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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lange wir ›drüben‹ bleiben, und oben auf dem Feldweg steht der Wagen kaum so gut wie hier.«
    »Das finde ich nicht gut«, behauptete Nicole, hatte sich bereits auf die Rücksitze fallen lassen und begann in drangvoller Enge und mit allerlei Verrenkungen sich des eben gekauften Trachtenkleides und der Bluse wieder zu entledigen. Anschließend hüllte sie sich äußerst dekorativ in eine große Decke.
    »Mir geht's momentan wie der Lorelei«, behauptete Zamorra: »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten!«
    »Ich entsinne mich deutlich unseres letzten Überwechselns in die ›Straße der Götter‹«, belehrte Nicole ihn. »Wenn ich mich nicht fürchterlich täusche, kamen wir beide ohne jegliche Kleidung und ohne jeglichen Schmuck drüben an, sogar dein Amulett machte die Reise nicht mit. Und warum soll irgendein Bauernjunge oder eine Magd, die zufällig des Weges schreitet, diese sündhaft teuren Sachen unordentlich am Wege liegen sehen und an sich nehmen? Da lasse ich sie lieber gleich hier!«
    Zamorra nickte; Nicoles Behauptung stimmte. Allerdings war das von einem anderen Weltentor aus geschehen; möglicherweise verhielten sich diese Öffnungen zwischen den Dimensionen unterschiedlich voneinander. Er war jedenfalls gewillt, es zu riskieren und nicht wie ein Beduine in eine Decke gehüllt durch das Dorf zu schreiten, um nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen zu werden.
    Unwillkürlich tastete er nach seinem Amulett, das am Silberkettchen unter dem Hemd vor seiner Brust hing; sein bester Schutz gegen dämonische Einflüsse und seine Superwaffe gegen die Kräfte der Hölle. Merlins Stern , rätselhaft, unerforscht und mächtig - und zuweilen recht eigenwillig. Die flache Silberscheibe hatte schon mehr als einmal unter Beweis gestellt, wie nützlich sie war - und wie gefährlich…
    Er überlegte eine Weile, dann schob er auch jene Strahlwaffe in die Hosentasche, die er einst aus der »Welt der Stadt« mitgebracht hatte und die nur in Verbindung mit dem Amulett funktionierte, dann aber eine geradezu verheerende Wirkung zeitigte. Man konnte nie wissen, und wenn der Gegner, der die Straße der Götter überfallen hatte, das war, was er in ihm vermutete, dann konnte er nicht gut genug gerüstet sein… andererseits würde ein ehrlicher Finder, wenn sich Nicoles Vermutung bewahrheitete und alles zurückblieb, die Kleidungstücke mit allem, was darin steckte allenfalls zum Fundbüro bringen. Und in ländlich-friedlich-idyllischen Gegenden wie Unterwössen und unmittelbare Umgebung gab es nur ehrliche Finder…
    Er verriegelte den Wagen, pfiff dem Wolf und schritt los, begleitet von der äußerst malerisch in die Decke gehüllten Nicole. Der Weg führte bergan, dorthin, wo inmitten einer grünen Wiese, deren Gras noch echt und nicht von der BASF war, sich das Weltentor befand…
    ***
    Aus der Ferne, unsichtbar und verborgen und nur durch die Kraft seiner Weißen Magie, verfolgte Merlin das Geschehen.
    Der Übergang stand jetzt unmittelbar bevor. Dann würde sich zeigen, was Zamorra auszurichten vermochte in jener fremden Welt, die sich Merlin zwar öffnete, ihn aber nicht in sich duldete, weil er ein Fremdkörper, den die mörderischen Invasoren aus den Tiefen fremder Welträume den Transit orten konnten, daß sie feststellen würden, daß hier Menschen von der Erde in die Straße der Götter übergewechselt waren. Und nicht nur das - sie würden dann auch wissen, wo sich dieses Weltentor befand…
    Merlin wußte plötzlich, daß er handeln mußte. In dieser Welt und so schnell wie möglich, doch er würde es nicht allein können.
    Denn nur zu gut kannte er die Invasoren, zu oft hatte er schon gegen sie gekämpft, hatte sogar einen Angriff auf ihn selbst, auf seine Burg Caermardhin, unterstützt von Zamorra durch ein Zeitparadoxon abwehren müssen. Damals war ein anderes Weltentor geschlossen worden. [2]
    Und Merlin, der Uralte, wußte, daß ihm nicht mehr sonderlich viel Zeit blieb…
    ***
    Die Stelle sah harmlos aus - so harmlos, wie eine grüne Wiese mit glücklichen Kühen nur aussehen konnte.
    Sie war auch harmlos.
    Das Weltentor konnte ohne weiteres durchschritten werden - aber ein Übergang in eine andere Dimension erfolgte nicht. Denn dieses Tor gehörte zu jener Art, die zunächst aktiviert werden muß, ganz im Gegensatz zu anderen Löchern, die zu heimtückischen Fallen werden wie die verhängnisvollen Zonen im Bermuda-Dreieck…
    Zamorra blieb stehen. »Ja, dann…«, murmelte

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