Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Spürhund.«
    »Er kam«, begann Salter, »und ich mußte alle meine Parkwächter rufen. Er fragte sie aus, und einer gab zu, daß er in der Küche war - wir lassen nämlich Kakao für sie kochen, wenn sie Nachtdienst haben -und das Haus etwa um die Zeit verließ, als Scottie ihn sah. Soviel weiß ich. Aber welche Neuigkeiten bringen Sie?«
    »Ich habe Hilda Masters gefunden.«
    Mr. Salter schaute auf. »Hilda Masters? Wer ist denn das?«
    »Sie besinnen sich sicher, daß in einem Geheimfach in Merrivans Schlafzimmer ein Trauschein gefunden wurde?«
    »Ja, er wurde auch in einer Zeitung erwähnt. Es war die Heiratsurkunde eines ehemaligen Dienstboten, die später von einer geisterhaften Erscheinung gestohlen wurde, von Ihnen Selim genannt. War das der Name der Frau, auf die sich die Urkunde bezog? Und Sie haben sie gefunden, wie Sie sagen?«
    Andy nahm eine Kopie des Protokolls aus der Tasche und legte sie vor den Friedensrichter.
    Mr. Salter schaute lange darauf, bevor er seine Hornbrille aufsetzte und zu lesen begann.
    Er las sehr langsam, und es kam Andy vor, als ob er jedes Wort abschätzte. Einmal blätterte er zurück und las eine Seite noch einmal. Fünf - zehn - fünfzehn Minuten verstrichen in tiefstem Schweigen. Andy wurde ungeduldiger dachte an Stella, die draußen im Wagen wartete.
    »Ach!« Mr. Salter legte das Manuskript wieder hin. »Der Geist, der in diesem Tal umging, ist gebannt, Doktor Macleod.«
    Andy verstand ihn nicht sofort. Mr. Salter sah seine Verwirrung und kam ihm zu Hilfe.
    »Ich meine Selim. Hier ist er, enthüllt in seiner ganzen Gemeinheit. Er verkaufte Seelen, brach Herzen, spielte mit dem Leben.« Er tippte auf das Manuskript.
    Andy entdeckte einen ungewöhnlichen Glanz in seinen Augen. Salters Gesicht sah nicht mehr eingefallen aus, und die tiefen Falten waren verschwunden. Er mußte eine geheime Klingel gedrückt haben, denn Tilling kam herein.
    »Bringen Sie mir eine Flasche Portwein.« Als der Diener sich entfernt hatte, fuhr er fort: »Sie können sich beglückwünschen Sie haben einen größeren Sieg davongetragen, als wenn Sie Ihre Hand auf die Schulter Albert Selims gelegt hätten. Wir müssen Ihren Erfolg feiern, Doktor.«
    »Es tut mir leid, daß ich nicht länger bleiben kann - Miss Nelson wartet draußen in meinem Wagen.«
    Salter sprang auf, wurde blaß und setzte sich wieder.
    »Das bedauere ich aber wirklich sehr«, sagte er atemlos. »Es ist unverantwortlich von Ihnen, mir nichts davon mitgeteilt zu haben. Bitte bringen Sie sie doch herein.«
    Andy sagte zu Stella: »Die Nachricht, daß du im Wagen wartest, hat ihn sehr mitgenommen. Er sieht sehr elend aus.«
    Mr. Salter hatte sich inzwischen wieder etwas erholt. Er beobachtete Tilling, wie er den kostbaren Wein in die Gläser goß.
    »Verzeihen Sie, wenn ich nicht aufstehe«, sagte Mr. Salter lächelnd, als Stella mit Andy eintrat. »Sie also haben den Mann gepflegt, der bei mir einbrach?«
    »Hat Andy Ihnen das erzählt?« fragte sie bestürzt.
    »Nein, Andy hat mir nichts davon gesagt. Aber Sie werden jetzt ein Glas Portwein mit mir trinken, Miss Nelson. Nein? Das war schon alter Wein, als Ihr Vater noch ein kleines Kind war.«
    Er hob sein Glas und trank ihr zu.
    »Was wird nun aus Miss Masters oder Mrs. Bonsor werden?«
    »Sie wird wohl kaum in London bleiben. Sie hat ein schweres Verbrechen eingestanden - obwohl es schon so lange zurückliegt, daß es verjährt ist. Aus gewissen Anzeichen könnte man fast schließen, daß diese vielfach verheiratete Dame sich zum viertenmal in das Eheleben stürzen wird.«
    Salter nickte.
    »Die arme Frau«, meinte er. »Die arme, getäuschte Frau!«
    Andy hatte nicht erwartet, bei Mr. Salter Sympathie für Mrs. Crafton-Bonsor zu finden.
    »Sie ist nicht besonders arm«, erwiderte er. »Scottie, der doch ein Kenner ist, schätzt den Wert ihrer Juwelen auf mindestens hunderttausend Pfund. Außerdem hat sie große Besitzungen in den Vereinigten Staaten. Ich bin aber eigentlich gekommen, um mit Ihnen über John Severn zu sprechen. Haben Sie eine Ahnung, wo er sein könnte? Ich bin fest überzeugt, daß Albert Selim diese Eheschließung zu seinem eigenen Vorteil ausnützte!«
    »Das tat er. Selim teilte Severn mit, daß seine Frau gestorben sei. Severn heiratete wieder und hatte, soviel ich weiß, Kinder. Selim hatte die Beweise für seine frühere Bigamie in der Hand, wodurch er große Summen von ihm erpreßte. Der Kontrakt, den Sie fanden, war Schwindel. Selim hat meinem Freund

Weitere Kostenlose Bücher