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02

02

Titel: 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Jack
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sich die ranghöchsten Offiziere verkrochen hatten. Geary merkte, wie grimmig er grinste, als er dieses Ziel für eine kinetische Salve kennzeichnete, die beim Einschlag tief bis ins Innere vordrang.
Als er über das Schicksal von zwei Welten entschieden hatte, verließen soeben die ersten Shuttles Sutrah V, und die AllianzFlotte kehrte von ihrer Schleife zurück, um jene Stelle zu passieren, an der sich vor Kurzem noch die fünf Monde befunden hatten. Viele kleine Trümmerstücke waren vom Schwerkraftfeld von Sutrah V erfasst worden und würden vielleicht eines Tages einen dünnen Ring um den Planeten bilden.
»Captain Geary«, meldete Colonel Carabali. »Alle Personen sind an Bord. Die letzten Shuttles sollten bei Zeit eins sechs starten.«
»Verstanden, Colonel, vielen Dank.« Geary übertrug die Zielerfassungsdaten an das Gefechtssystem, das die Ziele bewertete, die auf jedem Schiff verfügbaren Waffen erfasste und die Abschusswinkel berechnete, ehe es zwei Sekunden später einen detaillierten Plan ausspuckte. Geary überflog diesen Plan, überprüfte, wie viele kinetische Waffen ihn sein Vergeltungsschlag kosten würde, und kam zu dem Schluss, dass ihm genügend Geschosse zur Verfügung standen, selbst wenn die Titan und ihre Schwesterschiffe keinen Nachschub würden herstellen können. Beim Blick auf die geschätzte Zahl der Opfer hielt er inne. »Ich muss eine Nachricht an alle Syndiks in diesem System schicken.«
Desjani nickte und gab dem Kommunikationsoffizier ein Zeichen, der sofort einen Kanal öffnete und dann den Daumen hochreckte. »Sie können, Sir.«
Geary sammelte sich. Er vergewisserte sich, dass die letzten Allianz-Shuttles den Planeten verlassen hatten. »Bewohner des Sternensystems Sutrah, hier spricht Captain John Geary, Befehlshaber der Allianz-Flotte, die Ihr System durchfliegt. Sie wurden von Ihren Führern verraten. Deren hinterhältige Attacken auf diese Flotte und auf die Streitkräfte, die Kriegsgefangene befreit haben, zwingen uns, diese Taten mit einer Bombardierung Ihrer Welten zu vergelten.« Er machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. »In der Hoffnung, einige unserer Schiffe zu beschädigen, haben diese Führer Ihr Zuhause und Ihr Leben in unsere Hände gelegt. Sie können sich glücklich schätzen, dass die Allianz-Flotte keinen Krieg gegen Zivilpersonen führt.« Jedenfalls nicht mehr. Zumindest nicht, solange Geary das Kommando hatte. Hoffentlich würden seine »altmodischen« Einstellungen eines Tages auch auf die anderen Offiziere abfärben.
»Wir werden Vergeltungsschläge gegen von uns ausgewählte Ziele auf Sutrah IV und Sutrah V führen. Eine Liste mit Zielen, die in von Zivilisten bewohnten Bereichen oder in deren Nähe liegen, wird dieser Mitteilung folgen, damit vor der Bombardierung eine Evakuierung erfolgen kann. Wir sind nicht dazu verpflichtet, eine solche Liste zur Verfügung zu stellen, aber unser Krieg richtet sich gegen Ihre Führer. Denken Sie immer daran, dass wir nach dem Kriegsrecht alles Leben in diesem System auslöschen dürften. Wir haben uns dagegen entschieden. Die Allianz ist nicht Ihr Feind, sondern Ihre eigenen Führer sind Ihre Feinde.«
Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Auf die Ehre unserer Vorfahren!« Man hatte ihm gesagt, dass diese alte Form als Abschluss einer Nachricht kaum noch Verwendung fand, dennoch hielt er daran fest. Er glaubte immer noch daran, und es half ihm, sich in dieser Zukunft zurechtzufinden, in der der Ehre manchmal eine seltsame Bedeutung zukam. »Hier spricht Captain John Geary, Befehlshaber der Allianz-Flotte. Ende der Übertragung.«
Rione meldete sich hinter ihm zu Wort. »Danke, dass Sie das Leid der Zivilbevölkerung auf diesen Welten auf ein Minimum beschränken.«
Er sah zu ihr. »Gern geschehen. Aber ich hätte das so oder so getan. Es ist das, was die Ehre von mir verlangt.«
»Die Ehre unserer Vorfahren«, sprach Rione ohne eine Spur von Ironie in ihrem Tonfall.
Captain Desjani stand auf. »Die Shuttles der Dauntless werden in Kürze wieder andocken. Ich sollte mich zum Shuttlehangar begeben und unsere Gäste begrüßen.«
»Das sollte ich besser auch machen«, stimmte Geary ihr zu, erhob sich ebenfalls und versuchte, seine ablehnende Haltung zu überspielen. Es war tatsächlich seine Pflicht, die befreiten Gefangenen zu begrüßen, obwohl er sich viel lieber in seine Kabine zurückgezogen hätte, um dem damit verbundenen Rummel zu entgehen.
»Darf ich Sie begleiten?«, fragte Rione sie

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