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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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unterschrieben! Zur Unterschriftenprobe bitte die Pässe danebenlegen.«
    Detektiv Powers stand nahe der Theke. Wenn es ihm gelingen würde, hinter der Theke Deckung zu nehmen, wäre die Lage nicht ungünstig. Zumindest könnte er die Scheinwerfer nacheinander unter Feuer nehmen, entweder würde er dabei die Lampen zerschießen oder die Männer treffen, die dahinterstanden. Er spannten die Muskeln an - und sprang.
    Der Feuerstoß der Gangster kam zu spät. Die Geschosse zerfetzten die kostbare Mahagonitäfelung der Theke und zerschmetterten einige Flaschen. Aber Power war in Sicherheit. Nur Glassplitter regneten auf ihn herab.
    »Der Bursche hinter der Theke soll die Pfoten hochnehmen und Vorkommen, anderenfalls wird er mit einer Handgranate ausgeräuchert! Ich warte zehn Sekunden!«, brüllte der Gangster — immer noch unsichtbar im Dunkeln hinter den blendenden Lichtquellen — außer sich vor Zorn.
    Acht Sekunden lang herrscht beklemmende Stille. Jede Bewegung im Saal war erstarrt.
    Detektiv Powers rang mit dem schwersten Entschluss seines Lebens. Wenn er in Deckung blieb und dadurch den Gangster veranlasste, eine Handgranate zu werfen, so waren außer ihm noch Gäste gefährdet. Aus demselben Grund würde er auch die abgezogene Handgranate nicht den Gangstern zurückwerfen können.
    Powers sprang auf, riss gleichzeitig die Pistole hoch und visierte den mittleren Scheinwerfer an.
    Eine Sonne zerplatzte vor seinen Augen. Sein Schuss peitschte wirkungslos gegen die Decke. Dann sackte er tot zusammen.
    »Ich habe diese dummen Mätzchen jetzt satt!«, sagte der Gangster mit einem drohenden Untertan in der Stimme. »Wenn noch irgendjemand der Anwesenden auch nur das Geringste gegen uns unternimmt, schießen wir rücksichtslos und wahllos auf die Gäste!«
    Diese Ankündigung erstickte jeden Widerstand im Keim. Die vier oder fünf Hoteldetektive, die sich noch im Empire Room befanden, waren sich vollständig klar darüber, dass, nachdem es ihnen nicht gelungen war, das Eigentum der Gäste zu schützen, sie auf keinen Fall deren Leben gefährden durften. Ohnmächtig, wenn auch mit knirschenden Zähnen, verfolgten sie den weiteren Verlauf des Überfalls.
    Inzwischen waren einige Damen in Ohnmacht gefallen. Unverzüglich rief der Gangster: »Keine Bewegung, meine Herren, wenn ich bitten darf. Die hysterischen Frauenzimmer werden schon von selbst wieder zu sich kommen. So ein kleiner Nervenkitzel wird Ihnen doch nicht alle Tage geboten. Soll außerdem ungeheuer anregend sein!«
    Dann traten zwei Männer aus der Dunkelheit in das Scheinwerferlicht.
    Der eine war von hagerer Gestalt, der andere mehr untersetzt. Beide trugen schwarze Anzüge und schwarze Handschuhe und hatten schwarze Strumpf masken über die Gesichter gezogen. Selbst auf die Männer mit starken Nerven wirkten die beiden Gangster geradezu unheimlich, was durch die schweren Revolver in der Rechten nur noch unterstrichen wurde. Der Hagere schleppte in der Linken einen Sack, in den der Kleinere achtlos den zusammengerafften Schmuck warf.
    Nur den Banknoten schenkte er erhöhte Aufmerksamkeit, indem er jeweils die einzelnen Bündel mit den drei äußeren Fingern seiner Linken auf den Tisch drückte, mit dem Daumen das andere Ende der Banknoten anhob und die Scheine durchlaufen ließ. Dabei murmelte er jedes Mal die genaue Gesamtsumme des jeweiligen Banknotenbündels, was die ehemaligen Besitzer des Geldes — soweit sie überhaupt noch zu einem vernünftigen Gedankengang fähig waren — erheblich in Erstaunen versetzte. Es war immerhin eine phänomenale Leistung von dem Gangster, die blitzschnell durchgeblätterten Banknoten verschiedener Werte so fehlerlos zusammenzählen zu können.
    Einige der Damen hatten sich noch nicht vollständig von ihrem Schmuck zu trennen vermocht. Der untersetzte Gangster machte kurzen Prozess. Brutal riss er Arm- und Halsketten ab, und es hätte wohl nicht viel gefehlt, dass er sich auf dieselbe Art auch an den Ohrringen vergriffen hätte.
    Ein Herr, sichtlich ein Kavalier der alten Schule, protestierte energisch gegen diese unerhörte Behandlung von Damen. Zur Antwort schlug ihm der Gangster den Pistolenlauf auf den Kopf. Der Gentlemen gab einen ächzenden Laut von sich und sank bewusstlos in seinem Sessel zusammen.
    Oberst Eastman, ein ehemaliger englischer Kolonialoffizier und jetzt im diplomatischen Dienst, fand die ganze Szene einfach entwürdigend. Etwa siebzig bis achtzig Männer waren im Empire Room. Darunter sollten doch

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