0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina
wischte über meinen Körper hinweg, war unheimlich schnell und hieb einen Lidschlag später in die Brust des Echsenköpfigen.
Das Wesen zuckte zusammen. Weit riss es sein Maul auf. Hervor drang grünlich schimmernder Rauch. Das Monstrum wankte, hob seine Arme und krallte die Klauen um den Schaft, aber es war ihm nicht möglich, den Pfeil aus seiner Brust zu ziehen.
Dieser Echsenköpfige bedeutete keine Gefahr für mich. Vielleicht der Todesengel?
Auf dem Boden liegend, rollte ich mich herum. Keinen Augenblick zu früh, denn mein Lebensretter wollte mich töten.
Der Todesengel hatte den Pfeil schon auf den Bogen gelegt und war dabei, die Sehne zu spannen. Ich würde es nicht mehr schaffen, den Dolch zu schleudern. Retten konnte mich nur noch ein verzweifelter Hechtsprung.
Mit aller Kraft stieß ich mich von dem rauen Boden ab, und flog nach rechts. Der Pfeil löste sich, aber er traf nicht mich, sondern das Vulkangestein. Staub und Splitter spritzten nach allen Seiten weg. Sie hatten kaum den Boden berührt, als ich meinen geweihten Silberdolch schon in der Hand hielt und ihn schleuderte.
Diesmal entwischte mir der Todesengel nicht. Mein wuchtig geschleuderter Dolch traf ihn tödlich. Asmodinas Dienerin machte noch zwei Schritte zurück und brach danach zusammen. Verkrümmt blieb sie auf dem Boden liegen.
Ich lief auf den vergehenden Todesengel zu und zog den Dolch aus seinem Körper. Ich dachte auch daran, Pfeile und Bogen mitzunehmen, verwarf den Gedanken allerdings wieder, denn beides wäre nur hinderlich gewesen.
Dafür nahm ich die Lanze der getöteten Echsenköpfigen mit.
Über mir tobte der Kampf. Er hatte sich allerdings auch verlagert.
Weiter vorn beschossen sich die Todesengel und die Echsenköpfigen.
Niemand kannte Pardon oder Gnade. Es ging wirklich um alles.
Schreie zitterten durch die Schlucht. Nie hell oder kreischend, sondern dumpf klingend.
Ich sah Todesengel zu Boden fallen, aber auch Spukdiener, die, von Pfeilen getroffen, zusammenbrachen.
Als ein Pfeil fast in ihre Wade gefahren wäre, da wurde mir bewusst, dass ich mich noch immer in Gefahr befand. Es gab viele Querschläger, die mich leicht hätten verletzen oder töten können. Deshalb musste ich verschwinden.
Wichtig für mich war ein Versteck. Nach vorn konnte ich nicht, dort tobte der Kampf in unverminderter Härte, aber hinter mir, in der Richtung, aus der ich gekommen war, war der Weg frei. Ich erinnerte mich auch an die seltsamen Steinhügel, die mich wegen ihrer Eingänge an Höhlen erinnerten. Sie eigneten sich vorzüglich als gute Verstecke.
Zudem gab es nicht nur einen Hügel, sondern mehrere, so dass meine Gegner Mühe haben würden, mich zu finden, wenn sie mich suchten.
Ich rannte weg.
Noch einmal flog ein verirrter Pfeil an mir vorbei und blieb in einer Bodenspalte stecken. Für mich ein Beweis, dass ich noch weiterlaufen musste.
Der Boden machte mir zu schaffen. Es war nicht nur rau, sondern auch uneben. Im herrschenden Dämmerlicht konnte man nicht alle Stolperfallen erkennen, so dass ich einige Male fast auf die Nase gefallen wäre.
Der Untergrund wies auch Spalten auf. Aus manchen quollen dünne Rauchschleier, die sich ätzend auf meine Atemwege legten und mich, zum Husten reizten.
Irgendwie musste sich die Schlucht erweitern. Wenigstens hatte ich dieses Gefühl, denn ich sah die ersten Hügel, allerdings keine Steinwände, die eine Begrenzung der Schlucht anzeigten.
Ich wandte mich nach links.
Über die Schulter warf ich einen Blick zurück. Man verfolgte mich nicht. Wahrscheinlich hatten mich beide Parteien vergessen, und das war gut so. Ich wollte erst einmal den Kampf abwarten, um dann als Joker einzugreifen. Aufgegeben hatte ich nicht. Meine Befreiung war so etwas wie ein Funke gewesen, ein Signal zum Auf- und zum Widerstand. Ich hatte nicht vergessen, wer mein Kreuz und auch den Bumerang besaß. Wenn es eben möglich war, wollte ich mir beides zurückholen, obwohl dies eine fast unmögliche Aufgabe war. Daran durfte ich allerdings nicht denken.
Es gab keine regelmäßigen Abstände zwischen den Hügeln. Sie erhoben sich nicht in geometrischer Reihenfolge, sondern waren willkürlich entstanden.
Ich hatte die Qual der Wahl.
Die ersten wollte ich nicht nehmen. Wenn meine Gegner nach mir suchten, würden sie dort beginnen. Wenn ich mich in einem der hinteren Hügel versteckte, hatte ich erstens die Chance, meine Gegner kommen zu sehen und zweitens konnte ich mich dann verziehen.
Es war ein
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