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0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder. Ich befehle es dir.«
    Er wirbelte das große Holzkreuz beinahe spielerisch herum, bis es richtig herum stand, und hielt es Asmodis entgegen. »Im Namen eines Höheren befehle ich dir, diesen Ort für immer zu verlassen!«
    Ring sah, wie Asmodis erschauerte. Der Fürst der Finsternis wand sich wie in schmerzhaften Krämpfen.
    Und dann war er verschwunden. Und mit ihm sein Leibwächter, das Skelett.
    Kerrs Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, als er eine leichte Drehung vollzog und das hoch erhobene Kreuz Leonard Ring traf. Bewußtlos brach der Meister der Teufelsanbeter zusammen.
    ***
    Teri Rheken erhob sich und glitt, so schnell sie konnte, wieder von dem Altar. Sie konnte es nicht glauben, gerettet zu sein. Schon einmal waren ihre Hoffnungen in letzter Sekunde zerschlagen worden! Würde der Fürst der Finsternis sich tatsächlich zufriedengeben und nicht wiederkehren?
    Fast noch tiefer als die Furcht vor dem grausamen Tod war jetzt die Furcht vor einer neuerlichen Enttäuschung!
    Überlaut klang das Klacken der sich schließenden Handschellen an ihre Ohren. Die Polizisten führten die Teufelsanbeter ab, die sich bis zum letzten Moment von ihrer Überraschung nicht erholt hatten und immer noch glaubten, der Teufel werde eine Wende herbeiführen.
    Der ruhende Pol war Inspektor Kerr, der sich jetzt auf die Kante des Blutaltars hockte und mit der flachen Hand einmal rechts und einmal links gegen Gryfs Wange schlug, um den Druiden auf diese Weise ins Reich der Wachen und Steuerzahlenden zurückzurufen.
    Jetzt, da Asmodis geflohen war, kümmerte er sich um die Teufelsanbeter in ihren dunklen Kutten nicht mehr. Dafür hatte er seine Leute mitgebracht. Nur Teri sah den haßerfüllten, mörderischen Blick, den Leonard Ring ihm zuwarf, ehe ihn kräftige Fäuste vorwärtsschoben, dorthin, wo jetzt jenseits des hohen und durchschnittenen Zauns Scheinwerfer aufflammten und Blaulichter zu rotieren begannen. Die Zeit des lautlosen Anschleichens war vorbei. In Kürze würde ein Mannschaftstransporter auftauchen, der die Festgenommenen aufzunehmen hatte.
    Teri glitt zu Kerr.
    »Laß uns verschwinden«, drängte sie. »Ich fürchte, Asmodis wird es nicht mit dieser Niederlage bewenden lassen.«
    Kerr hob die Hand und strich leicht über ihre Wange.
    »Er wird«, versicherte er. »Sein letzter Trumpf ist ausgespielt. Er kommt nicht wieder.«
    »Wie kannst du so sicher sein?« fragte sie.
    Er schmunzelte. »Darüber reden wir später«, versicherte er. »Laß uns jetzt erst einmal zusehen, daß wir Gryf wieder wachbekommen.«
    Seine Ruhe und Sicherheit begann langsam auch auf Teri überzugreifen. Dennoch glaubte sie Kerr noch einmal warnen zu müssen.
    »Ring haßt dich«, sagte sie. »Er wird sich an dir rächen wollen.«
    Kerr nickte gelassen.
    »Ich weiß«, erwiderte er. »Jeder Polizist schafft sich Feinde. Aber da es nur ein Mordversuch war und kein durchgeführter Mord und es wohl schwer sein wird, ihm frühere Dinge nachzuweisen, wird man ihn rasch wieder auf freien Fuß setzen.«
    »Er wird dich töten.«
    »Wenn, dann nur standesgemäß«, lächelte Kerr. »Mit Hilfe der Magie, wie es sich für einen seiner Art geziemt. Und gegen Magie weiß ich mich zu schützen. Eh, Gryf, wie lange willst du noch schlafen? Wach endlich auf, alter Knabe!«
    ***
    Asmodis fühlte sich zutiefst verunsichert. Selten war ihm jemand so entschieden entgegengetreten. Und der Fürst der Finsternis hatte an dem Druiden keinen besonderen magischen Schutz feststellen können. Aber wie konnte er dann so sicher sein, unangreifbar zu sein?
    Du weißt, daß du mir nichts anhaben kannst. Nicht jetzt!
    »Warum nicht?« schrie der Fürst der Finsternis. »Was hat diesen verdammten Druiden geschützt? Was war es, das ich nicht feststellen konnte?«
    Und wie spielend dieser Kerr mit dem Echsenmann fertig geworden war! Ein, zwei Schläge… er selbst hatte zugegeben, daß es Zufall war. Es konnte wirklich ein Zufall gewesen sein, aber daran wollte Asmodis plötzlich nicht mehr glauben. Vielleicht hing es mit dem nicht spürbaren Schutz zusammen, der so stark sein mußte, daß Kerr es riskierte, Asmodis selbstsicherer und dreister entgegenzutreten als selbst Zamorra es wagte.
    Zamorra, der immer noch in der SdG gegen ihn arbeitete…
    Und Asmodis’ Chancen waren verspielt. Die Trickkiste war leer. Er hatte es nicht geschafft, Merlin zu bezwingen, und er hatte auch nicht die Lebenskraft der beiden Opfer in sich aufnehmen können. Wieder stieg heiße

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