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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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abweisend, während sie in ihre Hose schlüpfte.
    »Nun eigentlich wollte ich meine neuen Mieter begrüßen, allerdings hatte ich nicht mit einem solchen Empfang gerechnet«, erklärte Tyler süffisant und kam auf sie zu. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du auch hier bist.«
    »Vielleicht sollten wir das Begrüßungsgespräch auf ein anderes Mal verschieben«, sagte Jayden ruhig, doch Tyler schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich denke, es wird kein Gespräch mehr nötig sein.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Cassy argwöhnisch.
    »Ganz einfach, ich werde den Mietvertrag wieder kündigen.«
    »Tyler, was soll das?« Zornig baute Cassy sich vor ihm auf. »Du kannst den Vertrag nicht einfach so kündigen, und ich wüsste auch nicht, warum.«
    »Warum? Das fragst du noch? Erst machst du mir die ganze Zeit schöne Augen, dann weist du mich ab, um ein paar Tage später mit diesem dahergelaufenen Kerl hier rumzumachen. Denkst du, dass ich mir das so einfach gefallen lasse?«, erklärte er wütend.
    »Ich habe dir keine schönen Augen gemacht«, fuhr sie ihn an. »Ich weiß nicht, was in deinem Kopf vor sich geht, aber was ich tue und mit wem, geht dich nichts an, gar nichts, hast du verstanden?«
    Tylers Augen verengten sich zu zwei kleinen bösartig funkelnden Schlitzen.
    »Du kleines Miststück«, zischte er und machte drohend einen Schritt auf Cassy zu.
    In diesem Moment trat Jayden vor sie. »Du solltest jetzt besser gehen«, sagte er beherrscht, doch sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht zögern würde, Tyler notfalls mit Gewalt vor die Tür zu setzen.
    Abwehrend hob Tyler die Hände. »Ich gehe, aber wir zwei sind noch nicht fertig miteinander«, zischte er Cassy zu und ging zur Tür. »Und dir«, er wandte sich an Jayden, »wünsche ich viel Spaß mit diesem Flittchen. Ich weiß nicht, was da zwischen euch läuft oder was sie dir versprochen hat, aber du kannst dir sicher sein, dass sie dich genauso verarschen und abservieren wird, wie sie es mit mir getan hat.« Jayden zuckte unmerklich zusammen, blieb aber nach wie vor ruhig.
    »Ich denke, ich begleite dich nach draußen«, sagte er mit gefährlich leisem Ton, und es war unmissverständlich, dass er nachhelfen würde, wenn Tyler nicht sofort verschwinden würde. Doch Tyler war bereits im Treppenhaus und Jayden folgte ihm, um sicher zu sein, dass er wirklich das Haus verlassen würde.
    Bewegungslos stand Cassy da und starrte auf die Tür, erschüttert über das, was sich hier gerade abgespielt hatte. Mühsam hielt sie sich am Schreibtisch fest, dann gaben ihre Beine nach und sie sackte auf den Boden. Zitternd schlug sie die Hände vors Gesicht und begann zu weinen.

Kapitel 24
    W enig später war Jayden wieder zurück, er warf einen kurzen Blick auf Cassy, setzte sich dann zu ihr auf den Boden und nahm sie schweigend in den Arm.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte sie unter Tränen, »Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist.« Er gab ihr keine Antwort, und sie fügte hinzu: »Von dem, was er gesagt hat, ist kein Wort wahr. Weder habe ich ihn ermutigt, noch habe ich mit ihm geflirtet oder sonst etwas.«
    »Schon gut«, murmelte er beruhigend, »Er scheint wohl immer noch sehr an dir zu hängen.«
    »Er hat kein Recht sich so aufzuführen«, erklärte sie bestimmt, »Ich habe ihm keinen Grund dafür gegeben.«
    Sanft strich er ihr übers Haar. »Ich weiß. – Allerdings war ich ja auch nicht ganz unschuldig an der Situation, ich hätte nicht so über dich herfallen sollen.«
    »Ehrlich gesagt fand ich das gar nicht so schlimm«, gab sie leise zu und wurde rot.
    »Das habe ich gemerkt«, lächelte er.
    Dann wurde er wieder ernst und schaute sie nachdenklich an. »So sehr ich es einerseits auch bedaure, dass wir gestört wurden – andererseits war es vielleicht besser so. Ich denke, du solltest dir erst mal darüber klar werden, was du wirklich willst.« Er stand auf und zog sie vom Boden hoch und gab ihr einen spielerischen Klaps auf den Po. »Immerhin hätten wir jetzt schon mal festgelegt, welcher Schreibtisch mir gehört – und jetzt an die Arbeit, du hast noch ein paar Schulden bei mir.«
    Am anderen Morgen fuhren sie zusammen nach Harrisburg; sie wollten im Archiv des »Harrisburg Kurier« nach den betreffenden Kontaktanzeigen suchen. Jayden hatte eine Liste der Morde in chronologischer Reihenfolge angefertigt, so dass sie in etwa wussten, in welchen Zeiträumen sie suchen mussten.
    Nachdem Jayden am Eingang seine Dienstmarke vorgezeigt und dem

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