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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Phil noch: »Und was machen wir jetzt?«
    »Abwarten und Tee trinken«, sagte ich. »Das heißt, statt Tee kannst du auch was anderes nehmen.«
    ***
    Wer glaubt, wir hätten tatsächlich schon Feierabend gemacht, den muß ich leider enttäuschen. Bei mir zu Hause packten wir uns in die bequemen Sessel. Dazu hatten wir das New Yorker Telefonbuch zwischen uns auf dem Tisch und schrieben aus dem Branchenverzeichnis alle Klubs ’raus, die in irgendeiner Weise was mit Wasser und Booten zu tun hatten.
    Wir kamen auf die stattliche Anzahl von 321 Vereinen, die wir schön nach der Adresse ordneten. Dann teilten wir den ganzen Spaß auf, und am nächsten Morgen machten wir beide uns getrennt an die Arbeit. Vorher hatten wir uns noch jeder einen Dienstwagen besorgt, aber ohne Polizeikennzeichen, . denn schließlich wollten wir nicht auf zwei Kilometer gegen den Wind als G-men erkannt werden.
    Außerdem hatten wir uns noch jeder ein Bildchen von O’Brian besorgt und damit — und mit einer übergroßen Portion Optimismus — zogen wir los.
    Phil nahm sich die Klubs in Manhattan und Bronx tor, ich hatte die von Brooklyn und Queens durchzukämmen.
    In jedem Falle gelang es mir, die Mitgliederlisten einzusehen, wobei ich mir dann die Namen notierte, die mit J. R. anfingen.
    Bis Mittag hatte ich zehn Leute, die mit J. R. ihre Zigarettenetuis verzierten, immerhin hatte ich 54 Klubhäuser heimgesucht. Dann rief ich Phil unter der vereinbarten Nummer an, er hatte ein ähnliches Ergebnis. Aber wir waren beide noch nicht auf einen Menschen gestoßen, der O’Brian auf der Fotogafie erkannt hätte.
    Phil schimpfte. »Wenn man mir nicht inzwischen dreimal die Ehrenmitgliedschaft angeboten hätte, ich würde den ganzen Kram an den Nagel hängen.«
    »Siehst du, den Trost habe ich noch nicht mal«, frozzelte ich, bevor ich auflegte Am zweiten Tage kam ich nach Queens ’rauf, und da stellte ich zum ersten Male fest, daß wir noch nicht alle Klubs auf unserem Fahrplan hatten. Durch Zufall fand ich ein paar Boote und ein kleines Bootshaus.
    Auf jeden Fall gab ich in Zukunft auch auf solche Fälle acht, und beim nächsten Gespräch mit Phil wies ich ihn auch darauf hin. Der schimpfte von Anruf zu Anruf mehr, aber ich erinnerte ihn kurz an das Messer in O’Brians Wohnung, und dann ging es weiter.
    Nach drei Tagen hatten wir noch wenige Namen auf unseren Listen, bis jetzt aber noch keinen Menschen gefunden, der sich an O’Brian erinnern konnte.
    Bis mir der Zufall zu Hilfe kam und ich unten am Wasser wieder so eine Art Bootshaus entdeckte, das nicht auf unserer Liste verzeichnet war. Es führte nur ein schmaler Weg ’runter zu dem Gelände, der durch ein paar Gärten lief. Ich ließ meinen Wagen vor der Einmündung des Weges stehen und ging zu Fuß auf einen älteren Mann in Overall zu, der eine Harke in der Hand hielt.
    Ich wollte mich erst mal nach dem Bootshaus erkundigen und grüßte ihn. Statt einer Antwort musterte er mich lauernd und dann verstellte er mir unmißverständlich den Weg.
    »Wollen Sie etwa auch zu diesem Rice und seinem Gesindel?« fuhr er mich an.
    Ich holte O’Brians Bild aus der Tasche und sagte ganz zahm:
    »Wenn dieser Kerl auch zu dem Gesindel dahinten gehört, dann will ich allerdings dahin. Von dem hab ich nämlich noch allerhand Geld zu kriegen.« Der Mann nahm mir das Bild aus den Händen und hielt es dicht vor seine kurzsichtigen Augen. Dann schlurfte er auf mich zu und schüttelte mir die Hand.
    »Mein herzliches Beileid, Mister.«
    Ich muß reichlich verdutzt ausgesehen haben, denn nun erklärte er mir:
    »Also, Mister, wenn Sie von dem noch Geld kriegen, dann schreiben Sie es lieber gleich in den Kamin. Habe von diesem O’Brian auch noch einiges zu bekommen.«
    Ich fragte den Mann:
    »Ist der Verein zufällig gerade da?« Er nickte und sagte: »Zwei von denen sind doch fast ständig da. Und vor ’ner halben Stunde ist auch der schlimmste von den Kerlen gekommen, dieser John Rice.«
    »Wie heißt der?« fragte ich wie elektrisiert zurück.
    »John Rice«, wiederholte er deutlich, als sei ich schwerhörig.
    »J. R«, murmelte ich und pfiff durch die Zähne. Dann griff ich grüßend an die Krempe meines Hutes und schlenderte langsam zum Wasser ’runter.
    ***
    Was da vor mir lag, war nicht nur ein Bootshaus oder Klubgebäude, sondern schien auch eine Wohnung zu sein. Rund um das Anwesen zog sich eine mannshohe Mauer, und dann kam bis zu dem Holzgebäude glatter Rasen, ohne jeden Baum oder Strauch So war es

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