0203 - Die Stadt der Verfemten
des Interkoms aufklingen.
„Kehren Sie um, Sir!" rief Henderson beschwörend. „Kehren Sie um, bevor es zu spät ist."
Atlan starrte ungläubig auf die Leuchtkugeln. Er versuchte, zu verstehen, was geschehen war. Er hatte die Panik aus Hendersons Stimme herausgehört.
Er beobachtete, wie die größere der beiden Kugeln auf die Kaulquappe zuschwebte. Die andere blieb zurück. Sie tanzte unruhig neben dem Feuer auf und nieder. Plötzlich bekam sie Beine. Sie begann zu erlöschen und wurde zu Icho Tolots Gestalt, die langsam dem Boden zufiel.
Atlan stieß einen Warnschrei aus und rannte ins Innere des Schiffes zurück. Die große Kugel war dicht hinter ihm und machte erst vor der gesperrten Schleuse hat.
Der Brunnen unterschied sich nicht von unzähligen anderen, die es im Park gab, und doch blieb Rhodan stehen, als er zufällig einen Blick auf die Statue warf. Das Standbild störte den Gesamteindruck des Brunnens.
„Was ist los, Sir?" erkundigte sich Kasom und hielt neben Rhodan an.
„Der Brunnen", murmelte Rhodan und zeigte unauffällig in die Richtung der Statue. „Etwas stimmt daran nicht."
Der obere Teil des Brunnens bestand aus einem ovalen Becken und einem Sockel. Auf dem Sockel stand die Figur einer Echse.
Von den Innenseiten des Beckens strahlten Düsen Wasser auf die Statue, von deren bronzefarbener Außenfläche es in glitzernden Bächen herunterlief.
„Bei allen anderen Brunnen dieses Modells trafen sich die Wasserstrahlen in der Mitte und bildeten eine Fontäne", erinnerte sich Rhodan. „Der Bursche dort paßt nicht auf den Sockel."
„Das mag schon sein", nickte Kasom mißtrauisch. „Aber warum sollen wir uns darum kümmern? Die Einwohner von Bigtown können ihre Brunnen nicht nach unseren Vorschlägen bauen."
Rhodan schüttelte den Kopf. Er blickte krampfhaft auf den Boden. Sie befanden sich noch dreißig Meter vom Brunnen entfernt.
„Die Figur, Kasom, ist überhaupt keine Figur", sagte er.
„Sie glauben, daß das Ding lebt?"
„Ja", Rhodan machte unauffällig die erbeutete Waffe schußfertig.
„Es sieht nach einer Falle aus."
Der mysteriöse Brunnen stand inmitten einer Wiese. Auf der gegenüberliegenden Seite schloß sich ein mit Blumen übersäter Hang an. Die Wiese wurde von mittelgroßen Bäumen umgeben. Es gab keinen Weg, aber stellenweise zeigte das Gras Spuren anderer Wesen.
„Kehren wir um", schlug der Ertruser vor.
„Das bedeutet Verfolgung", sagte Rhodan sachlich. „Nein. Wir behalten unsere bisherige Richtung bei."
„Es scheint eine Panzerechse zu sein", sagte Kasom nervös.
„Wenn sie lebt, versteht sie es vollkommen, sich totzustellen.
Spüren Sie keine Impulse, Sir?"
„Nein", entgegnete Rhodan. „Aber das besagt überhaupt nichts."
Sie gingen weiter. Der Boden war weich und verschluckte jedes Geräusch. Als sie sich dem Brunnen bis auf fünfzehn Meter genähert hatten, sprang die falsche Statue vom Sockel ins Becken und schoß aus einer kleinen, breitläufigen Waffe. Wasser schwappte über den Beckenrand und die Energie des Schusses ließ die feinen Tropfen rund um die Düsen verdampfen. Weißliche Wolken bildeten sich.
Bei der ersten Bewegung der Echse hatten Rhodan und Kasom sich bereits auf den Boden geworfen. Der Schuß strich über die Männer hinweg. Rhodan feuerte seinerseits. Er sah, wie der Angreifer langsam in das Becken zurückfiel. Ein platschendes Geräusch ertönte. Kasom sprang auf und raste auf den Brunnen zu. Rhodan blieb mit schußbereiter Waffe liegen. Als der Ertruser das Becken erreicht hatte, erschien der Kopf der Echse abermals.
Zugleich wurde der häßlich aussehende Lauf der Energiewaffe sichtbar.
Kasom handelte sofort. Mit beiden Handflächen hieb er in das Wasser. Ein Wasserschwall ergoß sich über den Feind. Die Echse riß ihre Waffe herum, um auf Kasom zu schießen. Rhodan sah sie deutlich zwischen zwei Wasserstrahlen auftauchen. Er zielte sorgfältig und schoß. Auch die Echse gab noch einen Schuß ab, doch dieser traf nur den Sockel, der mit einem Knacken zersprang und in das Becken fiel. Kasom schwang sich auf den Brunnen und watete mit wenigen Schritten auf die bewegungslose Gestalt zu. Erst als er winkte, stand Rhodan ebenfalls auf und kam zum Brunnen.
Kasom war völlig durchnäßt. Er winkte Rhodan mit der Waffe des Gegners.
„Der Bursche ist nur bewußtlos" sagte er. „Er wird jedoch ertrinken wenn wir ihn hier im Wasser liegen lassen."
Ohne zu überlegen, sagte Rhodan: „Schaffen Sie ihn heraus,
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