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02

02

Titel: 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Jack
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bemerkenswerter Mann, Captain Geary.
Selbst wenn Sie einen zur Weißglut bringen.«
»Sie hassen mich!«
»Ich habe Sie nie gehasst!«, gab Rione prompt zurück, verzog dann aber den Mund. »Das ist nicht ganz richtig. Als ich
dachte, Sie hätten die Flotte verraten, als ich glaubte, Sie hätten
mich belogen und benutzt, da hasste ich Sie für das, was ich
Ihnen fälschlich unterstellte.«
»Sie warfen mir vor, ich hätte Sie persönlich ebenso hintergangen wie die Flotte.«
Rione nickte. »Ich dachte ja auch, ich wäre von Ihnen manipuliert worden. Das hatte nicht nur meinen Stolz verletzt. Ich
hatte mich dazu gebracht, an Sie zu glauben … und mich für
Sie zu interessieren.«
Geary schüttelte abermals verblüfft den Kopf. »Mögen Sie
mich tatsächlich, Madam Co-Präsidentin?«
Rione sah an die Decke, als erbitte sie Hilfe von oben. »So
fähig Sie darin sind, diese Flotte zu führen, so unfähig sind Sie,
die Gefühle anderer Menschen zu deuten. Ich mag Sie schon
seit einer ganzen Weile, Captain. Ich wäre nicht so außer mir
gewesen, als ich Ihnen einen Verrat unterstellte, wenn Sie mir
nicht bereits so viel bedeutet hätten - und das, obwohl meine
Instinkte mich vor Männern wie Ihnen warnen. Meine Instinkte,
die mir sagen, dass man Ihnen nicht vertrauen kann und dass
Sie es nicht ehrlich meinen können.«
Er fragte sich, ob ihm seine Verwirrung wohl anzusehen war.
»Sie vertrauen mir nicht, aber Sie mögen mich?«
»Ja. Ich werde Black Jack Geary niemals vertrauen«, erklärte sie und grinste ihn aus irgendeinem Grund ironisch an. »Aber ich kann John Geary gut leiden. Jedenfalls dann, wenn er mich
nicht in den Wahnsinn treibt. Wer von beiden sind Sie?« »John Geary, hoffe ich, Madam Co-Präsidentin.« »Madam Co-Präsidentin? Ist das alles, was ich für Sie bin?
Wenn Ihnen irgendetwas an mir liegt, wenn Sie mich als eine
Freundin ansehen, dann nennen Sie mich wenigstens Victoria,
John Geary!«
Wieder konnte er sie nur anstarren. »Wenn mir etwas an Ihnen liegt? Das tut es. Erst als ich eine Weile auf Ihre Gesellschaft verzichten musste, wurde mir deutlich, wie sehr ich mich
bereits an Sie gewöhnt hatte.«
»Ich warte.«
»Victoria.«
»Na, bitte, es geht doch. Und wehgetan hat es auch nicht,
oder?«
Lachend setzte er sich hin. »Doch, sehr sogar.«
»Versuchen Sie es noch mal. Mit der Zeit werden Sie sich
daran gewöhnen.«
Er musterte sie und versuchte herauszufinden, was Rione
vorhatte. »Also gut. Victoria.«
Sie setzte sich neben ihn und schaute ihn ernst an. »Sie sind
nicht der einzige einsame Mensch in dieser Flotte, John Geary.
Sie sind nicht der Einzige, der Trost braucht und sich dafür nur
an wenige Menschen wenden kann.«
»Das weiß ich. Aber ich wusste nur von meinen eigenen Gefühlen. Es hat mir gefehlt, Sie zu sehen und mit Ihnen zu reden.« »Warum haben Sie mir das nie gesagt?«
Er schüttelte den Kopf und lächelte wehmütig. »Den Grund
kennen Sie so gut wie ich. Abgesehen von der Tatsache, dass
Sie gar nicht mit mir reden wollten, bin ich immer noch der Befehlshaber dieser Flotte. Ich kann mit niemandem in einer Form
Umgang haben, die nichts mit meinem Dienst zu tun hat, außer ich weiß genau, dass derjenige es so will. Ich besitze zu viel Macht, als dass es anders sein könnte, selbst wenn jede mir un
terstellte Person nicht schon aus anderen Gründen tabu wäre.« »Und jede Person in dieser Flotte ist Ihnen unterstellt«, gab
Rione zurück. »Außer einer. Ich bin nicht tabu.«
»Nein, aber … nicht mal Sie können vergessen, welche
Macht ich besitze. Niemand kann mich anschauen und dabei
nur mich als Menschen sehen. Jeder sieht in mir nur den Flottenbefehlshaber. Jeder sieht in mir jemanden, der die anderen
für seine Zwecke missbrauchen kann. Und ich muss um jeden
Preis vermeiden, dass der Eindruck entsteht, ich würde so etwas
machen. So ist es nun mal.«
»Viele sehen in Ihnen aber Black Jack Geary«, hielt sie dagegen.
»Ich weiß. Sie sehen den in jeder Hinsicht perfekten Black
Jack. Black Jack, der nicht mal im Traum daran denken würde,
das Falsche zu tun, auch wenn er eine Frau noch so sehr mögen
würde.«
»Oh? Mögen Sie mich etwa so sehr?«
Unwillkürlich begann er zu grinsen. »Nur wenn Sie mich
nicht gerade in den Wahnsinn treiben.«
»Und warum haben Sie solche Angst davor, es wenigstens
jetzt zu zeigen? Werden Sie nur reden oder auch handeln?« Er war der Meinung gewesen, dass er nun schon einige Überraschungen erlebt hatte, doch diese Frage kam so aus

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