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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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im Raum lag, war fast greifbar.
    »Komm erst mal rein.«
    Cassy ging voraus in die Küche, Jayden folgte ihr und Tyler blieb abwartend in der Tür stehen.
    »Machen wir nachher oben weiter?«, wollte er wissen, und sofort schüttelte Cassy abwehrend den Kopf. »Nein, aber danke.«
    Er warf ihr einen enttäuschten Blick zu, dann zuckte er mit den Schultern. »Na gut, also gehe ich jetzt wohl besser. Machs gut, bis die Tage.«
    »Bis dann«, verabschiedete Cassy sich unbehaglich.
    Nach der Szene von eben hätte sie ihm am liebsten gesagt, dass sie auf seine Hilfe ganz verzichten würde, doch dazu war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
    Tyler verschwand, und Cassy warf Jayden einen unsicheren Blick zu.
    »Setz dich – hast du Hunger?«, fragte sie, in der Hoffnung, sich erstmal mit der Zubereitung des Essens beschäftigen zu können, um ihre Gedanken zu sortieren.
    »Danke, im Moment nicht.«
    Jayden ließ sich auf einem der Stühle nieder, schaute sie schweigend an.
    Abweisend verschränkte sie die Hände vor der Brust.
    »Okay, raus mit der Sprache – du bist doch nicht nur wegen des Mietvertrags hier, richtig? Hat Laura dich geschickt?«
    »Mehr oder weniger«, gab er zu, »Sie macht sich Sorgen um dich.«
    »Das ist völlig unnötig«, wehrte sie ab.
    »Der Meinung bin ich nicht, nach dem, was sie mir erzählt hat, hat sie allen Grund dazu. Und da sich sowieso jemand um den Mietvertrag und die Büros kümmern muss, habe ich ihr versprochen, nach dir zu sehen.«
    »Ich brauche keinen Babysitter, ich komme ganz gut alleine klar«, erklärte Cassy trotzig, immer noch verärgert darüber, dass Laura ihr so in den Rücken gefallen war. »Es ist alles in Ordnung, mir geht es gut.«
    »Oh ja, das habe ich gesehen.«
    Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, und verlegen senkte sie den Kopf. Ihr war klar, welchen Eindruck er haben musste, nach dem Bild, welches sich ihm im Flur geboten hatte. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie ihm erklären sollte, wie es dazu gekommen war, doch diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder. Alles was sie sagen würde, würde das Ganze noch peinlicher werden lassen, und schließlich war sie ihm keine Rechenschaft schuldig.
    »Hast du dir die Büros schon angesehen?«, versuchte sie das Thema auf etwas Unverfänglicheres zu lenken.
    Jayden schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin vom Bahnhof aus direkt hierher gekommen.«
    »Wollen wir hinfahren?«, bot sie ihm an, und er nickte.
    »Wenn es dir recht ist, gerne.«
    Wenig später waren sie im Bürogebäude, und während Jayden durch die Räume lief und sich umsah, trat Cassy an eines der Fenster und schaute auf die Straße hinaus.
    Alles in ihr war in Aufruhr, sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so plötzlich hier erscheinen würde, war davon ausgegangen, dass sie noch ein wenig Zeit haben würde, um sich auf das Zusammentreffen mit ihm einzustellen. Und als wäre das nicht genug, musste er ausgerechnet in dem Moment auftauchen, als Tyler sie so überrumpelt hatte.
    Während sie versuchte, sich ein wenig zu beruhigen, und überlegte, wie sie jetzt am besten mit der Situation umgehen sollte, stand Jayden auf einmal wieder hinter ihr.
    »Die Räume sind wirklich bestens geeignet.«
    Sie drehte sich um und ihre Blicke trafen sich. Schweigend sahen sie sich einen Moment lang an, und wie schon damals im Hotel hatte sie das Gefühl, in seinen grauen Augen zu versinken. Dann räusperte er sich.
    »Cassy, vielleicht sollten wir uns nochmal unterhalten, bevor ich den Mietvertrag unterschreibe«, sagte er leise. »Die Situation ist für uns beide nicht leicht, und ich möchte, dass du dir ganz sicher bist, dass du das wirklich willst.«
    Abwehrend hob sie die Hände. »Wir brauchen uns nicht zu unterhalten, ich habe doch schon gesagt, dass es in Ordnung ist. Es geht schließlich nur um eure Geschäftseröffnung, und du tust ja gerade so, als müsste ich mich entscheiden, ob ich mein Leben mit dir verbringen möchte«, entfuhr es ihr. Als sie sah, wie er die Lippen zusammenpresste, tat es ihr sofort leid. »Entschuldige, das hätte ich nicht sagen sollen,«
    »Danke, das war deutlich«, sagte er trocken.
    »Ich habe das nicht so gemeint.«
    »Schon gut. Was hältst du davon, wenn ich dich um Essen einlade, so langsam bekomme ich doch ein bisschen Hunger.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Na komm schon, es ist nur ein Essen und kein Heiratsantrag«, betonte er, und seine Mundwinkel zuckten amüsiert.
    Cassy warf ihm einen verärgerten Blick zu.

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