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0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie durch Zauberei genau dort hielt, wo er halten sollte. Den regenbogenfarbenen Kurzumhang warf sie sich einfach über den Arm.
    »Es ist mehr als ein Tagesmarsch«, sagte sie und sah Damon und Byanca fragend an.
    »Ihr könnt einen der fliegenden Teppiche nehmen, die wir besitzen«, sagte die Halbgöttin. Sie drückte Zamorra den schimmernden Dhyarra-Kristall in die Hand, in dem sich Ansus geballte magische Kraft manifestiert hatte. Eine Superbombe, wie es sie kein zweites Mal im Universum geben konnte.
    Zamorra umschloß den Kristall. Er war warm und schmiegte sich förmlich zwischen seine Finger.
    Damon verließ die Hütte. Nach kurzer Zeit ertönte von draußen sein Ruf. »Der Teppich ist bereit.«
    Sie traten ins Freie. Zamorra ließ sich im Schneidersitz auf dem großen Teppich nieder, den Damon auf dem Gras ausgerollt hatte. Nicole schmiegte sich neben ihn. Zögernd hielt Zamorra den Kristall in den Händen, versuchte zu erraten, welcher Rangordnung er angehörte, um zu wissen, ob seine Benutzung ratsam war.
    Denn ein Kristall, der zu stark für seinen Benutzer war, wurde zur tödlichen Gefahr und brannte ihm unweigerlich das Gehirn aus, ließ ihn als lallendes Etwas im Wahnsinn vergehen. Und es gab Kristalle, die nicht einmal die Götter allein, ohne geistige Unterstützung durch Artgenossen, zu bedienen vermochten.
    Damon erriet wieder einmal Zamorras Gedanken.
    »Benutze den Kristall nicht«, warnte er. »Er wäre zu stark für dich. Aber warte.«
    Byanca trat vor. In ihrer Hand hielt sie Ansus goldenen Schädel.
    »Ich ahne, daß wir uns lange Zeit nicht wiedersehen werden«, sagte sie leise. »Nimm den Schädel der Goldenen mit dir, Zamorra. Vielleicht mag er dir eines Tages gute Dienste leisten. Zur Vernichtung der Lenkzentrale brauchst du ihn nicht, doch nimm ihn mit dir in deine Welt.«
    Zamorra starrte den Schädel an, der ihn aus leeren Augenhöhlen anfunkelte.
    Er sandte einen fragenden Impuls in den Kristall.
    Es ist auch mein Wunsch , vernahm er Ansu Tanaars Stimme. Und wenn es nur eine letzte Erinnerung an mich ist…
    Und jäh übernahm sie die Kontrolle. Mit einem heftigen Ruck, noch ehe jemand ein Wort des Abschieds sagen konnte, jagte der fliegende Teppich in die Höhe und raste mit ständig wachsender Geschwindigkeit dicht über dem Boden dahin. Damon und Byanca schmolzen zu winzigen Punkten zusammen, die vor der Hütte standen und ihren beiden Gästen nachwinkten. Ihren drei Gästen… Ansu Tanaar selbst lenkte den Teppich dem Ziel entgegen. Dorthin, wo der Wolf wartete und wo nicht weit entfernt unter dem Schutz der Unsichtbarkeit die Lenkzentrale der Meeghs lauerte.
    Die Entscheidung bahnte sich an.
    ***
    Die sieben Meeghs in der Lenkzentrale waren zufrieden. Gegen seinen Willen hatte der sechsbeinige Dämon ihnen die Auskünfte gegeben, die sie von ihm erwartet hatten. Sie wußten jetzt, was der ORTHOS unternehmen würde, um sich gegen die Unterdrücker aus der anderen Dimension zur Wehr zu setzen.
    Bewußtlos sank der Dämon zusammen, als die Meeghs ihn aus dem Griff ihrer übermächtigen Geisteskräfte entließen.
    Einer der sieben richtete seine Anfrage an die leistungsfähigen Programmgehirne, die die Meeghs bei ihren Planungen unterstützten. Die Halbcomputer der Lenkzentrale befaßten sich unverzüglich mit dem Problem.
    Die Antwort kam fast sofort.
    »Hochrechnung des Dämon-Verhaltens auf die ganze Dämonenrasse ergibt identische Werte. Sie müssen so handeln, wie es Dreizehn befahl, weil es aus ihrer Sicht keine andere Möglichkeit gibt, uns zu besiegen. Ein Sieg wird indessen auch nunmehr illusorisch, da wir ihre Vorhaben kennen. Empfehlung: Verhinderung des Paktes zwischen Göttern und Dämonen.«
    Die sieben Meeghs zeigten ihre Befriedigung nicht, denn sie kannten keine Gefühle im menschlichen Sinne.
    Dreizehn, in der Illusion befangen, der Herr des ORTHOS zu sein, hatte den Befehl erteilt, mit den Göttern des zerstörten OLYMPOS zu paktieren und mit ihrem anteiligen Kräfte-Aufwand die Weltentore zur Meegh-Dimension zu schließen, um die Meeghs dann auszuhungern!
    Zwei der sieben Meeghs in der Lenkzentrale strahlten gleichzeitig ihre Befehle ab.
    DIE STADT SESTEMPE IST ANZUGREIFEN UND DEM ERDBODEN GLEICH ZU MACHEN.
    Denn in Sestempe sollten sich Götter und Dämonen treffen! Dies entsprang nicht Dreizehns Fantasie, sondern seinem Wissen. Denn er war dabeigewesen, als Abbadon und Zamorra diesen Treffpunkt vereinbarten.
    Die Kristalle jagten den Befehl hinaus an die

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