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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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deine amüsante Geschichte. Ich bin ja so froh, daß du wieder da bist. Warum bist du denn fortgelaufen, Andy?«
    »Weil ich gerade Artur Wilmot die Straße Entlangkommen sah. Er war so geheimnisvoll. Ich wollte seinen Beruf ergründen. Kennst du die Firma Flora?«
    »Flora?« fragte sie erstaunt.
    »Hast du nie etwas von Flora gehört? Ich dachte, dieser Name wäre allen Frauen geläufig.«
    »Ich kenne ein Hutgeschäft Flora.«
    Er nickte.
    »Flora, die berühmte Modistin, ist Artur Wilmot!« sagte er feierlich.
    Sie war sprachlos.
    »Artur Wilmot! Aber das ist doch lächerlich! Artur versteht doch gar nichts von Hüten.«
    »Im Gegenteil, er ist eine Autorität auf diesem Gebiet«, erwiderte Andy lachend. »Als ich vor einiger Zeit zu ihm kam, sah ich einen halbfertigen Damenhut auf dem Tisch liegen. Ich habe damals recht böse Schlüsse daraus gezogen. Das also ist Arturs Geheimnis. Er ist Damenhutfabrikant! Und er ist wirklich die berühmte Flora. Er besitzt drei Geschäfte in der Stadt, ich bin ihm von einem zum anderen gefolgt. Anscheinend fährt er immer abends herum, um die Geldeingänge in Empfang zu nehmen. Aber warum sollte er denn auch kein Hutmacher sein?«
    »Warte einmal.« Sie ging zu ihrem Schreibtisch und kam mit einem Brief zurück.
    »Dieses Schreiben fand ich vor, als ich zurückkam.«
    Es war eine formelle, kurze Nachricht, in der Mr. Artur Wilmot Miss Stella Nelson bat, seinem Rechtsanwalt alle Einzelheiten über ihre Finanzgeschäfte mit dem verstorbenen Mr. Darius Merrivan mitzuteilen.
    Andy las das Schreiben durch.
    Sie begegneten Artur Wilmot am nächsten Morgen im Golfklub. Er grüßte sehr kühl mit einer kleinen Verbeugung.
    »Guten Morgen, Artur«, sagte Stella liebenswürdig. »Ich habe Ihren Brief erhalten.«
    Er wurde rot.
    »Vielleicht besprechen Sie die Angelegenheit mit Mr. Vetch«, erwiderte er etwas hochmütig und ging zur Abschlagstelle.
    »O Flora«, sagte sie halblaut, aber Artur Wilmot hatte es doch gehört. Er war an dem Tag ein schlechter Golfspieler.

25
    Downer kam auf dem Weg zu seinem Haus an der Polizeistation in Sea Beach vorbei und wurde auf ein Plakat aufmerksam, das draußen angeschlagen war.
    Es war gut sichtbar unter anderen Bekanntmachungen über unaufgeklärte Leichenfunde, durchgebrannte Kassierer und steckbrieflich gesuchte Personen angebracht. Er hatte aber kaum die ersten Worte gelesen, als ihm einfiel, daß er diesen Anschlag schon in der Stadt gesehen hatte.
    Es werden genaue Angaben gesucht über Albert Selim (mit anderem Namen Jos. Wentworth). Der Betreffende wird gesucht in Verbindung mit den Morden an Darius Merrivan und John Albert Sweeny, die in der Nacht zum 24. Juni begangen wurden. Selim ist ein Geldverleiher im Alter von etwa fünfundfünfzig Jahren. Er geht etwas gebückt, trägt eine goldgeränderte Brille und ist glattrasiert. Er wird wahrscheinlich versuchen, Schecks mit der Unterschrift »Jos. Wentworth« einzuwechseln. Vermutlich ist er im Besitz großer Barsummen. Jede Angabe, die zu seiner Ergreifung führt, wird belohnt. Alle Informationen sind zu richten an Dr. A. Macleod, Scotland Yard, oder an die nächste Polizeistation.
    Downer war ärgerlich. Alles, was ihn an Beverley Green erinnerte, verstimmte ihn. Er hatte zuversichtlich geglaubt, die Lösung gefunden zu haben, als Artur Wilmot ihm damals im Vertrauen mitgeteilt hatte, daß Stella Nelson in der Mondnacht bei Merrivan gewesen war.
    Wenn sich die Dinge so entwickelt hätten, wie Downer gehofft hatte, so wäre er restlos glücklich gewesen, soweit ihm das überhaupt möglich war. Er stand Stella nicht feindselig gegenüber, in gewisser Hinsicht bewunderte er sie sogar. Er wußte ebensogut, was man an Frauen wie an Architektur zu schätzen hatte. Es hätte ihm auch keinerlei persönliche Genugtuung bereitet, Andrew Macleod zu ruinieren, denn er achtete ihn wirklich. Nur kannte er in beruflichen Dingen keine Freunde. Wenn Downers Braut - vorausgesetzt, er hätte eine gehabt, von seinem besten Freund ermordet worden wäre, hätte er zuerst den Nachrichtenwert dieses Ereignisses abgeschätzt. Er wäre zwar sehr unglücklich gewesen, aber er hätte dennoch das Begräbnis des Opfers und die Hinrichtung des Mörders wirkungsvoll schildern können. Er war der ideale Berichterstatter und ein Vorbild für alle jüngeren Kollegen.
    Sein Häuschen lag an der Küste und bestand aus einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, Bad und Küche. Er hatte noch eine große Holzveranda mit Haken für

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