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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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lächelte sie liebevoll an. »Ich weiß, dass du es kaum abwarten kannst, aber ich muss erst meinen Einsatz noch zu Ende bringen, so Knall auf Fall kann ich nicht einfach alles stehen und liegen lassen.«
    »Natürlich, das ist mir schon bewusst. Ich muss ja auch noch einiges für den Umzug vorbereiten, und vor allem muss ich das meinen Eltern erst mal schonend beibringen – die beiden hatten eigentlich gehofft, dass ich in ihrer Nähe bleiben würde«, erklärte Laura schmunzelnd. »Aber wenn sie hören, dass du bei mir bist und auf mich aufpasst, wird es ihnen nicht so schwer fallen, sich mit dem Gedanken anzufreunden.«
    Sie kuschelte sich an Sam, und Cassy lächelte.
    »Deine Eltern brauchen sich keine Gedanken zu machen, sie sollten Bridgewater doch noch gut genug kennen – was soll hier in diesem verschlafenen Dorf schon großartig passieren?«
    Nachdem sie Sam wieder zum Bahnhof gebracht und verabschiedet hatten, fuhren sie zu Tyler um ihre Sachen zu holen. Vor dem Haus parkte ein weiteres Fahrzeug, und als sie ins Haus kamen, fanden sie Amy, die mit Tyler zusammen im Wohnzimmer saß und lernte.
    »Hi Amy«, grüßte Laura, und trotz des unerfreulichen Zusammenstoßes mit ihr brachte auch Cassy ein freundliches »Hallo« heraus.
    »Hi«, murmelte Amy kurzangebunden und vertiefte sich wieder in ihr Buch, während Tyler aufstand.
    »Ihr wart aber noch lange im Haus, wie sieht‘s aus – ihr habt doch bestimmt Hunger, ich kann uns schnell ein paar Steaks in die Pfanne werfen.«
    »Nein danke, wir haben schon gegessen«, wehrte Laura ab, »Eigentlich wollten wir nur unsere Sachen holen.«
    »Dann wollt ihr wirklich heute noch umziehen?«, fragte Tyler enttäuscht. »Schade, ich hatte gehofft, ihr überlegt es euch nochmal.«
    Cassy bemerkte, wie Amy verärgert die Lippen zusammenpresste, und schüttelte hastig den Kopf.
    »Nein, wir haben deine Gastfreundschaft genug in Anspruch genommen, und je eher ich mich im Haus eingewöhne, desto besser.«
    Tyler sah nicht sonderlich begeistert aus, aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu nicken. »Übrigens habe ich auf dem Dachboden noch etwas für dich gefunden, einen Tisch und zwei Stühle für die Küche, sofern du sie haben möchtest.«
    »Ja, gerne«, sagte Cassy erfreut, und Laura fiel ihr rasch ins Wort.
    »Ich helfe dir die Sachen runterzutragen«, bot sie Tyler an.
    Die beiden verschwanden, und Cassy warf einen unbehaglichen Blick auf Amy, die sich demonstrativ mit ihrem Buch beschäftigte.
    »Amy, du hast keinen Grund, sauer auf mich zu sein«, erklärte sie dann nach einer Weile, »Ich habe nicht die Absicht, die alte Sache mit Tyler wieder aufleben zu lassen.«
    Wütend funkelte Amy sie an. »Ja, natürlich«, sagte sie zynisch. »Deswegen ist er auch so aus dem Häuschen, seit du wieder hier bist. Cassy hier, Cassy da – etwas anderes hört man ja von ihm nicht mehr.«
    »Dafür kann ich aber nichts.«
    »Warum bist du überhaupt wieder zurückgekommen? Du hast hier nichts mehr zu suchen, immerhin hast du ihn damals einfach so sitzenlassen.«
    Überrascht starrte Cassy sie an. »Das ist nicht wahr. Wir waren uns zu dieser Zeit beide einig, dass es besser wäre, die Beziehung zu beenden, wenn ich nach Harrisburg gehe – sofern man es in diesem Alter überhaupt eine Beziehung nennen konnte.«
    »Wie auch immer«, Amy machte eine unwirsche Handbewegung, »es wäre besser für alle, wenn du wieder verschwinden würdest.«
    »Da muss ich dich leider enttäuschen, ich werde wohl hierbleiben.«
    »Das werden wir noch sehen«, murmelte Amy kaum verständlich, und in diesem Augenblick kamen Tyler und Laura wieder herein.
    »Okay, die Sachen sind alle im Auto, wir können los«, berichtete Laura, ohne die angespannte Stimmung zwischen Amy und Cassy zu bemerken.
    Cassy nickte erleichtert, sie verabschiedeten sich von Tyler, der versprach in den nächsten Tagen vorbei zu kommen, um weiter bei der Renovierung zu helfen, und warfen Amy noch ein kurzes »Tschüss« zu.
    Wenig später saßen sie im Auto, und Laura atmete hörbar auf. »So, damit hätten wir dieses Thema hoffentlich erstmal hinter uns.«
    »Ja, das hoffe ich auch«, murmelte Cassy, während sie sich im Stillen fragte, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, nach Bridgewater zurückzukehren.

Kapitel 10
    D en Sonntag vertrödelten Cassy und Laura völlig entspannt; sie schliefen bis fast zum Mittag, dann brachte Laura es irgendwie fertig, auf dem alten Herd ein leckeres Essen zuzubereiten.

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