Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Briefumschlag aus der Tasche.
    Ich habe eine Kabine Erster Klasse für dich belegt, und wenn du den Mund hältst, wird niemand wissen, daß du ein Dienstmädchen bist. Hier in dem Kuvert sind fünfhundert Pfund in Banknoten - du wirst dir in zwei Tagen die nötigen Kleider beschaffen.
    Ich war ganz verstört und wußte nicht, wovon er sprach.
    Du wirst nach Amerika fahren. Ich habe dir einige Einführungsbriefe von meinem Freund Mr. Merry - so ähnlich war der Name, es kann auch Merrivan gewesen sein - verschafft. Er sagte noch, daß dieser Herr ein Kunde sei.
    Die Leute drüben werden dir schon eine Stellung besorgen, außerdem hast du genug Geld, dir selbst weiterzuhelfen.
    Aber ich will doch gar nicht fortgehen, schrie ich. Ich sprach so laut, daß sich die Leute im Lokal nach uns umsahen.
    Das machte ihn ganz wild. Ich habe nie einen Menschen getroffen, der so teuflisch aussehen konnte wie er. Ich war entsetzt und fürchtete mich vor ihm.
    Entweder fährst du nach Amerika, oder ich rufe einen Polizisten und lasse dich wegen Bigamie verhaften.
    Ich hatte nicht die Kraft, mich ihm zu widersetzen, und so schiffte ich mich auf der Lucania nach New York ein. Von dort kam ich nach Denver City, wohin ich einen Empfehlungsbrief hatte, und war dort ein Jahr in Stellung. Drüben heißt man nicht Dienstmädchen, sondern Stütze. Als Stütze war ich also dreizehn Monate dort beschäftigt, dann bekam ich ein Angebot als Haushälterin zu Mr. Bonsor, einem Witwer mit einem Kind, das später starb. Als Mr. Bonsor mir nach einiger Zeit einen Heiratsantrag machte, mußte ich ihm die Wahrheit sagen. Er meinte, daß eine Heirat ihm nichts ausmache.
    Ich habe Albert Selim nie wiedergesehen, aber ich weiß, daß er an die Leute in Denver geschrieben hatte, um zu erfahren, was aus mir geworden sei. Sie wußten es nicht. Es war sieben Jahre nach meiner Ankunft in Amerika. Ich habe auch nichts mehr von Mr. John gehört, ich weiß nur, daß Miss Janet zwei Jahre nach meiner Abreise an Lungenentzündung starb. Mr. Bonsor fand die Nachricht in einer englischen Zeitung.«

31
    Es gab einen Mann, der diese Aussage von Hilda Masters lesen mußte, überlegte Andy. Seit einiger Zeit schon hatte er den Verdacht, daß Mr. Salter mehr über seinen Freund Severn wußte, als er vorgab.
    Er sandte ein Telegramm nach Beverley Hall und bat um eine Unterredung. Als er nach Beverley Green zurückkam, erwartete ihn dort eine Nachricht, daß er sofort kommen möge.
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Stella. »Ich kann ja solange in deinem Wagen warten.«
    Der vorsichtige Tilling schien ängstlicher denn je zu sein.
    »Sie müssen sehr behutsam sein, Herr Doktor. Er hat schlecht geschlafen, und der Arzt sagte zu Mr. Francis - das ist unser junger Herr , daß jeden Augenblick mit einem Zusammenbruch zu rechnen sei.«
    »Ich danke Ihnen, ich werde es berücksichtigen.«
    Als Andy in das Zimmer trat, fand er, daß Tilling nicht übertrieben hatte. Salters Gesicht sah grau aus, trotzdem begrüßte er den Detektiv mit einem Lächeln.
    »Sie wollen mir sicher mitteilen, daß Sie meinen Einbrecher gefunden haben«, meinte er. »Sie können sich die Mühe sparen - es war Ihr Juwelendieb!«
    Andy war darauf nicht vorbereitet.
    »Ich fürchte, es ist so, aber ich glaube, daß er nicht in böser Absicht herkam. In Wirklichkeit war er hinter einem Verbrecher her, der damals in Mr. Wilmots Haus einbrach.«
    »Hat er ihn gefunden? Es soll doch ein geheimnisvoller Parkwächter sein?«
    »Wie haben Sie denn das herausgebracht?«
    Salter lachte, aber dann hatte er plötzlich Schmerzen. Andy sah es, und es tat ihm leid. Mr. Salter hatte Herzbeschwerden.
    »Ich möchte Ihnen nichts vormachen«, erwiderte Boyd Salter, der sich über die Wirkung freute, die seine Worte hervorgerufen hatten. »Scottie - das ist doch der Name dieses Menschen - verschwand am nächsten Tag, ebenso Miss Nelson. Sie verkehrte in einem Haus in der Castle Street und pflegte dort jemand. Und wer anders sollte das gewesen sein als Ihr wenig ehrenhafter Freund?«
    Plötzlich erkannte Andy die Zusammenhänge.
    »Das haben Sie natürlich von Downer!«
    Salter nickte lächelnd.
    »Aber wie kamen Sie denn auf den Parkwächter?«
    »Das weiß ich auch von Downer und von einem gewissen Big Martin, der auch ein Verbrecher ist.«
    Andy war zu großzügig, um Downer die Bewunderung vorzuenthalten, die ihm gebührte.
    »Ich werde Downer die Bearbeitung des Falles übergeben«, sagte Andy. »Er ist der beste

Weitere Kostenlose Bücher