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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie der großen Pyramide noch nicht näher gekommen. Kaum spürbar stieg die Straße an. War das Bauwerk Monument einer unbekannten Religion, das sich über alle anderen Gebäude erhob, oder lebten dort die Herrscher der unbekannten Baumeister? Rhodan zwang sich, solche Gedanken zu unterdrücken. Die vielen möglichen Antworten auf alle Fragen machten es zu einem Problem, eine Theorie zu finden. Sie konnten nur weitergehen und darauf warten, daß etwas geschehen würde.
    Ihre Schritte erzeugten keinen Lärm. Auch wenn sie sprachen, schien sich die Kraft ihrer Stimmen irgendwo zu verlieren, die Laute klangen, als seien sie nur geflüstert.
    „Sollen wir wirklich noch weitergehen, Sir?" erkundigte sich Kasom. „Ich werde das Gefühl nicht los, daß wir geradewegs in eine teuflische Falle marschieren."
    „Schon möglich", gab Rhodan zu.
    Der USO-Spezialist seufzte und folgte dem Terraner. Rhodan unternahm einen neuen Versuch, Verbindung mit dem Mausbiber herzustellen. Doch auch diesmal hatte er keinen Erfolg. Entweder hielt sich Gucky nicht mehr in der Nähe Bigtowns auf, oder er wurde durch unbekannte Umstände daran gehindert, telepathischen Kontakt mit Rhodan herzustellen. Beide Möglichkeiten trugen nicht dazu bei, die Situation der Männer zu verbessern.
    Rhodan blickte zu den Bogenlampen hinauf.
    „Jetzt können wir nicht feststellen, wann die Nacht beginnt", sagte er. „Die Sonne muß inzwischen untergegangen sein."
    Obwohl sie die letzten hundert Meter schneller zurückgelegt hatten, schien die Pyramide auf dem Hügel sich nicht vergrößert zu haben. Kasom kniff die Augen zusammen.
    „Was halten Sie davon, Sir?" fragte er.
    Auch ohne Erklärung verstand Rhodan, was der Ertruser meinte.
    Der Straßenanfang war kaum noch zu erkennen, aber das große Bauwerk schien immer noch in weiter Ferne zu stehen.
    „Vielleicht handelt es sich um eine optische Täuschung. Das Licht der Lampen und die Krümmung der Straße können unter Umständen einen trügerischen Effekt hervorrufen. „Rhodan biß sich auf die Unterlippe. „Bald werden wir wissen, ob wir uns der Pyramide genähert haben."
    „Eine Fata Morgana", knurrte Kasom gereizt. „Wir sind wie Verdurstende, die kurz vor dem Ende eine Oase inmitten der Wüste zu sehen glauben."
    „Unsinn", widersprach Rhodan. „Die Pyramide existiert. Bronk hat uns direkt zu dieser Straße gebracht. Wir dürfen uns nicht irreführen lassen."
    Schweigend gingen sie weiter. Die Stille auf der Straße wirkte niederdrückend.
    „Warum untersuchen wir nicht eine der kleineren Pyramiden?"
    erkundigte sich Kasom ungeduldig, als sie längere Zeit dahingegangen waren, ohne daß sich das Bild geändert hatte.
    „Der Gegenstand, den wir den Roten Dreiern bringen müssen liegt dort oben", erwiderte Rhodan. „Warum sollen wir uns mit einer Untersuchung anderer Bauten aufhalten?"
    Wieder gingen sie weiter. Als Rhodan schon auf Kasoms Vorschlag eingehen wollte, hatte er plötzlich das Gefühl, durch eine flimmernde Wand zu treten. Im gleichen Augenblick machte die große Pyramide einen scheinbaren Ruck nach vorn und stand nur noch wenige hundert Meter von den Männern entfernt. Rhodan hörte sich aufatmen. Seine Vermutung, daß sie einem technisch raffinierten Trick zum Opfer gefallen waren, hatte sich bewahrheitet.
    Er gestand sich ein, daß das Bauwerk auf diese Weise gut gegen Eindringlinge abgesichert wurde. Nicht jeder würde soviel Energie aufbringen und unentwegt auf etwas losmarschieren, das immer die gleiche Entfernung zu behalten schien.
    „Bei allen Planeten", brachte Kasom hervor. Er rieb sich den Magen.
    „Jetzt könnte ich ein Ochsenviertel verdrücken", erklärte er.
    „Solche Dinge machen mich immer hungrig."
    Höflicherweise verzichtete Rhodan auf den Hinweis, daß Kasom praktisch durch alles hungrig wurde. Er machte den Ertruser nur darauf aufmerksam, wie schwierig es unter den gegenwärtigen Umständen sein konnte, einen Ochsen zu beschaffen.
    „Natürlich, Sir", seufzte Kasom ergeben. „Ich habe mich allmählich an diese Hungerkuren gewöhnt."
    Sie benötigten nur wenige Minuten, um den Rest des Weges zurückzulegen. Aus der Nähe wirkte die Pyramide weniger imposant, doch der Eindruck ihrer Fremdartigkeit verstärkte sich.
    Das gesamte Gebäude schien fugenlos aus einem Stück gearbeitet zu sein. Selbst die halbrunden Auswüchse schienen ohne Übergang mit den Seitenflächen ineinanderzufließen. Das Bauwerk schimmerte blau, aber an verschiedenen Stellen gab

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