02 - Im Netz der Vergangenheit
nächsten Morgen machte Cassy direkt von ihrem neuen Handy Gebrauch und rief Laura an.
»Laura, sag mal, wieso hast du keinen Piep davon gesagt? Ich bin fast in Ohnmacht gefallen, als ich die Karte gesehen habe«, sprudelte sie heraus, nachdem Laura sich gemeldet hatte.
»Ach Cassy, ich wollte dich überraschen, außerdem haben wir das ja selbst erst vor ein paar Tagen entschieden.«
»Die Überraschung ist dir gelungen«, sagte Cassy vorwurfsvoll, »Ich freue mich natürlich mit euch, aber das kam jetzt doch sehr unerwartet, der Termin ist ja schon nächstes Wochenende.«
»Ich weiß«, gab Laura leise zu, »Aber Sam dachte, wenn wir schon irgendwo zusammen neu anfangen, dann richtig. Er möchte, dass ich mich sicher fühle. Nach allem, was passiert ist, wollte er mir meine Bedenken nehmen.«
Cassy schluckte vor Rührung, Sam schien wirklich das Beste zu sein, was Laura passieren konnte. Unwillkürlich musste sie an Jayden denken, und ihr Herz wurde schwer.
»Trotzdem bin ich sauer, Jayden wusste immerhin Bescheid«, brummelte sie gespielt beleidigt.
Laura lachte. »Ja, ich habe das Gefühl, dass unsere beiden Männer mehr miteinander tratschen als wir.«
»Er ist nicht mein Mann«, sagte Cassy unwirsch.
»Also was ist jetzt – wirst du meine Trauzeugin sein oder nicht?«, fragte Laura, ohne auf Cassys Bemerkung einzugehen.
»Ja, natürlich. Denkst du, das lasse ich mir entgehen?«
Sie plauderten noch eine Weile, dann verabschiedete Cassy sich.
»Laura, ich muss jetzt Schluss machen, wenn die Handyrechnung astronomische Höhen erreicht, wird Jayden mich erschlagen.«
»Handyrechnung?«
Cassy erklärte ihr noch kurz, was es damit auf sich hatte, und es herrschte Schweigen in der Leitung.
»Laura? Bist du noch da?«
»Ja, bin ich«, sagte Laura verärgert. »Denk nochmal über das nach, was du mir eben erzählt hast, und dann stell dich noch einmal hin und betone ‚Er ist nicht mein Mann‘«, äffte sie Cassy ironisch nach, »Muss er denn erst wirklich eine Kugel abkriegen, bevor du es begreifst?«
Nach dem Frühstück fuhren Cassy und Jayden zusammen ins Büro und warteten auf das Eintreffen der Möbel. Wie der Verkäufer versprochen hatte, erschien pünktlich um zehn Uhr der Lieferwagen, zwei Männer brachten etliche Kisten nach oben und verschwanden anschließend wieder.
»Na dann wollen wir mal«, sagte Jayden tatendurstig, und während Cassy alles auspackte, begann er mit dem Aufbau.
Gegen Mittag lief Cassy kurz hinüber zu der kleinen Imbissbude, kaufte ein paar Sandwiches und zwei Flaschen Wasser. Sie hockten sich auf die Kante des einen Schreibtisches und aßen gemütlich. Cassy griff nach einer der beiden Flaschen und öffnete sie. Im gleichen Moment schoss eine kleine Fontäne Wasser aus der Öffnung und ergoss sich sprudelnd und kalt über ihr Top.
»Oh so ein Mist«, fluchte sie überrascht und sprang auf, schaute hilflos an sich herunter.
Einen Moment starrte Jayden schweigend auf die Wassertropfen, die langsam über den Ansatz ihrer Brüste in ihren Ausschnitt hinunter perlten, dann schnellte er vom Tisch hoch und riss ihr die Flasche aus der Hand, ließ sie achtlos auf den Boden fallen.
»Cassy, jetzt reicht es«, murmelte er rau, »Zieh dieses Ding aus.«
»Was?«, fragte sie entgeistert, doch im selben Augenblick hatte er ihr auch schon das Top über den Kopf gezerrt.
Er riss sie an sich, küsste sie so fordernd, dass sie fast keine Luft mehr bekam, und ohne zu zögern, schlang sie ihre Arme um seinen Hals, erwiderte leidenschaftlich seinen Kuss.
Mit zwei geschickten Handgriffen hatte er ihre Jeans geöffnet und nach unten gestreift, hob sie auf den Schreibtisch, ließ seine Lippen und Hände begierig über ihren Körper wandern. Hastig strampelte sie Schuhe und Jeans von sich, zerrte danach ungeduldig an seiner Hose, bis der Reißverschluss endlich nachgab. Sehnsüchtig fuhr sie mit ihren Fingern in seine Shorts, streichelte ihn und entlockte ihm ein leises Stöhnen. Ungestüm zog sie ihn an sich, wollte nur noch, dass er endlich dieses rasende Verlangen stillte, das seit Tagen in ihr wütete.
»Ich komme doch wohl nicht ungelegen?«, ertönte in diesem Augenblick eine Stimme, und erschrocken fuhren sie auseinander.
Heftig atmend starrten sie Tyler an, der in der Tür stand und sie offenbar schon eine Weile beobachtet hatte.
Jayden bückte sich und reichte Cassy ihr Shirt, hastig streifte sie es über und griff nach ihrer Jeans.
»Was willst du hier?«, fragte sie
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