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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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Air Force ein«, riet ich. »Dort haben sie Allwetterjäger. Nun können sie mal zeigen, ob diese Kisten ihren Namen wirklich verdienen.«
    Mr. High fand meinen Vorschlag gut. Es bedurfte jedoch einiger Telefongespräche mit der FBI-Zentrale in Washington und mit militärischen Dienststellen, bis die Genehmigung erteilt wurde. Nicht für den Flug an sich, das hätte der nächste Flugplatz-Kommandant erledigen können, sondern dass ein G-man, also ein Zivilist, in dem Düsenjäger mitfliegen durfte. Dies hielten wir für ratsam, da nur ein Kriminalbeamter die sich ergebenden Nachforschungen anstellen konnte, falls Professor Garland tatsächlich die Stimme zu identifizieren vermochte. Die Recherchen würden aber unnötig verzögert, wenn man dazu erst noch die Polizei-Behörden von Buffalo anstellen wollte. Einer unserer Beamten wurde mit der Tonbandkopie losgeschickt.
    ***
    Sobald die Rundfunkstation von New York wieder Strom hatte, etwa ab sechs Uhr dreißig, sendete sie alle halbe Stunde unsere Durchsage mit Ausschnitten aus der Ansprache des Gangsters.
    Obwohl einige Stadtteile noch immer ohne Strom und damit ohne Rundfunkempfang waren, begannen alsbald die ersten Hinweise telefonisch einzulaufen. Damit das Telefonnetz, die einzige noch einigermaßen intakte Verbindung innerhalb der Stadt und mit der Außenwelt, nicht zusammenbrach, war der automatische Wähldienst außer Betrieb gesetzt worden. Die Zentrale stellte nur Gespräche mit der Polizei, der Feuerwehr, den Krankenhäusern und den Ärzten her.
    Es dauerte nicht lange, dann kam das Telefon in unserem Head Quarter nicht mehr zur Ruhe. Ein neuer Wirbelsturm, aber diesmal von Tipps, die den Gangster betrafen, setzte ein. Die meisten Hinweise waren so albern, dass wir sie von vornherein ausscheiden konnten.
    Dieses Aussieben wurde dadurch erheblich' erleichtert, dass der gesuchte Mann gleichzeitig ein Rechengenie sein musste. Die dann noch übrig bleibenden Hinweise bekam unser Kontaktmann Neville zur Auswertung.
    Gegen acht Uhr fünfzehn kam ein Anruf, der uns geradezu elektrisierte.
    Am Apparat war ein gewisser Henry Martens, der Wirt einer schäbigen Kneipe in der Bowery. Nebenbei erwähnt, dieser Martens hatte schon verschiedentlich als V-Mann für uns gearbeitet, aber seit längerer Zeit nichts mehr von sich hören lassen. Das war verständlich, denn zuweilen wird es lebensgefährlich, das FBI mit Tipps zu versorgen. Zehn Mille Belohnung sind jedoch imstande, die größten Bedenken auszuräumen.
    Martens verlangte mich persönlich zu sprechen. Nachdem ich mich gemeldet hatte, berichtete er aufgeregt: »Agent Cotton, ich habe die Meldung im Radio gehört. Seit einigen Stunden sind bei mir vier Männer, die vielleicht mit den Gangstern identisch sein. Schon nachdem ich die Stimme im Radio gehört hatte, glaubte ich, einer der vier Burschen könnte Ihr Mann sein.«
    »Martens«, unterbrach ich ihn, »überlegen Sie mal genau: Haben die vier fraglichen Männer die Durchsage auch gehört?«
    »Ach wo. Das Radiogerät steht doch in meinem Wohnzimmer. In der Gaststube genügt eine Musikbox und ein Fernsehapparat. Mein Verdacht wurde bestätigt, als ich den betreffenden Mann auf die Probe stellte, indem ich die einzelnen Posten der Zeche absichtlich falsch zusammenzählte. Augenblicklich wies mich der Kerl auf meinen vermeintlichen Rechenfehler hin und gab die richtige Summe einschließlich der Prozente an.«
    »Wieso Prozente?«, fragte ich zurück, denn im Allgemeinen pflegen die Wirte keine Prozente zu kassieren, wenn sie selbst bedienten. Vielleicht wollte Martens sich nur wichtig machen.
    »Ja, glauben Sie etwa, ich würde mich umsonst aus dem Bett holen lassen?«, erwiderte Martens. »Ich bin doch kein Nachtwächter.«
    »Das sieht Ihnen ähnlich. Übrigens, wo sind diese vier Männer jetzt?«
    »Sie sind noch im Haus, und zwar oben in ihrem Zimmer. Ich weiß aber nicht, wie lange sie noch zu bleiben gedenken.«
    »Wir kommen sofort!«, sagte ich hastig, »Versuchen Sie auf jeden Fall die Leute hinzuhalten, wenn sie verschwinden wollen. Geben Sie meinetwegen vom besten Whisky aus, den Sie in Ihrem Keller haben.«
    »Ich will sehen, was sich machen lässt«, versprach Martens. Dann schwieg er einige Sekunden, als wolle er nicht mit der Sprache herausrücken. Schließlich fragte er besorgt: »Bekomme ich auch wirklich zehntausend Dollar Belohnung, wenn Sie die Leute in meiner Kneipe fassen?«
    »Selbstverständlich! Ich wüsste nicht, dass dann noch jemand

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