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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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richtig?«
    »Ja.« Meine Stimme schien von weit her zu kommen.
    »Wenn Sie singen müssen, gibt es da … wie sagt man … ein Stichwort? Gibt es ein Einsatzwort, damit Sie wissen, wann Sie singen sollen?«
    »Ja. Mein Freund Hugh wendet sich mir zu und sagt: ›Hit it, bitch!‹«
    »›Hit, bitch?‹«
    »›Hit, bitch.‹«
    »Sehr gut. ›Hit it, bitch.‹ Also, wenn Sie morgen vor Ihrem Publikum stehen, dann werden Sie Selbstvertrauen empfinden, sich glücklich fühlen und fest an Ihre Fähigkeit glauben, in diesem Moment zu triumphieren. Und wenn Sie die Wörter ›Hit it, bitch‹ hören, werden alle Spannungen und Ängste von Ihnen abfallen. Sie sind Ihr Signal, das Lied, das Sie singen müssen, auch mühelos singen zu können. Ohne Angst, ohne dass sich Ihnen die Kehle zuschnürt. Entspanntheit, Selbstvertrauen, Sicherheit. Wiederholen Sie das für mich.«
    »Wenn ich die Wörter ›Hit it, bitch‹ höre, werden alle Spannungen und Ängste von mir abfallen. Sie sind mein Signal, das Lied, das ich singen muss, auch mühelos singen zu können. Ohne Angst, ohne dass sich mir die Kehle zuschnürt. Entspanntheit, Selbstvertrauen, Sicherheit.«
    »Sehr gut. Und jetzt werde ich an der Leine ziehen und Sie an die Oberfläche bringen. Während ich ziehe,zähle ich von zwanzig abwärts. Wenn ich bei ›zehn‹ bin, wachen Sie langsam auf, erfrischt und glücklich, ohne Schwierigkeiten imstande, sich an unser Gespräch und dessen Einzelheiten zu erinnern. Bei ›fünf‹ öffnen sich Ihre Augen. Also. Zwanzig, neunzehn …«
    Leicht benommen wankte ich davon, ziemlich verblüfft, dass diese Erinnerung an
cong. prac
. ans Licht gekommen war, und voller Vertrauen darauf, dass ich würde singen können, wenn es so weit war. Ich glaube, ich summte sogar vor mich hin, als ich von der Maddox Street zur Oxford Tube Station ging.
    Am Abend darauf warnte ich Hugh, wenn er das Stichwort verpatzte und »Hit it, baby« oder Cue it, bitch« oder so was sagte, würde unser gesamtes Unternehmen scheitern. Alles ging gut, der Augenblick kam, Hugh sprach mein Stichwort fehlerlos, und aus meinem Mund kamen gewisse Töne in der mehr oder weniger richtigen Reihenfolge und in der mehr oder weniger korrekten Lage.
    Sorgte das Erlebnis für die Auflösung meiner Gesangsblockade? Absolut nicht. Damit ist es hoffnungslos wie immer. Bei Hochzeiten und Beerdigungen ziehe ich es vor, zu mimen. Bei John Schlesingers Beerdigung vor ein paar Jahren in St. John’s Wood, sagte der Mann, der neben mir stand, aufmunternd: »Komm schon, Stephen – du singst ja gar nicht mit. Versuch’s doch mal!«
    »Glaub mir, Paul, das möchtest du dir nicht antun«, sagte ich. Außerdem hatte ich viel mehr Vergnügen daran,
ihm
zuzuhören.
    »Doch. Nun mach schon.«
    Also schloss ich mich dem Chor an.
    »Du hast recht«, gestand Paul McCartney ein. »Du kannst nicht singen.«
    Ich denke,
Saturday Live
war im Hinblick auf meine Karriere eine gute Entscheidung. Ich wurde von einem großen Publikum gesehen und kam im Allgemeinen gut an. Die Sendung war besonders für Ben ein Erfolg, denn er stieg vom regelmäßigen Mitarbeiter zum ständigen Moderator auf. Seine Verabschiedung »My name’s Ben Elton, good night!« wurde zum Slogan der Show, bis Harry und Paul, die den sehr erfolgreichen Stavros langsam leid wurden, eine neue Figur für Harry erfanden. Sie kreierten einen großmäuligen Stuckateur aus »Sarf« London, der dem Publikum überschwänglich sein Geldbündel aufblätterte und dazu hämisch triumphierend »Loadsamoney!« rief. Er schien den zweiten Akt des Thatcher-Stücks zu symbolisieren, eine Ära des Materialismus, der Gier und der Verachtung für diejenigen, die auf der Strecke geblieben waren. Wie schon bei Johnny Speight und Warren Mitchells Alf Garnett schien ein großer Teil des Publikums entweder taub zu sein oder entschlossen, Pauls und Harrys satirische Absicht zu ignorieren, denn es erhob Loadsamoney fast zum Volkshelden.
    Ben, Harry, Hugh und ich machten es uns zur Gewohnheit, nach den Aufzeichnungen im Club Zanzibar in Covent Garden zu entspannen, und gewöhnlich brachten wir die Comedians und Musiker mit, die als Gäste der Woche aufgetreten waren.
    Als wir eines Abends im Halbkreis auf einer Nischenbank saßen, hatte ich Gelegenheit, Robbie Coltranes romantische und poetische Verführungstechnik zu erleben. Er nahm die Hand der jungen Frau, die neben ihm saß.
    »Was für feine und zierliche Hände Sie haben«, sagte er.
    »Danke schön«,

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