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0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wut in ihm auf. Er spie Feuer und tobte in ohnmächtigem Zorn.
    Ich muß eingreifen, dachte er. Ich muß Abbadon in der SdG entsprechend instruieren, daß er Zamorra auszuschalten versucht. Die Weltentore müssen geschlossen werden, den Meeghs den Rückzug abschneiden! Sie dürfen aus der SdG nicht mehr fliehen können, nur dann…
    Nur dann würde es gelingen, was er plante. Aber dann schob sich wieder das Bild des selbstsicheren Druiden Kerr in seine Erinnerung, und abermals begann der Fürst der Finsternis, der mächtigste Dämon der Schwarzen Familie, unbeherrscht zu toben.
    Irgendwo auf der Welt begann kurzzeitig ein Vulkan Feuer zu speien und schleuderte die glutflüssige Lava fast kilometerhoch in die Atmosphäre. Die Menschen, die in den unscheinbaren Hütten am Fuße des Berges wohnten und die rote Masse vom Kraterring herabquellen sahen, erschauerten und schmiegten sich enger zusammen als zuvor.
    Der schwarze Gott des Feuers murmelte wieder in der Tiefe…
    ***
    »Und jetzt erzähl endlich«, knurrte Gryf mit allen äußeren Anzeichen der Verdrossenheit, während er innerlich eher zufrieden war. Er streckte sich auf dem bequemen Sofa aus, stopfte gemütlich seine Pfeife und setzte sie bedachtsam in Brand. Dann legte er einen Arm um Teri Rheken und begann wie unabsichtlich die Knöpfe nacheinander zu öffnen, die das grobkarierte Hemd lose hielten.
    Sie befanden sich in Kerrs Apartment. Kerr hatte früher Feierabend gemacht und den mit den Überstunden der Vortage verrechnet, in denen er ebenfalls Nachtdienst geschoben hatte. Babs, seine hübsche Sekretärin und Gefährtin, hatte sich ihm angeschlossen, anstatt alle in ihr Reihenhaus im Prominentenviertel einzuladen. Sie fand, daß Kerrs Kühlschrank auch mal wieder an der Reihe war, geplündert zu werden.
    Und so hatten sie sich bei ihm eingefunden. Kerr und Babs hatten es sich in Sesseln bequem gemacht, Gryf und Teri belegten das Sofa mit Beschlag.
    »Damit du nicht ganz so nackt aussiehst«, hatte Kerr geflüstert und Teri eines seiner Hemden zur Verfügung gestellt, in dem sie allerdings noch jugendgefährdender wirkte. Und Gryf machte sich jetzt daran, so ganz nebenbei diese Knöpfe, die Teri gerade mühevoll geschlossen hatte, wieder zu öffnen.
    »Was soll ich erzählen?« wehrte Kerr ab und füllte große Gläser mit Bier.
    Gryf schmunzelte. In seiner weißen Druidenkutte paßte er so gar nicht in das moderne Zimmer. »Was soll das?« meuterte er. »Eine Hand brauche ich, um die Pfeife zu halten, wenn ich trinken will, und die andere brauche ich für wichtigere Dinge!«
    Da fiel Teri auf, mit welch wichtigen Dingen Gryfs Rechte beschäftigt war, schaffte es aber nicht mehr, ihn beim letzten Knopf zu stoppen. Sie griff nach seiner Hand, zog sie hoch und biß sanft hinein.
    »Laß das!« fauchte sie.
    »Warum?« fragte Gryf in aller Unschuld. »Macht doch Spaß.« Und ungerührt begann er die samtweiche Haut des Mädchens zu streicheln.
    Mehr als reine Beschäftigungstherapie… teilweise ein Versuch, Teri abzulenken von den grauenvollen Geschehnissen der Nacht. Teilweise auch Spaß an der Freud. Immerhin waren sie sich beide alles andere als fremd. Und die Druidin kuschelte sich jetzt tatsächlich eng an den blonden großen Jungen, der vergnügt grinste und dem man nicht ansah, daß er schon älter als achttausend Jahre war …
    Druidengeheimnisse…
    »Halt mal eben«, brummte er und drückte Teri die Pfeife in die Hand, um nach dem Bierkrug zu greifen und ihn auf Anhieb zur Hälfte zu leeren.
    »Was soll ich mit dem Schilfkocher?« protestierte Teri. »Hast du schon mal davon gehört, daß ich auch Bier mag?«
    Er setzte ihr den Krug an die Lippen und staunte nicht mal, daß der restlos leer wurde. Danch küßten sie sich gegenseitig den Schaum von den Lippen.
    »Pause«, befahl Babs schließlich, als ihr schon vom Zusehen zu warm wurde. Sie stieß Kerr an. »Wissen möchte ich doch jetzt mal, woher du deine Informationen hattest.«
    »Und mit welchem Trick du Asmodis in die Südsee geschickt hast«, hakte Gryf nach, den Mund gerade mal für einen Moment zwischen Pfeife, Bier und Küssen frei.
    »Ich komme ja wohl doch nicht dran vorbei«, murmelte Kerr fast unbehaglich. »Also schön, ich gestehe. Merlin gab mir den Tip.«
    »Ach nee«, brummte Gryf trocken.
    »Merlin nahm Verbindung mit mir auf«, wiederholte Kerr. »Es war wie eine Vision. Er teilte mir mit, daß sowohl er als auch du Teris Gedankenschrei aufgefangen hätten. Er zeigte mir auch

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