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02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre

Titel: 02 Ich bin so Fry: Meine goldenen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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geben …«
    »Das ist die richtige Einstellung! Hier hätten wir ein Werkzeug, das die meisten Autodiebe benutzen. Ein fester Schlag und dann, so schnell Sie können, raus mit dem Radio. Aber während Sie sich daranmachen, lassen Sie mich eine Frage stellen. War die Politik Ihre erste Liebe?«
    »Aber nein, Susanna war meine erste Liebe, es folgte ein Junge namens Tony und erst
dann
kam die Politik.«
    Hugh führte dann, und darauf sollten die Sketche auch hinauslaufen, ein ernsthaftes und allgemeines Interview, als sei es das Normalste auf der Welt. Zu späteren Szenarien gehörten »
Den Großvater bekannt machen mit
…«,
»Die eigenen Genitalien fotokopieren mit …«
und
»Ein Leichtflugzeug fliegen, ohne den geringste Flugunterricht gehabt zu haben, mit …«.
    Ich erinnere mich, dass es an jenem Abend sechs harter Schläge bedurfte, um das Fenster zu zerschmettern. Über die Kopfhörer der beiden Kameraleute und des Aufnahmeleiterassistenten konnte ich jedes Mal, wenn das Werkzeug erfolglos von der Scheibe abprallte, deutlich die erregte Stimme des Regisseurs Geoff Posner hören: »Mein Gott! Scheiße! Oh, verfluchter Mist!«
    Hugh improvisierte souverän. »Würden Sie sagen, Nigel, dass die neuen europäischen Laminierungsrichtlinien ihren Anteil daran haben, das Autofensterglas zu verstärken – ich meine, seit Ihren Anfangstagen als Autoradiodieb?«
    »Das ist …
bäng
… richtig, Peter. Ich würde …
bäng
… absolut …
bäng
… dasselbe … sagen. Außerdem habe ich einen Großteil meiner Armkraft verloren wegen …
bäng

Krach! Splitter!!
… aha, das war’s jetzt …«
    Weswegen
ich
eine Menge Armkraft verloren hatte, brauchte ich glücklicherweise nicht zu erklären.
    Der einzige andere Sketch, an den ich mich ganz deutlich erinnere, hat sich in mein Gedächtnis gebrannt, weil er einen Besuch bei einem Hypnotiseur nötig machte.
    Wie ich schon angesprochen habe, kann ich nicht singen. Womit ich sagen will, dass ich wirklich nicht singen kann, genauso wie ich nicht in der Lage bin, durch dieLuft zu segeln, indem ich mit den Armen flattere.
Nicht. In der Lage
. Es geht nicht darum, dass ich etwa schlecht sänge, sondern die Sache ist die, dass ich tatsächlich nicht in der Lage bin, es zu
können
. Ich habe ja bereits erwähnt, was meine Singstimme den anmaßenden und starrköpfigen Narren antut, die durch die Gegend rennen und lauthals verkünden: »Was, das ist doch reiner Unsinn.
Jeder
kann singen …« Hugh, wie wir ja wissen, singt wunderbar, so wie er die meisten Dinge wunderbar macht, aber Stephen kann es eben nicht. Ich
denke
, ich könnte es, wenn ich allein bin, zum Beispiel unter der Dusche, aber es besteht keine Chance, das zu überprüfen. Wenn ich mir auch nur eine Sekunde lang vorstelle, dass jemand im Haus ist oder im Garten oder innerhalb einer Entfernung von hundert Metern, gefriere ich zu Eis. Und das würde auch ein Mikrofon mit einbeziehen, und deswegen ist mein Gesang wie das Quantenereignis eines Physikers: Jede Beobachtung verändert auf fatale Weise das Ereignis.
    Mitten in der zweiten Staffel von
Saturday Live
musste ich feststellen, dass Hugh mich in eine grässliche Klemme gebracht hatte, oder vielleicht hatte ich es auch mir selbst zuzuschreiben. Irgendwie war eine Nummer geschrieben worden, in der ich unbedingt singen musste. Hugh erfüllte irgendeine andere entscheidende Aufgabe in dem Sketch, und ich konnte nicht ablehnen. Ich musste singen. Live. Im Fernsehen.
    Drei Tage lebte ich in totaler Panik, zitterte, schwitzte, stöhnte, gähnte, musste alle zehn Minuten pinkeln – sämtlich Symptome extremer nervöser Anspannung. Schließlich konnte Hugh es nicht mehr aushalten.
    »Also schön. Aber dann müssen wir eben einen anderen Sketch schreiben.«
    »Nein, nein! Ich krieg das hin.« Dummerweise war es ein guter Sketch, und sosehr mir vor dem graute, was auf mich zukam, wusste ich doch, dass wir ihn bringen
mussten
. »Wirklich, ich schaffe das.«
    Hugh registrierte meine weichen Knie, mein aschfahles Gesicht und meine verängstigte Miene. »Du schaffst das nicht«, sagte er. »Ich seh’s dir doch an. Hör mal, das ist offenbar ein psychisches Problem. Du kannst eine Melodie auf dem Klavier klimpern, du kannst einen Song vom anderen unterscheiden. Du hast also ein musikalisches Gehör.«
    »Ja«, sagte ich, »aber das Problem ist, dass meine Stimmbänder nicht darauf hören wollen.«
    »Psychisch. Du solltest einen Hypnotiseur aufsuchen.«
    Um 3 Uhr am

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