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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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alle hatten mit großer Begeisterung vernommen, dass Stephen Sondheim und Hal Prince es sich angesehen und in einem Brief an Mike ihre Bewunderung ausgedrückt hatten.
    »Ich habe Sondheim erzählt, dass du ein Faxgerät hast«, sagte Mike.
    »Richtig.« Ich war mir nicht sicher, was ich mit seinen Worten anfangen sollte. »Verstehe … äh … wieso denn eigentlich?
    »Er hat mich gefragt, ob ich jemanden kenne, der eins hat. Du warst der Einzige, der mir eingefallen ist. Er wird dich anrufen. Geht das in Ordnung?«
    Dass Stephen Sondheim, Texter von
West Side Story
, Komponist von
Sunday in the Park with George, Merrily We Roll Along, Company, Sweeney Todd
und
A Little Night Music
, mich anrufe, sei, nun ja, im Grunde eigentlich ganz in Ordnung, versicherte ich Mike. »Worum geht es denn genau?«
    »Ach, das wird er dir erklären …
    Du liebe Zeit … Gütiger Gott im Himmel! Er wollte, dass ich das Buch für sein nächstes Musical schrieb! Was sonst sollte es sein? Heiliger Strohsack. Stephen Sondheim, der größte Songschreiber/Texter seit Cole Porter, würde mich anrufen. Seltsam, dass ihn mein Faxgerät interessierte. Vielleicht stellte er sich vor, dass wir auf diese Weise zusammenarbeiten könnten. Ich faxe ihm Dialoge und Story-Entwicklung rüber, und er faxt mir seine Gedanken und Verbesserungen zurück. Wenn iches mir recht überlegte, war es eigentlich eine wundervolle Idee, die einer Zusammenarbeit ganz neue Wege eröffnete.
    Abends klingelte das Telefon. Ich wohnte in Dalton in einem Haus, dass ich mir mit Hugh und Katie teilte, und hatte sie vorgewarnt, dass ich die ganze Nacht am Telefon sitzen würde.
    »Hi, ist da Stephen Fry?«
    »A-a-am Telefon.«
    »Hier ist Stephen Sondheim.«
    »Richtig. Ja, natürlich. Wow. Ja. Es ist mir … ich bin …«
    »He, ich möchte Ihnen zu dem guten Job gratulieren, den Sie an dem Buch von
Me and My Girl
geleistet haben. Tolle Show.«
    »Oh, Mann. Vielen Dank. Das aus Ihrem Mund, also das ist …«
    »Gut. Hören Sie, man hat mir gesagt, dass Sie ein Faxgerät besitzen?
    »Ja. Tue ich. Sicher. Ja, ein Brother F120. Äh, nicht dass es auf die Modellnummer ankommt. Gar nicht, nein. Aber ja. Ich habe eins. Wahrhaftig. Mhm.«
    »Sind Sie an diesem Wochenende zu Hause?«
    »Äh, ja, ich glaub schon … ja, bin ich.«
    »Abends, und auch noch spät nachts?«
    »Ja.«
    Langsam wurde es sonderbar.
    »Okay, folgendermaßen. Ich habe ein Haus auf dem Land, und es macht mir Spaß, Schatzsuchen zu veranstalten und ähnliche Spiele. Sie wissen schon, mit verzwickten Hinweisen?«
    »Ja … ha …«
    »Und ich hab mir gedacht, wie toll es wäre, einenHinweis zu haben, der nur aus einer langen Nummer besteht. Ihre Faxnummer? Und wenn die Leute die Antwort bekommen, werden sie sehen, dass es eine Nummer ist, und vielleicht kommen sie ja darauf, dass es eine Telefonnummer ist, und rufen an. Aber sie kriegen nur diesen
Ton
. Sie wissen schon, der Ton, den ein Faxgerät macht?«
    »Ja …«
    »Sie werden es hören und denken: ›Was war denn das?‹ Aber einer von ihnen wird vielleicht wissen, dass nur ein Faxgerät solche Töne macht. Wenn er zum Beispiel im Büro eins hat oder so. Und der sagt: ›He, das ist ein Faxgerät. Also werden wir ihm vielleicht eine Nachricht schicken müssen. Auf einem Stück Papier.‹ Und sie werden Ihnen einen Hilferuf per Fax schicken.«
    »Und was mache ich dann?«
    »Ich sag es Ihnen: Im Voraus werde ich den nächsten Hinweis gefaxt haben. Wenn die Ihnen also faxen und um Hilfe bitte, faxen Sie ihnen diesen Hinweis zurück. Verstehen Sie?«
    »Ja, ich glaube schon. Sie schicken mir ein Fax mit dem nächsten Hinweis. Dann warte ich Sonnabend nachmittags am Faxgerät …«
    »Abends und nachts. In Connecticut wird es Nachmittag sein, aber in London ist es dann bereits neun, zehn, vielleicht sogar elf Uhr. Sie gehen auf keinen Fall aus?«
    »Nein, nein.«
    »Es ist nämlich von
entscheidender
Bedeutung, dass Sie die ganze Zeit zu Hause sind und auch in der Nähe des Faxgerätes, damit Sie hören, wenn es anspringt.«
    »Absolut. Ich werde da sein. Also, lassen Sie michnoch einmal wiederholen, damit ich sicher sein kann, dass ich alles richtig verstanden habe. Sonnabend warte ich abends am Faxgerät. Wenn ich ein Fax bekomme, in dem nach einem Hinweis gefragt wird, schicke ich, was immer Sie mir vorher gefaxt haben, an Ihre Faxnummer in Connecticut?«
    »Richtig. Ist das nicht toll? Es wird die erste Fax-Schatzsuche aller Zeiten sein. Aber

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