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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kagato freundlich.
    „Nein, ich betrinke mich", erwiderte Redhorse ohne aufzublicken.
    „Alkohol?" Kagato verzog angewidert das Gesicht. „Wie kommen Sie zu diesem Zeug?"
    Redhorse deutete auf das Flaschensortiment. „Mit einigen chemischen Kenntnissen können Sie aus den Beständen unseres Labors die besten Cocktails mixen."
    Der kleine Japaner, Chef des Robotkommandos, blickte unentschlossen auf den Freund. Er kannte Redhorse genau und bezweifelte, daß sich dieser wirklich betrinken würde.
    Wahrscheinlich ging er nur dieser Beschäftigung nach, um seine Gedanken abzulenken.
    Redhorse hielt Kagato einen Becher entgegen.
    „Kosten Sie", forderte er den Japaner auf.
    Kagato ergriff den Becher und roch daran. „Explosiv", sagte er. „Wollen Sie jemand in die Luft sprengen?"
    Er leerte einen Becher und verfärbte sich.
    „Anscheinend sind Sie doch nicht so ein großer Chemiker, wie Sie geglaubt haben", stellte Kagato sachlich fest.
    Unerwartet hieb Captain Redhorse mit einer Hand auf dem Tisch. „Da sitzen wir herum, während die C-5 samt Besatzung vielleicht schon zum Teufel geht", stieß er hervor. Sofort hatte er sich wieder in der Gewalt. „Entschuldigen Sie", fügte er hinzu. „Sicher verstehen Sie, was ich meine."
    „Niemand bleibt in einer solchen Situation gern untätig", bestätigte Kagato.
    Bevor Redhorse etwas darauf erwidern konnte, sprachen die Lautsprecher des Interkoms an.
    „Alle Offiziere sofort in die Zentrale!" erklang Rudos dröhnende Stimme. „Der Schutzschirm um Quarta scheint zusammenzubrechen."
    Redhorse schwang seine langen Beine unter dem Tisch hervor und sprang auf. Er stürmte zur Tür.
    „Kommen Sie, Kagato!" rief er dem Japaner zu.
    Der Robotkommandant lächelte sein stilles Lächeln. Er hob einen der Becher vom Tisch und prostete dem Freund zu.
    „Manchmal wird man einem Standpunkt untreu", erklärte er.
    Wenige Augenblicke später folgte er mit schwankenden Schritten und tränenden Augen Redhorse, der bereits den Gang zum Antigravschacht hinaufeilte.
    „... und er möchte die C-5 in ein Eisstadion verwandeln", schloß Gucky seinen Bericht, nachdem die Riesenkröte ihren Parablock aufgegeben hatte.
    „Nachwuchssorgen also", sagte Atlan nachdenklich. „Nun, wir können dem Wesen nicht helfen. Das mußt du ihm klarmachen."
    „Es wird glauben, daß ich es belüge", sagte Gucky. „Es ist auch im Augenblick nicht wichtig. Jetzt, da der Parablock des Fremden nicht mehr besteht, muß ich mich um Perry kümmern."
    Atlan zögerte. „Bisher hat Perry nicht um Hilfe gerufen."
    „Wer kann das wissen", wandte Gucky ein. „Solange die Kröte verhinderte, daß ich paranormale Kräfte entwickeln konnte, kann der Chef bereits oft versucht haben, mit uns in Verbindung zu treten."
    „Das ist richtig", gab Atlan zu. „Es wird besser sein, wenn du nach Bigtown teleportierst, um zu sehen, was dort inzwischen geschehen ist. Sei jedoch vorsichtig."
    Gucky nickte und entmaterialisierte. Zusammen mit dem Mutanten Iwan Goratschin verließ Atlan die C-5. Das fremde Wesen hockte erwartungsvoll vor der Schleuse.
    „Der Mausbiber hat ihm erklärt, daß wir ihm nicht helfen können", begrüßte Tolot die beiden Ankömmlinge. „Trotzdem scheint er nicht gewillt zu sein, hier zu verschwinden."
    Atlan starrte in die untergehende Sonne. Er empfand Bedauern mit der Kröte, die auf einer solchen Welt nach Trockeneis suchen mußte.
    „In der Stadt muß es doch eine Möglichkeit geben, Eis künstlich herzustellen", überlegte er laut. „Warum also taucht dieser Bursche hier auf?"
    „Die Möglichkeiten der Stadt müssen noch lange nicht allen Bürgern zur Verfügung stehen", sagte Tolot. „Schließlich kann auch nicht jeder Terraner mit einem Raumschiff fliegen, wann er gerade die Neigung dazu verspürt."
    Atlan lachte. „Woher wollen Sie das wissen, Tolot? Doch Ihr Einwand ist berechtigt. Ich würde diesem Wesen jedoch gern helfen. Schade daß wir keine Möglichkeit haben ihn hier wegzubringen."
    Nicht ohne Schärfe erwiderte Tolot: „Für einen Arkoniden pflegen Sie unerwartet humanes Gedankengut."
    Wieder stieg die Vergangenheit zwischen ihnen auf. Atlans Gesicht verhärtete sich. Er wandte sich ab. Innerlich gab er Tolot recht. Er hatte solange unter den Terranern gelebt daß er ihre Moralbegriffe anwandte. Ein Arkonide war er eigentlich nur noch seiner Herkunft nach.
    Iwan Goratschin, der Doppelkopfmutant, fragte: „Soll ich das Wesen verjagen, Sir?"
    Atlan verneinte. „Wir warten, bis

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