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0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina

0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina

Titel: 0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schwebte in der Luft, nur von der Zunge gehalten, die einen Augenblick später in den Rachen zurückschnellte und Xorron verschlang…
    ***
    Ich fiel nicht tief.
    Meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich zum Glück nicht. Bereits eine Sekunde später prallte ich auf. Und zwar mit den Beinen zuerst. Der Sprung war so gut gelungen, dass ich nicht einmal hinfiel, sondern mich abfangen konnte.
    Eine Weile blieb ich hocken, damit sich mein Herzschlag beruhigen konnte. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Diese komischen Hügel waren regelrechte Fallen, aber ich war in keiner Fallgrube gelandet, sondern in einem Gang, der nach vorn führte, wie ich im Strahl meiner kleinen Lampe erkennen konnte.
    Ein Gang unter dieser grauen Vulkanerde! Ziemlich interessant, dass es so etwas gab.
    Allerdings war er so niedrig, dass ich mich nur auf Händen und Füßen weiterbewegen konnte.
    Die Erde war trocken. Ebenso die Wände. Ich sah keinerlei Wasser oder Feuchtigkeit, auch hörte ich keine Geräusche oder bemerkte irgendwelche Feinde. Ich schien allein in diesem unterirdischen Labyrinth zu sein.
    Schon bald erreichte ich den nächsten Schacht. Dort blieb ich hocken und leuchtete in die Höhe.
    Der feine Strahl glitt in die dunkle Öffnung hinein und verlor sich innerhalb eines Hügels.
    Die Erklärung war einfach. Unter den Hügeln musste sich ein wahres Labyrinth von Gängen befinden. Allerdings so angelegt, dass jeder Hügel mit einem anderen durch einen Gang in Verbindung stand.
    Wem dieses Labyrinth diente oder gedient hatte, wusste ich nicht. Es war mir völlig gleichgültig. Hauptsache ich kam weiter und konnte es für meine Zwecke ausnutzen.
    Allerdings blieb ich erst einmal hocken und dachte nach. Ich durfte mich auf keinen Fall verlaufen, sondern musste, wenn ich unterirdisch weiterging, mich genau an die Richtung halten, in die wir auch geflogen waren. Nur so würde ich mein Ziel erreichen, nämlich Dr. Tod und seine verfluchte Mordliga.
    Ich hatte meinen Auftrag auf keinen Fall vergessen. Ich wollte diesen Mensch-Dämon besiegen, auch wenn dies in einer mir völlig fremden Umgebung geschah.
    Zudem hatte ich vielleicht einen Vorteil. Den der Überraschung. Ich glaubte kaum daran, dass Dr. Tod mit meinem Auftauchen rechnete. Er würde sich auf Asmodina, seine Todfeindin, konzentrieren. So konnte ich in seinen Rücken gelangen.
    Aber das waren alles Theorien. In der Praxis sah die Sache sicherlich ganz anders aus.
    Die Richtung hatte ich mir gemerkt und schlich weiter, durch den engen Gang.
    Unter der Erde wand er sich wie eine gewaltige Schlange her. Mal nach rechts, dann nach links, schlug sogar einen Halbkreis und berührte jeden über dem Boden aufgetürmten Hügel. Er folgte dem genauen Verlauf dieser seltsamen Gebilde.
    Dadurch verlor ich zweifelsohne sehr viel Zeit. Da jedoch nur ein Gang existierte, womit ich zuvor nicht gerechnet hatte, geriet ich nicht in die Gefahr, mich zu verlaufen. Es gab keine abzweigenden Stollen.
    Ich brauchte mich wirklich nur darauf zu konzentrieren, hier unten zu bleiben.
    Luft bekam ich auch. Aus den Schächten drang immer genügend ein.
    Über das Phänomen Luft hatte ich mich sowieso schon gewundert. In allen Dimensionen, in die es mich verschlagen hatte, konnte ich atmen.
    Sicherlich gab es auch welche, in denen das nicht möglich war, doch die hatte ich zum Glück noch nicht kennen gelernt.
    Manchmal wurde der Stollen so schmal, dass ich mich nur mit Mühe hindurch winden konnte. Meine Kleidung schabte dabei über das raue Gestein der Wände. Die Handgelenke hatte ich mir bereits aufgerissen.
    Leider war ich zuvor nicht dazu gekommen, die Hügel zu zählen. So konnte ich mir kaum ausrechnen, wann ich ungefähr mein Ziel erreicht haben würde…
    Deshalb wollte ich einen riskanten Versuch wagen. Bis zum nächsten Schacht schlängelte ich mich vor und hielt unter ihm ein. Langsam schraubte ich mich in die Höhe.
    Die Lampe klemmte ich mir zwischen die Zähne, ging in die Knie, holte noch einmal tief Luft, gab mir genügend Schwung und stieß mich ab. Ich kam wirklich gut weg. Meine Hände klatschten gegen das raue Vulkangestein und fanden auch Halt. Eine vorspringende Kante kam mir besonders gelegen, ich konnte auch die Fußspitzen in einen Spalt klemmen und machte dann meinen rechten Arm lang.
    Es reichte aus, um mit den Fingern den Rand der heimtückischen Grube zu umfassen.
    Der Rest war ein Kinderspiel.
    Ein wenig außer Atem stand ich im Innern des Hügels.

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