Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
Pförtner erklärt hatte, dass sie ins Archiv wollten, beschrieb der Mann ihnen kurz den Weg, und wenig später standen sie in dem kleinen Büro der zuständigen Mitarbeiterin.
    Sie mussten ein Formular ausfüllen, danach begleitete die Frau sie in einen großen, fensterlosen Raum voll unzähliger Regale.
    »Hier werden alle Ausgaben des ‚Harrisburg Kurier‘ aufbewahrt, der Zeitraum, den Sie suchen, befindet sich dort drüben«, erklärte sie und wies auf eines der Regale. »Ich lasse Sie dann alleine, falls Sie Fragen haben, finden Sie mich in meinem Büro.«
    Sie wandte sich zur Tür. »Wenn Sie gehen, melden Sie sich bitte bei mir ab, und Sie sollten bis siebzehn Uhr fertig sein, da habe ich Feierabend«, fügte sie noch hinzu, bevor sie verschwand.
    »Das kann ja ewig dauern«, sagte Cassy seufzend, als ihr Blick auf die Unmengen Kartons fiel.
    »Ja, Ermittlungen können manchmal auch ziemlich langweilig sein, der Job besteht nicht nur aus Schießereien«, schmunzelte er.
    Als er sah, dass sie zusammenzuckte, nahm er ihre Hand. »Entschuldige, das hätte ich nicht sagen sollen.«
    Sie brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Schon gut, vielleicht gewöhne ich mich ja irgendwann daran.«
    Für einen Moment schaute er sie durchdringend an, dann wandte er sich abrupt wieder dem Regal zu. »Drück lieber die Daumen, dass wir hier schnell fündig werden.«
    Mühsam kämpften sie sich durch die Kartons, blätterten eine Zeitung nach der anderen durch, suchten, verglichen, machten sich Notizen.
    Irgendwann am frühen Nachmittag stand Cassy auf und streckte sich. »Mir fällt gerade etwas ein – denkst du, du kannst mich für eine Stunde entbehren?«
    »Du willst dich doch nicht etwa unauffällig aus dem Staub machen?«, grinste Jayden.
    »Hm … jetzt, wo du es sagst …«, schmunzelte sie. »Nein, ich brauche noch etwas zum Anziehen für die Hochzeit, und ich dachte, wenn wir schon mal hier sind, könnte ich die Gelegenheit nutzen.«
    »Na dann viel Spaß beim Einkaufen«, lächelte er. »Ich mache so lange hier weiter.«
    »In Ordnung, bis später«, nickte sie und verließ den Raum.
    Kurz darauf bummelte sie durch die Geschäfte, und es dauerte nicht lange, bis sie ein Kleid gefunden hatte, das ihr gefiel. Einer spontanen Eingebung folgend kaufte sie noch passende Dessous dazu, und machte sich danach wieder auf den Rückweg.
    Gutgelaunt kehrte sie zum Verlagsgebäude zurück, und als sie das Archiv betrat, empfing Jayden sie mit einem amüsierten Blick.
    »Eine Stunde, ja?«, sagte er gespielt vorwurfsvoll und warf einen demonstrativen Blick auf die Uhr. »Gib‘s zu, du wolltest dich doch nur drücken.«
    »Hey, wolltest du den Fall übernehmen oder ich? – Hast du etwas gefunden?«
    Er nickte und deutete auf ein paar Fotokopien, die er angefertigt hatte. »Ja, die Annoncen habe ich gefunden, jetzt müssten wir nur noch herausfinden, wer sie aufgegeben hat.«
    »Das ist doch aber sicher auch irgendwo hinterlegt – können wir nicht in der Anzeigenannahme nachfragen?«
    »Das ist nicht so einfach, diese Dinge unterliegen dem Datenschutz, man wird uns da nicht ohne weiteres Auskunft geben.«
    »Auch nicht, wenn du deine Dienstmarke zeigst?«
    Jayden lächelte. »Nein, in diesem Fall bräuchten wir eine richterliche Anordnung, und da der Fall offiziell nicht mehr bearbeitet wird, werden wir keine bekommen.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr und schaute sie nachdenklich an.
    »Ich hätte da eine Idee …«, sagte er zögernd. »Allerdings ist sie nicht ganz legal.«
    »Was hast du vor?«, fragte sie beunruhigt.
    »Es ist Freitag und es ist bereits ziemlich spät, die meisten Angestellten werden bereits im Wochenende sein – wir könnten noch eine Weile warten, und uns umsehen.«
    »Bist du verrückt geworden?«, entfuhr es ihr entsetzt. »Was ist, wenn wir erwischt werden?«
    »Dann haben wir uns eben einfach auf dem Weg zum Ausgang verlaufen, mir wird schon eine Ausrede einfallen. Außerdem wird man uns nicht erwischen, außer vielleicht ein paar Leuten in der Redaktion wird sicherlich niemand mehr hier sein.«
    Abwehrend hob sie die Hände und sprudelte hektisch los: »Aber bestimmt sind die Räume verschlossen, und wir wissen gar nicht, wo wir suchen sollen, und sicher wird das ewig dauern, und …«
    In diesem Moment unterbrach Jayden ihren Redeschwall, indem er sie an sich zog und ihr den Mund mit einem sanften Kuss verschloss.
    »Überlass das alles mir, ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher