0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Querstraßen miteinander verbunden. Der ganze Bezirk ist mehr oder weniger ein Fabrikgelände.
    Kurzerhand forderte ich vom Hauptquartier und von der City Police Unterstützung an. Ich war entschlossen, alle Straßen durchzukämmen. Wir selbst fingen sofort damit an.
    Ich glaube, wir suchten knapp zehn Minuten, als eine Meldung des Zentralstreifendienstes in unseren Funksprechverkehr schlug.
    »Anruf aus einer Fabrik in der Bake Street. Es knallt dort.«
    Wir waren in diesem Augenblick nur einige Ecken von der Bake Street entfernt. Ich drängte wortlos den Kollegen vom Steuer und gab Gas. Wir erreichten die Straße innerhalb von Sekunden, und dann hörten wir schon das Peitschen von Pistolenschüssen. Ganz instinktiv riß ich den Wagen durch eine Einfahrt in einen Hof, in dessen Mitte eine Halle stand, deren Glasdach erleuchtet war. Ich sah das große Tor, das in die Halle führte, und ich sah, wie sich ein Rolladen von oben herabsenkte. Die Schüsse dröhnten jetzt. Ein Motor heulte.
    Schon war das Tor halbgeschlossen, als von innen ein Lastwagen mit furchtbarer Gewalt gegen den Rolladen prallte. Er verbog sich und stand.
    Mein Fuß drückte schon das Bremspedal nieder. Mit einem riesigen Satz sprang ich aus dem Wagen, und noch im Sprung riß ich die 38er aus der Halfter. Mich trennten nur vier oder fünf Schritte vom Tor. Ein Mann sprang den blockierten Lastwagen an. Ich gab einen Warnschuß ab, un der Mann zog sich sofort wieder zurück.
    Im nächsten Augenblick stand ich frei in der Halle. Nun. Sie wissen ja, welche freundliche Gesellschaft in dem Bau versammelt war. Sie zwangen mich in die Deckung, aber von dem Lastwagen ging ich nicht mehr weg. Ich kauerte neben dem Vorderrrad und zahlte ihnen heim, was sie mir schickten. Während des kurzen, aber heftigen Feuergefechtes pendelte ständig ein Fuß vor meiner Nase, der aus dem Fahrerhaus, dessen Tür abgerissen war, ragte. Der Schuh an dem Fuß kam mir unangenehm bekannt wor.
    Die ganze Sache dauerte nicht lange. Die Kollegen kamen mir zur Hilfe, und als den Gangstern in der Halle die Kugeln um die Ohren flogen, gaben sie auf. Vier Gestalten lagen reglos auf dem Betonboden. Einer davon war Dan Webster.' Er war tot. Der andere, Berry Lobs, war nur angekratzt. Den dritten kannte ich nicht.
    Ich fürchte, ich kann Ihnen die Gefühle nicht beschreiben, mit denen ich mich, als es still geworden war, aus der Deckung erhob und in das Innere des Lastwagens sah. Ich denke, ich habe noch nie in meinem Leben so viel Angst gehabt.
    Jerry lag zwischen der Steuersäule und der Sitzbank. Er sah nicht sehr erfreulich aus, aber als ich ihn berührte, wußte ich, daß er lebte.
    ***
    Okay, Phil hatte recht. Ich war noch nicht tot, obwohl die Ärzte im Krankenhaus einige Arbeit mit mir hatten. Nach etwa drei Wochen begann ich mich wieder für meine Umgebung zu interessieren. Dan Webster und Carrel Beck waren tot. Berry Lobs wurde zusammengeflickt, bevor er vor Gericht gestellt und zu dreißig Jahren Kerker verurteilt wurde. Seine Kumpane und die beiden Gorillas Websters kamen nicht viel billiger davon. Auch Ann Laiter und Jack Bannister wurden zu schweren Strafen verurteilt.
    Bannister mußte allerdings, bevor er vor Gericht gestellt werden konnte, eine Kugel aus dem Oberschenkel entfernt werden. Er hatte sie sich eingefangen, als er mit mir zusammenprallte. Mit Claire right verfuhren die Richter milde. Phil war mir eine ganze Zeitlang böse, denn er behauptete, ich habe ihm die Idee gestohlen. Ich finde, er rächte sich auf eine recht schäbige Weise. Eines Tages legte er mir einen Brief auf die Bettdecke, der für mich gekommen war. Lessy Waine teilte in einer Anzeige allen ihren »Freunden und Bekannten« mit, daß sie sich mit irgendeinem Mr Smith verlobt hatte, der Professor für Literatur war.
    Das Gold? Das wurde aus der Garage geholt und zu seinem Bestimmungsort gebracht, aber nicht von der Chaldeway-Company.
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    ENDE