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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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sagte sie.
    »Ich liebe Frauen mit kleinen Händen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Sie lassen meinen Schwanz so viel größer aussehen.«
    Im Zanzibar wimmelte es von Medienleuten. Jimmy Mulville war oft da. Dieser scharfsinnige, witzige und schlagfertige Liverpudlian war in Cambridge eine Art Legende gewesen und in dem Jahr abgegangen, als ich mein Studium begann. Er hatte sich eingeschrieben, um Latein und Altgriechisch zu studieren, aber einem untypischeren Altphilologen hätte man in Cambridge nicht begegnen können. Es ging das Gerücht, dass sein Vater, ein Hafenarbeiter aus Walton, eines Abends, als Jimmy siebzehn war, nach Hause gekommen war und gesagt hatte: »Du solltest dich bei deinen A-Levels lieber gehörig anstrengen, denn ich war gerade bei den Buchmachern und hab gewettet, dass du nur A-Grades bekommst und dadurch ein Stipendium für Cambridge. Sie haben mir einen guten Preis gemacht.«
    »Himmel, Dad!«, soll Jimmy schockiert ausgerufen haben. »Wie viel hast du eingesetzt?«
    »Alles«, kam die Antwort. »Also, sieh zu, dass du lernst.«
    Es heißt, dass die Schüler von heute unter mehr Examensdruck leiden, als meine Generation je erlebt hat, und ganz allgemein bezweifle ich nicht, dass es stimmt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass viele den Druck haben aushalten müssen, unter dem Jimmy in jenem Jahr stand. Letztlich wartete er pflichtgemäß mit glatten A-Grades auf und bekam das Stipendium.
    Es ist eine zu gute Geschichte, um nachzuhaken und die Enttäuschung zu riskieren, dass die Dinge verzerrtdargestellt wurden oder dass es sich um reine Übertreibung handelt. Auf jeden Fall stimmt aber, dass Jimmy, als er 1975 im Jesus College eintraf, eine Ehefrau mitbrachte. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Personen aus der Arbeiterklasse heiraten, noch bevor sie zwanzig sind, aber sehr ungewöhnlich für Studenten, verheiratet zu sein, und wie die junge Mrs Mulville in Cambridge zurechtgekommen ist, weiß ich nicht. Jimmy wurde 1977 Präsident des Footlights Club, und zu der Zeit, über die ich schreibe, war er zusammen mit seinem Cambridge-Kommilitonen Rory McGrath Autor und Darsteller in der Channel-4-Comedy
Who Dares Wins.
Später gründete er dann Hat Trick, eine der ersten unabhängigen TV-Produktionsfirmen, berühmt dafür, Shows wie
Have I Got News for You
ins Fernsehen zu bringen, und etwas weniger berühmt dafür, mich in
This Is David Lander
der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    Who Dares Wins
hatte sich als Kult etabliert und galt als verantwortlich dafür, dass sich Channel 4 den Sendeplatz nach Schließung der Pubs gesichert hatte. Der bierselige Stil der Show war recht weit entfernt von dem, was Hugh und ich machten, aber für mich wogen die brillanten Einfälle im Buch die kumpelhafte Macho-Atmosphäre auf. Einer meiner Lieblingswitze stammt aus
Who Dares Wins
. Pointen, die aus nur einem Wort bestehen, haben etwas sehr Angenehmes.
    Die Show endete fast immer mit einer langen, verwickelten Partyszene, die mit einer Kamera und in einem einzigen Take gedreht wurde. In einer dieser Episoden gesellt sich Jimmy zu Rory und nimmt sich eine Dose Bier. Als er sie an die Lippen setzt, warnt ihn Rory: »Eh, die hab ich als Aschenbecher benutzt.« Jimmy sieht ihn unbewegt an, sagt: »Pech«, und trinkt.
    Ein weiterer Stammgast im Zanzibar war der bemerkenswerte Peter Bennett-Jones, ebenfalls mit Cambridge-Abschluss und jetzt einer der mächtigsten Manager, Agenten und Produzenten im britischen Film- und Fernsehgeschäft. Ich erinnere mich, dass ich mithalf, ihn um halb drei Uhr morgens vor dem Club zu seinem dreißigsten Geburtstag hochleben zu lassen, und zu meinem Schrecken Zeuge wurde, wie er aus unseren Armen aufs Pflaster stürzte. Doch er verkündete nur ungerührt, er werde gleich dreißig Liegestütze machen.
    »Du bist jetzt ein alter Mann!«, sagte ich. »Du kriegst noch einen Herzschlag.«
    P-J-B, wie er allenthalben heißt, machte die dreißig und hängte noch zwanzig dran, nur so.
    Ein Freund, der vor Jahren in Hongkong war, erzählt, dass er dort einmal nicht recht gewusst habe, was er mit sich anfangen solle. Der Hotelportier empfahl ihm einen Restaurantbesuch.
    »Gehen Kowloonside und fragen nach Chou Lai’s.«
    Am Kai in Kowloon machte man ihn auf eine Dschunke aufmerksam, die gerade ablegte. Er sprang an Bord.
    »Chou Lai’s?«, fragte er. Alle an Bord nickten.
    Nach halbstündigem Tuckern durch kabbeliges Wasser setzte man ihn auf einer Insel ab. Nichts. Er dachte, man habe

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