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020 - Zug der Verlorenen

020 - Zug der Verlorenen

Titel: 020 - Zug der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Händen hielt, richtete diesen auf Crane und traf ihn damit an der Schulter. Es gab ein kurzes summendes Geräusch und Crane schrie schmerzvoll auf. Mit einem unwilligen Knurren ließ der Wahnsinnige von Aruula ab und fuhr herum, wandte sich den Wesen zu, die ihn mit vorgehaltenen Stäben umzingelten. Als er sie erkannte, war einen Augenblick lang blankes Entsetzen in seinen verzerrten Zügen zu lesen.
    Im nächsten Moment brach er in irrsinniges Gelächter aus. »Es gibt euch nicht!«, spie er den kleinwüchsigen Fischkreaturen entgegen, die ihn stumm taxierten. »Los, verschwindet! Ihr seid nichts als ein Kinderschreck! Es gibt euch nicht, versteht ihr? Ich habe euch getötet, alle…!« Einer der Fischmänner sprang vor und versetzte Crane einen weiteren Stoß mit seiner sonderbaren Waffe, der dem Mörder nur zu deutlich zeigte, dass das, was er sah, so real war wie er selbst.
    »Aber das gibt es nicht«, keuchte er. »Es darf euch nicht geben! Ihr seid…ich bin…«
    Verwirrt blickte er sich um, drehte sich im Kreis, während ihn die Fishmanta'kan immer enger umringten. Sie sprachen kein Wort, machten auch keine Anstalten, Crane etwas zu Leide tun zu wollen - doch die bloße Nähe der Gestalten, die ihn in seiner Kindheit bis in die Träume verfolgt hatten, genügte, um sein letztes Bisschen Verstand im Mahlstrom des Wahnsinns zu zerreiben.
    »Neeein!«, schrie er entsetzt. »Geht weg, los! Lasst mich in Ruhe!«
    Er bekam keine Antwort - nur vorwurfsvolle Blicke aus starren Augen.
    Crane blickte gehetzt hin und her, wirbelte im Kreis herum, um bald diesen, bald jenen Fischmenschen mit seinem Messer zu bedrohen. Doch die Kreaturen mit den Flossenhänden machten keine Anstalten sich zurückzuziehen.
    Schließlich wurde Crane klar, was geschehen war, und in seiner kranken Logik ergab alles Sinn. Die Fishmanta'kan waren gekommen, um ihn als einen der ihren zu begrüßen. Er musste ihnen ein Geschenk machen, musste ihnen zeigen, dass er einer von ihnen war…
    Mit schwitzender Hand umfasste er den Griff seines Dolches fester, richtete die Klinge auf seine Brust.
    Er schluckte hart, während er sein zer- schlissenes Hemd aufknöpfte und die Brust entblößte. Zitternd setzte er das Messer an, genau zwischen den Rippen… »Crane, nein!«, schrie Aruula, die in diesem Moment begriff, was der Wahnsinnige vorhatte - doch Crane war nicht mehr aufzuhalten.
    »Ich bin einer von euch!«, rief er den Fishmanta'kan zu - dann biss er die Zähne zusammen, und in einem letzten verzweifelten Entschluss rammte er sich die Klinge in den eigenen Leib.
    Die Fischmenschen erschraken und fuhren zurück - doch Crane war mit seiner Vorstellung noch nicht am Ende. Mit übermenschlicher Willensanstrengung führte er die Klinge empor, schlitzte sich seinen Brustkorb auf. Blut und Innereien quollen hervor, doch in seinem Wahnsinn spürte der Killer den Schmerz nicht. Blut troff aus seinen Mundwinkeln, als er zum letzten, entscheidenden Schnitt ansetzte, sich wankend auf den Beinen haltend. Die blutige Klinge entfiel seinem Griff, während er sich mit seiner Rechten in den Brustkorb griff, das Zentrum seines Lebens fasste - und es mit einem Ruck heraus riss.
    Eine Fontäne von Blut spritzte; im nächsten Augenblick brach Crane leblos zusammen. Noch einmal zuckte sein Körper, dann blieb er reglos liegen.
    Der ruchlose Mörder hatte sich selbst ein schreckliches Ende bereitet.
    Stöhnend raffte sich Aruula auf die Beine, konnte kaum fassen, was geschehen war. Kein anderer als Crane war der grausame Mörder gewesen, vor dem sie alle gezittert hatten - die berüchtigten Fishmanta'kan hingegen hatten ihr das Leben gerettet!
    Von allen Seiten kamen die Fischmenschen auf sie zu, aber Aruula fühlte sich von ihnen in keiner Weise bedroht.
    »Bitte«, sagte einer von ihnen, der der Anführer des Trupps zu sein schien.
    »Folge uns, Aruula. Da ist jemand, der dich zu sehen wünscht…«
    ***
    Die Schmerzen, die durch seinen Körper tobten, raubten ihm fast den Verstand. Mit seinem gebrochenen Arm hatte Grath nicht einmal provisorische Schienen anlegen und mit herausgerissenen Streifen aus seiner Kleidung befestigen können - er hatte es versucht, aber seine Linke war kraftlos und ließ bei jeder Be- wegung feurige Qual durch seinen Arm bis hinauf ins Gehirn schießen.
    Von Strauch zu Strauch, von Baum zu Baum arbeitete sich der verletzte Hüne kriechend voran, kämpfte sich landeinwärts durch das Unterholz.
    Er hatte keine Ahnung, wohin er sich wenden

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