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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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nicht.
    Nur eines wurde ihm in diesen Augenblicken überdeutlich klar: hier in Cearmardhin, der unsichtbaren Burg im westlichen Wales, spielten plötzlich Kräfte mit, über die er nichts wußte!
    Jemand hatte mit der Lebensblase, dem Saal und Sara Moon manipuliert … !
    Aber - beim Silbermond! - wer ?
    ***
    Mike Trenton biß kräftig in seinen doppelten Hamburger und brachte dabei das Geschick auf, weder etwas von dem reichlichen Grünbelag der Bulette auf die Kontrollkonsole fallen noch den Radarschirm aus den Augen zu lassen.
    Der Hamburger schmeckte im Widerspruch zu seiner Größe reichlich nach nichts, so daß sich der Leutnant nicht zum erstenmal fragte, aus was sich dieses durch den Wolf gedrehte Zeugs nun eigentlich zusammensetzte. Darüber kursierten ja die wildesten Gerüchte, aber McDagobert verdiente sich trotzdem dämlich daran.
    »Grumpf!« äußerte Trenton, nachdem er den letzten Bissen tapfer hinuntergeschluckt hatte und sich nun mit der Gratisserviette die Mundwinkel nachzog.
    Er ballte die Serviette zusammen und beförderte sie mit dem Triumph eines Basketball-Spielers, der einen Korb gutmachte, in den Abfallkasten.
    Im Hintergrund applaudierte jemand frenetisch.
    Als Trentón sich umdrehte, sah er in das feixende Honigkuchengesicht von Buddy Coolman, dem Stützpunkt-Trottel.
    »Hör auf«, sagte Trenton ruhig. »Wir sind hier nicht im Zoo, du kannst dir deine Kunststückchen aufheben.«
    Coolmans Gesichtsausdruck veränderte sich nicht im geringsten, obwohl er ein bißchen beleidigt zu sein schien. Mit diesem Gesicht mußte man geboren werden.
    »War ja nur Spaß…«
    »Konzentriere dich lieber auf deine Arbeit. In einer halben Stunde ist sowieso Ablösung. Das sollte dich doch zu einem letzten Kraftakt beflügeln.« Nun grinste auch Trenton. Eigentlich mochte er seinen tollpatschigen Kollegen nämlich ganz gut leiden, wenn ihm sein Verhalten auch manchmal über die Hutschnur ging. »Wie wär’s, hast du Lust nachher noch auf ’ne Tasse Kaffee mit in die Kantine zu kommen? Wir könnten ein Spielchen machen.«
    Er spielte gerne mit Buddy, weil er nicht gern verlor.
    Leutnant Coolman nickte eifrig. »Billard?« fragte er.
    »Billard«, bestätigte Trenton.
    »Okay, ich habe sowieso noch ’ne Revanche gut«, lächelte Coolman.
    Er hatte noch unzählige Revanchen gut, dachte Mike Trenton, sagte es aber nicht.
    Er drehte sich wieder seinem Schirm zu und fixierte die grünliche Scheibe, über die der Radarstrahl des Militärstützpunktes glitt.
    Es dauerte drei Sekunden, bis er den Punkt wahmahm. So lange brauchte er, um von der zwanglosen Unterhaltung auf Dienst umzuschalten.
    Weitere drei Sekunden dauerte es, bis ihm die Konsequenz dieses Punktes bewußt wurde und er seine Faust auf den entsprechenden Knopf niederhämmem ließ.
    Überall im Stützpunkt gellten im selben Augenblick die Alarmsirenen los!
    Mike Trenton hatte aufgepaßt.
    ***
    Sie trafen sich in einem Restaurant zwei Straßen von ihrem Hotel entfernt, weil es in ihrer Unterkunft nirgends einen Ort gegeben hatte, wo man eine ungestörte Unterhaltung pflegen konnte, nicht einmal auf den Zimmern, die erstens für ein Volk von Liliputanern gebaut worden zu sein schienen, und die zweitens Wände so dick wie besserer Karton aufwiesen, so daß sich Zamorra jetzt schon befremdet fragte, wie das wohl in der Nacht gutgehen sollte, wenn er mit Nicole…
    »Tut mir ehrlich leid«, entschuldigte sich Balder Odinsson zum wiederholten Mal, nachdem sie an einem ruhigen Ecktisch Platz genommen hatten. »Das mit den Zimmern konnte ich nicht voraussehen. Mein Büro hat das geregelt, und anscheinend scheinen dort auch schon Reagans Sparmaßnahmen zuzuschlagen…«
    »Ja, ja, beim kleinen Mann wird immer zuerst die Sparschraube angesetzt«, frotzelte Nicole, die eine rothaarige Perücke und ein ebenfalls knallrotes, aufreizend geschnittenes Kleid trug (der letzte Schrei aus Paris, wie sie betont hatte). Zamorra fand es wirklich zum Schreien.
    »Wie wahr, wie wahr«, erwiderte der Colonel lachend.
    Sie orderten einen guten Wein und ein nicht zu üppiges Menü.
    »Man könnte meinen, wir seien auf Urlaub«, drückte Nicole wenig später, nachdem sie sich zugeprostet hatten, kurz und treffend aus, was merkwürdigerweise jeder in diesen beschaulichen Minuten dachte. Wie weit doch Meeghs und Cyborgs plötzlich zu sein schienen… Wieder einmal machten sie die absonderliche Erfahrung, daß man sich sogar an einen permanenten Zustand der Gefahr gewöhnen und

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