Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
»Ich habe dir gesagt, dass es mir leidtut – was willst du denn noch hören?«
    Für einen Moment wurde sein Gesicht ernst, sie konnte hören, wie er tief Luft holte. Dann lächelte er wieder.
    »Ich denke, du kennst die Antwort. – Und jetzt lass uns gehen.«

Kapitel 13
    C assy und Jayden saßen lange in dem kleinen Bistro, aßen, tranken Wein und unterhielten sich. Entgegen Cassys Befürchtungen wich die Anspannung zwischen ihnen bald einer lockeren Stimmung und sie plauderten über alles Mögliche.
    »Wie bist du eigentlich an das Haus gekommen? Du hast mir das letzte Mal zwar erzählt, dass du die Absicht hast nach Bridgewater zu fahren, aber davon war nicht die Rede gewesen«, fragte Jayden nach einer Weile.
    »Das war auch nicht so geplant«, erklärte Cassy und erzählte ihm, wie es sich ergeben hatte, dass sie das Haus gekauft hatte.
    »Und, hast du schon eine Ahnung, was du jetzt beruflich machen willst?«
    »Ehrlich gesagt nein.« Sie zuckte mit den Achseln. »Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, ich werde warten bis Laura hier ist, und danach überlegen wir uns, ob wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen.«
    »Diese Sache mit deinem Auto und der Fensterscheibe – warum willst du nicht zur Polizei gehen?«, wollte er wissen, und machte ein besorgtes Gesicht.
    »Das kannst du dir doch wohl denken. Ich habe von Polizisten gründlich die Nase voll.«
    Er schaute sie nachdenklich an, sagte aber nichts mehr dazu.
    »Es ist schon spät, wir sollten langsam gehen«, schlug er vor.
    Cassy nickte. »Ja, wenn du noch ein Zimmer im Hotel bekommen willst, solltest du dich beeilen.«
    Als er sie daraufhin überrascht anschaute, zuckte sie zusammen. »Ich verstehe – du wolltest gar nicht ins Hotel.«
    »Eigentlich nicht, Laura hat mir gesagt, bei dir im Haus wäre genug Platz.«
    »Ja, das schon, aber …« Sie stockte.
    »Aber?«
    Nervös drehte sie ihr Weinglas in den Händen, vermied es ihn anzusehen.
    »Es gibt nur ein Bett«, murmelte sie widerstrebend, während sie sich im Stillen fragte, ob er das nicht ganz genau wusste.
    »Nun, fürs Erste würden mir ein paar Decken und der Fußboden ausreichen«, erklärte er mit einem schiefen Lächeln.
    »Fürs Erste?«, wiederholte sie ungläubig. »Ich habe gedacht, du unterschreibst nur den Vertrag und fährst dann wieder. – Wie lange willst du denn hierbleiben?«
    »Ich habe für eine Weile Urlaub genommen, damit ich mich hier um die Renovierung der Büros und alles andere kümmern kann. Sam kann ja im Moment nicht weg, und wir wollen so bald wie möglich hier loslegen.« Cassy schwieg, musste diese Aussage erstmal verdauen, und er fügte hinzu: »Wenn das ein Problem für dich ist, werde ich ins Hotel gehen.«
    »Nein«, sagte sie nach einem Augenblick des Zögerns. »Es ist schon in Ordnung. Ich habe Laura und Sam angeboten bei mir zu wohnen, und das gilt natürlich auch für dich.«
    Als sie wieder im Haus angekommen waren, holte Jayden seine Tasche aus der Küche und Cassy ging voraus zur Treppe.
    »Sei vorsichtig, die eine Stufe ist kaputt – ich wäre heute Mittag beinahe gefallen, wenn nicht …«
    Sie hielt inne und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, wieso musste sie jetzt so dämlich sein und die Szene mit Tyler wieder aufwärmen?
    »Das solltest du schnellstmöglich reparieren lassen, bevor noch etwas passiert«, gab Jayden mit undurchdringlichem Gesicht zurück.
    Zusammen stiegen sie nach oben, Cassy zeigte ihm das Bad und öffnete anschließend die Tür zu dem Zimmer neben dem ihren.
    »Hier ist wenigstens schon tapeziert«, erklärte sie und wandte sich um. »Ich gehe dir Bettzeug holen.«
    Wenig später war sie wieder bei ihm, drückte ihm ein Kissen und ein paar Decken in die Hand.
    »Danke.«
    Er begann die Decken auf dem Boden auszubreiten, und einen Moment blieb sie stehen und schaute ihm zu. Fast war sie versucht ihm zu sagen, er könne bei ihr schlafen, denn zusätzlich zu ihrem schlechten Gewissen meldete sich plötzlich auch noch eine kleine, bohrende Stimme in ihrem Inneren, die ihr zuflüsterte, wie schön es sein würde, wieder in seinen Armen zu liegen.
    Als würde er ihre Gedanken erahnen, drehte er sich unvermittelt um und machte einen Schritt auf sie zu.
    »Was ist los?«
    »Nichts«, wehrte sie hastig ab, »Gute Nacht.«
    »Cassy, schau mich doch nicht so an«, sagte er kopfschüttelnd. »Wir haben letztes Mal davon gesprochen, dass wir vielleicht neu anfangen wollen, und das bedeutet für mich

Weitere Kostenlose Bücher