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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können. Zudem war Zamorra sicher, daß ihnen auch so keine Gefahr drohte. Die lange Kutte, die dieser Mann trug, war weiß! Dämonenpriester pflegten sich in finstere Farbtöne zu hüllen. Außerdem hatte der Hagere die Kapuze zurückgeschlagen. Ein kahler Schädel lächelte Zamorra und Nicole freundlich an, ohne über ihr Aussehen sonderliches Erstaunen zu zeigen. Nacktheit gehörte in dieser Welt nicht unbedingt zu den Tabus.
    »Du kamst schnell, das ist gut«, sagte der Mann in der weißen Kutte, an Zamorra gewandt. »Wenn wir Glück haben, wurde der Übergang nicht geortet. Die Unheimlichen mit ihren fliegenden Schattenwolken sind schnell, zu schnell fast…«
    Zamorra legte einen Arm um Nicoles Schulter. »Du hast uns erwartet?« fragte er.
    »Ja«, sagte der Weiße, »Dein Kommen wurde vom OLYMPOS angekündigt. Du konntest nur hier erscheinen. Ich erhielt den Auftrag, dich zu empfangen und weiterzuleiten, denn deine Hilfe wird benötigt. Ich bin Shenu, Adept des Göttertempels aus Rhonacon.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. »Ist es nicht gefährlich für rhonaconische Götterdiener, sich in Grex aufzuhalten?«
    » Wenn Damon und Byanca heimkehren, wird sich die Welt verändern «, murmelte der Adept die alte Überlieferung. »Sie hat sich verändert, Zamorra - wenigstens in diesen Dingen! Seit Neuestem existiert ein kleiner Göttertempel sogar in der grecischen Hauptstadt, und Weiße Magier können sich ungehindert im ganzen Land bewegen!«
    »Zweifellos eine Folge der für Grex verlorenen Dämonenschlacht«, murmelte Zamorra. »Was alles muß ich wissen?«
    »Andere werden es dir sagen«, erwiderte der Adept und neigte leicht den Kopf. »Nur soviel: Nachdem Pluton floh, gewann König Wilard wieder stärker an Einfluß. Er läßt die Zügel lockerer schleifen, was Götterverehrung, Tempel und das Gute an sich betrifft. Weiße Magier werden nicht mehr verfolgt, dürfen frei und offen um Gläubige werben. Doch es scheint, daß der neue große Feind schlimmer ist als alles andere zuvor! Nun macht euch bereit. Ich werde euch nach Rhonacon bringen.«
    »Auf einem fliegenden Teppich?« fragte Nicole begeistert.
    Der Adept schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein. Es gibt schnellere Wege, ans Ziel zu gelangen, wenn man sie zu benutzen versteht. Setzt euch und entspannt euren Geist. Es wird schnell gehen.«
    »Es geht alles zu schnell«, protestierte Nicole. »Ich hoffe, daß wir in Rhonacon wenigstens Zeit haben zum Einkaufen! Ich habe nämlich nichts anzuziehen!«
    »Eigene Schuld«, brummte Zamorra und küßte ihre Wange.
    Der Adept hielt plötzlich einen Dhyarra-Kristall in der Hand. Wahrscheinlich ein Kristall erster Ordnung, denn Adepten waren zu schwach, stärkere Dhyarras zu bedienen. Zamorra fragte sich, ob die Kraft dieses Kristalls ausreichen würde, einen Transport vorzunehmen.
    Aber Augenblicke später wußte er, daß der Adept kein Risiko einging. Er stellte nur eine Verbindung her. Die eigentliche Transport-Kraft kam vom Empfangsort. Ein stärkerer Dhyarra-Kristall packte aus der Ferne zu, polte sich auf den des Adepten ein und griff nach Zamorra und Nicole. Von einem Moment zum anderen verschwammen ihre Konturen, verblaßten bis zur Unkenntlichkeit und vergingen.
    An einem anderen Ort entstanden sie wieder aus dem Nichts. Für den Weg, der unter normalen Umständen mehr als zehn Tagesreisen gedauert hätte, hatten sie nicht einmal eine Sekunde benötigt…
    ***
    Kapitän Sewell fühlte sich unangenehm berührt. Er hatte sich an den Rand der Kommandobrücke zurückgezogen. Der Dämon beherrschte das Schiff. Er stand hochaufgerichtet in der Mitte und befand sich ständig in Bewegung. Sewell hatte noch nicht einmal bemerkt, daß Astaroth auch nur für mehr als drei Sekunden reglos blieb.
    Aber eine Aura des Grauens ging von ihm aus, die selbst dem abgebrühten und skrupellosen Galeerenkapitän zu schaffen machte. Sewell hätte viel darum gegeben, wenn der Dämon die HAITÖTER wieder verlassen hätte.
    Wie ein Pfeil flog das Schiff durch die Luft, schneller als es jemals zu Wasser gewesen war. Denn der Widerstand der Luft war weitaus geringer als der des Wassers…
    Und dann, von einem Moment zum anderen, veränderte sich die Aura, die von Astaroth ausging. War sie vorher wie Nebel geworden, so verdichtete sie sich jetzt zu einer Art Speer, der in eine bestimmte Richtung wies. Unwillkürlich atmete Sewell auf, als der dämonische Druck von ihm wich.
    »Dort ist etwas«, vernahm er wie durch Watte die

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