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02

02

Titel: 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Jack
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sei mit Recherche und anderen Aufgaben beschäftigt.
In seiner Kabine angekommen, setzte sich Geary hin, starrte eine Zeit lang auf sein Display, ehe er die interne Komm-Taste bediente. »Captain Desjani, kommen Sie bitte in meine Kabine, sobald Sie Zeit haben.«
»Ich bin gleich da, Sir«, meldete sie sich in einem neutralen Tonfall. Wenige Minuten später betrat sie seine Kabine und machte einen äußerlich gefassten Eindruck, doch ihre Augen ließen ihre Besorgnis erkennen.
»Setzen Sie sich bitte«, bot er ihr an, was sie auch tat, ohne sich dabei aber zu entspannen. Auch sonst saß sie in Habachthaltung da, doch jetzt wirkte es irgendwie verkrampft. »Es tut mir leid, wenn ich hartnäckig bleibe, aber ich muss Sie nochmals fragen. Können Sie mir sagen, was der Grund für den Streit zwischen Ihnen und Co-Präsidentin Rione war?«
Sie sah über seine Schulter an ihm vorbei, ihr Mienenspiel verriet nichts. »Ich muss Ihnen die Antwort darauf bei allem Respekt verweigern, Sir. Es ist eine persönliche Angelegenheit.«
»Das ist Ihr gutes Recht«, gab Geary widerstrebend zurück. »Aber ich muss wissen, ob Sie trotzdem weiterhin in der Lage sein werden, problemlos mit Co-Präsidentin Rione zusammenzuarbeiten.«
»Ich versichere Ihnen, Sir, dass ich vorbehaltlos in der Lage bin, meinen Pflichten auf eine professionelle Weise nachzukommen.«
Er nickte, ließ sich aber seine Unzufriedenheit anmerken. »Mehr als das kann ich von Ihnen nicht fordern. Lassen Sie es mich bitte wissen, wenn Sie das Gefühl haben, dass sich daran etwas ändert. Und wenn Sie es irgendwann für vertretbar halten, mir zu sagen, um was es bei diesem Streit ging, dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie es mir mit Blick auf die Sicherheit dieser Flotte und ihres Personals anvertrauen würden.«
Desjani ließ sich weiterhin nichts anmerken. »Ja, Sir.«
»Ihnen ist doch klar, dass ich mich hier in einer Zwickmühle befinde.«
»Das tut mir leid, Sir.«
»Na gut.« Geary wollte ihr gerade sagen, sie dürfe wegtreten, da ging die Tür zu seiner Kabine auf und Rione trat ein - entweder zufällig oder aber in der vollen Absicht, die Tatsache kundzutun, dass sie uneingeschränkten Zutritt zu Gearys Quartier hatte. Es war auf jeden Fall ein bemerkenswerter Zufall, dass Rione ausgerechnet diesen Moment wählte, nachdem sie ihn seit der Konferenz beharrlich gemieden hatte.
Rione sah sie ohne eine erkennbare Regung an. »Störe ich?«
Desjani stand auf und präsentierte sich von einer gleichermaßen kühlen Seite. »Keineswegs, Madam Co-Präsidentin. Ich wollte sowieso gerade gehen.«
Fasziniert beobachtete Geary die beiden, die sich wie zwei Schlachtkreuzer belauerten: die Schilde auf maximaler Leistung, alle Waffen feuerbereit, aber doch völlig beherrscht, sodass die Situation sich nicht in ein Blutbad verwandeln konnte. Und er hatte nicht die geringste Ahnung, warum die beiden sich so feindselig verhielten. »Danke, Captain Desjani«, sagte er behutsam, während er sich fragte, ob wohl ein falsches Wort von seiner Seite genügen würde, um den Streit offen ausbrechen zu lassen. Er war nicht so von sich eingenommen, dass er geglaubt hätte, die beiden würden sich um ihn streiten, aber diese Erkenntnis half ihm nicht weiter, da er nach wie vor nicht wusste, was zwischen ihnen vorgefallen war.
Desjani verließ die Kabine, und es kam ihm fast so vor, als würde sich die Luke hinter ihr mit besonders viel Wucht schließen. Geary atmete schwer aus und sah Rione an. »Ich habe eine Menge um den Kopf, wie Sie wissen.«
»Das ist mir mehr als einmal deutlich geworden«, stimmte sie ihm in diesem merkwürdig distanzierten Tonfall zu.
Einen Moment lang musterte er sie und wunderte sich, wie sie mal so vertraut und mal so fremd erscheinen konnte, was manchmal sogar beides zugleich der Fall war. »Wer stattet mir diesen Besuch ab? Rede ich mit Victoria oder mit CoPräsidentin Rione?«
»Das kommt darauf an. Rede ich mit John Geary oder Black Jack Geary?«
»Ich bin immer noch John Geary.«
»Tatsächlich? Vor Kurzem habe ich Black Jack zu sehen bekommen. Er war im Begriff, jemanden erschießen zu lassen. Er wollte es wirklich.«
»Er war nicht der Einzige, der das wollte.« Er wandte den Blick ab. »Mag sein, dass Sie Black Jack gesehen haben. Aber Black Jack hat keine Entscheidung getroffen.«
»Er stand aber dicht davor, nicht wahr?« Rione war mehr als eine Armlänge von ihm entfernt, sodass sie körperlich und emotional zu ihm auf Abstand blieb. »Was war das

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