Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mißtrauen gegenüber der Echse. Im Augenblick gab es einen gefährlicheren Feind. Der USO-Spezialist warf einen letzten Blick auf das heranschießende Ungetüm, dann rettete er sich ebenfalls auf das andere Band hinüber. Mit unglaublicher Beweglichkeit wendete das Fahrzeug. Sekunden später blieben alle Gleitbänder stehen. Ein Blick zurück überzeugte Rhodan, daß der Tank sie früher oder später einholen mußte, wenn sie auf der Straße blieben. Bronk schien die gleiche Meinung zu haben. Er hüpfte vom Band und strebte zwischen dem Geländer, das die Straße abschloß, und den Häusern entlang. Vor jedem Haus war das Geländer unterbrochen. Sie legten etwa fünfzig Meter zurück, während der Verfolger stetig aufholte. Schweratmend blieb Bronk stehen. Er streckte die Hand aus und zeigte auf Rhodans Waffe. Rhodan wußte, daß er ihr Leben in die Hand eines Unbekannten gab, aber er überreichte Bronk den fremdartigen Blaster. Bronk verlor keine weitere Zeit, als er die Waffe in den Klauen hielt. Er fuhr herum und legte auf eines der Bullaugen des nächsten Hauses an. Er gab einen Schuß ab, der unmittelbar über dem Fenster die Außenfläche anschmorte.
    Sofort blieb der Tank stehen. Bronk winkte drohend mit der Waffe. Er bedeutete Rhodan und Kasom einen Blick durch das Fenster zu werfen. Mit unsicheren Schritten kam Rhodan der Aufforderung nach. Die Hauswand war noch warm von Bronks Schuß. Als er sein Gesicht dicht an das Bullauge heranbrachte, sah er einen Lichtschimmer. Er hatte den Eindruck, in eine milchfarbene Flüssigkeit zu schauen, die durchsichtig wirkte. Dann fuhr er zurück.
    Es war eine Flüssigkeit.
    Er sah es an dem Wesen, das im Innern schwamm.
    Das Wesen glich einer Kaulquappe. Da das Fenster offenbar den Blickwinkel verzerrte, konnte Rhodan nicht feststellen, ob das breite schlaffe Maul nur eine Täuschung war. Träge glitt das Wesen durch sein Element. Es kam bis dicht zum Fenster. Rhodan sah starre, kalte Augen, die ihn zu durchbohren schienen. Die Schuppenhaut des Fremden hatte die Farbe alten Elfenbeins. Er besaß flossenähnliche Glieder, vier an der Zahl, die an ihren Enden gespaltene Verdickungen aufwiesen. Rhodan wandte sich ab.
    Bronk deutete vom Tank zum Haus. Er wollte damit ausdrücken, daß sich innerhalb des Fahrzeuges ebenfalls eines dieser Wesen aufhielt. Erst die Bedrohung seines Artgenossen hatte es veranlaßt die Jagd abzubrechen.
    „Dagegen ist unser Freund Bronk eine Schönheit", ließ sich Kasom vernehmen, nachdem er ebenfalls einen Blick ins Innere des Hauses geworfen hatte.
    Nachdem die Echse festgestellt hatte, daß ihre Methode Erfolg zeigte, wollte sie sich ihrer ein zweitesmal bedienen. Wieder zielte Bronk auf das Fenster. Doch er mußte nicht mehr abdrücken. Der Tank drehte sich und rollte zurück. Gleichzeitig begannen die Bänder wieder zu funktionieren.
    „Trexnat", erklärte Bronk befriedigt. Er gab die Waffe an Rhodan zurück und schüttelte sich.
    „Der Bursche ist mit allen Wassern gewaschen", sagte Rhodan.
    „Ohne ihn wären wir hier nie durchgekommen."
    Kasom brummte widerwillig. Er schien seine Abneigung gegen Bronk nicht aufgeben zu können. Das Gleitband beförderte sie jetzt ohne Zwischenfall durch die Straße. Sie kamen an mehreren Kreuzungen vorüber. Dort liefen mehrere Gleitbänder übereinander, so daß es keine Verkehrsprobleme gab. Immer häufiger begegneten ihnen jetzt fremde Wesen. Doch ein weiterer Angriff erfolgte nicht.
    Zu beiden Seiten der Straße hatte man Hochhäuser errichtet, die nur aus Glas zu bestehen schienen. Doch das Material war ebenso wenig durchsichtig wie Stein oder Stahl. Auf den Dächern standen schlanke Luftgleiter, die viel zu zerbrechlich aussahen, als daß Rhodan sie zum Fliegen zu benutzen gewagt hätte. Die Straße lag jetzt im Schatten der großen Häuser. Von irgendwoher kam gedämpfte Musik, in langanhaltenden, traurigen Melodien. Jedes Hochhaus schien mehrere Lautsprecher zu besitzen. Rhodan fragte sich wer solche Musik komponierte oder spielte. Sie war von Einsamkeit durchdrungen. Vielleicht bedeutete sie für ein anderes Lebewesen Fröhlichkeit und Lebenslust.
    Sie kamen an eine Stelle, an der alle Gleitbänder beschädigt waren. Die Straße ächzte und stöhnte. Sie holperte über ausgeschlagene Halterungen, wand sich in verbogenen Geländern vorüber und zwängte sich über ausgeglühte Gleitrollen. Inmitten der Straße gab es einen Krater, den die Bänder nur mühsam überbrückten. Hier mußte einst ein

Weitere Kostenlose Bücher