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02 - Tanz der Sehnsucht

Titel: 02 - Tanz der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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„Dann stehen alle unsere Namen auf dem Plakat." Sie lehnte sich an ihn. Ihre Eltern lachten, und ihre Füße schlugen im Rhythmus auf den hölzernen Bühnenboden. Alana schien es, als würden ihre Eltern immer lachen. Selbst wenn ihre Mutter diesen verärgerten Blick bekam, konnte Dad sie zum Lachen bringen.
    Carrie beobachtete die Bewegungen der Eltern mit verbissener Miene, probierte es selbst, bekam es aber nicht ganz hin. Es würde sie wahnsinnig ärgern, das wusste Alana.
    „Ich will es machen", sagte Maddy vom Rand der Bühne. „Ich kann es." Und mit einem eigensinnigen Gesichtsausdruck begann sie, mit den Füßen zu schlagen - Ferse, Spitze, Spitze, Ferse ...
    Verblüfft verharrte Frank mitten in der Bewegung, und Molly prallte gegen ihn. „Sieh dir das an, Molly."
    Molly strich sich die Haare aus der Stirn und beobachtete, wie sich ihre jüngste Tochter um die Grundfähigkeiten zum Stepptanz bemühte - und es schaffte. Sie empfand dabei Stolz und Bedauern, eine Mischung, wie sie nur eine Mutter verstehen kann. „Wir müssen wohl noch ein Paar Steppschuhe kaufen, Frank."
    Frank empfand Stolz und überhaupt kein Bedauern. „Versuche das jetzt." Er zeigte die Bewegungen langsam. Sprung, Schleifschritt, Aufschlag. Kick, Schritt, Kick, Schritt und Schritt zur Seite. Er ergriff Maddys Hand und begann erneut, wobei er sich vorsichtig ihren kleineren Schritten anpasste. Sie machte seine Bewegungen genau nach.
    „Jetzt das." Seine Erregung wuchs, und er sah zu seinem Sohn hinüber. „Gib uns den Rhythmus.
    Achte auf den Takt, Maddy. Eins und zwei und drei und vier. Schlag. Das Körpergewicht nicht verla-gern. Zehen nach vorn, dann zurück. Jetzt eine Wiederholung." Wieder machte er es vor, und wieder ahmte sie seine Schritte nach.
    „Jetzt alles zusammen, und wir hören mit einem Gleitschritt auf,

Nora Roberts
    die Arme so, pass auf." Schnell stieß er die Arme zur Seite und zwinkerte Maddy dann zu, die vor Konzentration die Stirn runzelte.
    „Zähl ein, Terence." Frank nahm wieder Maddys Hand, und die Freude stieg in ihm auf, als seine Tochter sich im Einklang mit ihm bewegte. „Wir haben hier eine Tänzerin, Molly." Frank hob Maddy hoch und warf sie in die Luft. Sie schrie auf, aber nicht weil sie Angst hatte, er würde sie nicht auffangen.
    Das Erlebnis, hochgeworfen zu werden, war ebenso prickelnd, wie es das Tanzen vorher gewesen war. Sie wollte mehr davon.

1. KAPITEL
    f ) f ünf, sechs, sieben, acht! Vierundzwanzig Füße schlugen S^^v3 gleichzeitig auf den Holzboden.

    Zwölf Körper drehten und beugten sich und schnellten wie ein einziger nach vorn. Spiegel warfen ihre Abbilder zu ihnen zurück. Arme flogen, Beine streckten sich hoch, Köpfe neigten, drehten sich und sanken zurück.
    Schweiß floss. Es war der Geruch von Theater.
    Das Klavier hämmerte rhythmische Linien, und die Melodie hallte auf der alten Probebühne wider. Hier hatte es schon immer den Widerhall von Musik gegeben, schon immer hatten sich danach Füße bewegt und Pulsschläge gerast und Muskeln geschmerzt. Und so würde es weiterhin sein, Jahr auf Jahr, solange das Gebäude stand.
    Hier hatten viele Stars geprobt und viele Legenden aus dem Showbusiness ihren letzten Schliff bekommen. Unzählige unbekannte und vergessene Corpstänzer hatten hier gearbeitet, bis ihre Muskeln vor Erschöpfung hart und zäh geworden waren. Das war der Broadway, wie ihn das zahlende Publikum kaum zu Gesicht bekam.

Der Assistent des Choreografen schlug
    ununterbrochen den Takt, die Brillengläser schon beschlagen von Hitze und Schweiß. Der Choreograf neben ihm, der Mann also, der den Tanz entworfen und gestaltet hatte, beobachtete die Tänzer mit seinen dunklen und wachsamen Augen.
    „Halt!"
    Das Klavier verstummte. Die Bewegungen erstarben. Die Tänzer sanken erschöpft und erleichtert in sich zusammen.
    „Es schleppt hier."
    Schleppt? Die Tänzer verdrehten die Augen und bemühten sich, ihre schmerzenden Muskeln zu vergessen. Der Choreograf musterte sie und gab dann das Zeichen für eine kleine Pause. Zwölf Körper ließen sich gegen die Wand fallen. Waden wurden massiert, Füße gestreckt, entspannt und wieder gestreckt. Sie sprachen wenig. Atem war wichtig, man musste sparsam mit ihm umgehen. Der abgenutzte Boden war voller Klebebandstreifen, die als Markierungen in anderen Shows gedient hatten.
    Aber jetzt zählte nur eine Show: diese.
    „Willst du einen Bissen?"
    Madeline O'Hara hob den Kopf und betrachtete den Schokola
    denriegel. Sie

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