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konfrontiert wurden, das schrecklicher war als alles, was ich mir je hätte ausmalen können, da begann ich zu verstehen, wie tapfer Sie alle eigentlich sind. Jeder Offizier und jeder Matrose dieser Flotte hat das Recht, in einer Reihe mit denen zu stehen, die Großes für die Allianz geleistet haben. Sie könnten Ihren Vorfahren keine größere Ehre erweisen, als Sie es bereits getan haben, indem Sie mit Hingabe Ihren Dienst verrichten, indem Sie auch im Angesicht eines scheinbar ewigen Kriegs nicht verzagen, indem Sie bereit sind, jede Last zu tragen, um Ihre Heimat zu verteidigen. Ich fühle mich über alle Maßen geehrt, Ihr Befehlshaber zu sein. Ich werde diese Flotte nach Hause bringen, denn jeder von Ihnen verdient es, dass andere von Ihren Leistungen erfahren. Und jeder von Ihnen verdient es, sicher heimzukehren. Ich werde Sie nach Hause bringen. Das schwöre ich Ihnen.«
Er hörte auf zu reden, da er fürchtete, dass er zu viel Gefühl in seine spontane Ansprache gelegt und möglicherweise lächerlich oder großspurig geklungen hatte. Aber alle sahen ihn ernst und schweigend an, und schließlich war es der befehlshabende Offizier der Vambrace, der wieder das Wort ergriff. »Danke, Sir, die Ehre ist ganz unsererseits.« Niemand widersprach ihm. Zumindest nicht so, dass es jemand hören konnte.
Nach dem Ende der Besprechung setzte Geary sich, da die virtuellen Teilnehmer sich zurückgezogen hatten und nur Captain Desjani noch bei ihm war. Lächelnd salutierte sie und verließ den Raum, um ihre Miene und die Geste für sich sprechen zu lassen.
Schon oft war ihm die Frage durch den Kopf gegangen, warum das Schicksal ihm diesen Platz zugewiesen hatte, warum er alles Vertraute verloren hatte und ihm ein Kommando übertragen worden war, das seine frühere Verantwortung um ein Vielfaches überstieg. Dass er eines Tages für irgendetwas davon dankbar sein könnte, war ihm nie in den Sinn gekommen. Aber wenn er daran dachte, wie unerschütterlich sich die Dauntless, die Daring und die Diamond im Angesicht des kollabierenden Portals gezeigt hatten, dann konnte er nur den Vorfahren danken, solche Schiffe und Matrosen an seiner Seite zu haben.
Die Schiffsnacht hatte begonnen, und Geary saß in seiner Kabine und starrte vor sich hin, die Gedanken beim Anblick des Höllenschlunds im Hypernet-Portal, als plötzlich die Türglocke betätigt wurde. Da er Captain Desjani erwartete, stutzte er, als Victoria Rione eintrat, deren Miene deutlich erkennen ließ, dass sie etwas auf dem Herzen hatte. Eigentlich sollte ich wohl wütend auf sie sein, weil sie mir seit Sutrah das Leben noch schwerer macht, als es das ohnehin ist. Aber verglichen mit dem, was mir Falco angetan hat, ist das noch harmlos gewesen. Rione wird nichts unternehmen, was den Verlust eines Teils dieser Flotte nach sich ziehen wird. Also stand Geary auf und erklärte höflich: »Madam Co-Präsidentin, ich gebe zu, Ihr Besuch überrascht mich. Sie waren schon eine Weile nicht mehr hier.«
»Sie meinen, außer wenn Sie darauf bestanden haben?«, gab
Rione ruhig zurück.
»Ja. Ich hoffe, Sie beabsichtigen nicht, mich mit einem Prob
lem von der Art zu konfrontieren, wie ich es Ihnen bei unserem
letzten Zusammentreffen hier aufgetischt hatte.«
»Nein.« Sie hielt inne und schien sich für irgendetwas zu
wappnen. »Captain Geary, ich möchte mich entschuldigen.« Das war allerdings eine Überraschung. »Entschuldigen?« »Ja.« Sie deutete auf das Sternendisplay, das über dem Tisch
schwebte. »Seit unserem Streit bei Sutrah habe ich das getan,
was ich dabei versprochen hatte: Ich habe Simulationen durchgespielt. Ich ließ diese Flotte von Sutrah aus jeden Kurs nehmen, den die Sprungpunkte möglich machten.« Sie zögerte und
presste einen Moment lang die Lippen zusammen. »Sie liefen
alle auf dasselbe hinaus. Kleinere Verluste in jedem System, die
sich zu größeren Verlusten addieren, während durch immer
mehr Syndik-Präsenz immer weniger Wege zur Wahl stehen,
bis die Flotte zwischen überlegenen Streitmächten in der Falle
sitzt.«
»Also hatte ich recht.« Geary konnte nicht anders, als das
auszusprechen.
»Ja, Sie hatten recht«, stimmte Rione ihm mitschneidender
Stimme zu.
»Was ich mir durch Gedankenspiele überlegt hatte, war also
akkurat genug, um exakt das vorherzusagen, was Ihre Simulationen ergeben haben.«
Sie nickte knapp und sah ihn mit verbissener Miene an. »Sie
haben die Wahrheit gesagt, und das gebe ich auch zu. Ich entschuldige mich dafür, dass
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