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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Geheimnis darüber den Chibb gestohlen aber noch nicht völlig beherrscht hatten, war es öfter zu »Unfällen« solcher Art gekommen.
    Dutzende Spider waren noch immer verschollen, würden vielleicht nie mehr auftauchen. Andere wiederum waren nach Jahren, Jahrzehnten oder noch später durch Zufall entdeckt worden, wie sie antriebslos, in freiem Fall durch die Unendlichkeit jagten, stumm, ohne jegliches Leben.
    Aber auch ohne Überreste von Toten.
    Die hatte der implodierende Antriebskristall nämlich in sich aufgesogen und in die Schwarzen Räume des calcuuth gerissen, wo ihre Seelen für immer als Verdammte umherirren mußten…!
    Es gab nur eine einzige Chance, diesem wie ein Damoklesschwert drohenden Schicksal zu entrinnen.
    Eine Chance, die Rettung oder endgültige Niederlage werden konnte. Es kam ganz darauf an, was sie am eigentlichen Ziel ihrer Mission erwartete.
    Vor ihnen tauchte ein blauer Planet aus der Schwärze auf.
    Die Erde.
    »Wir verlassen das Schiff«, entschied der Kommandant, und weil er nichts von den Grundsätzen christlicher Seefahrt hielt, verließ er es als erster.
    ***
    Darwin, Australien. Northern Territory
    Daß der Service an Bord eines Erster Klasse Linien-Jumbos auch nicht mehr das war, was er früher war, merkte Zamorra, als ihm keine der ausnahmslos bildhübschen Stewardessen von sich aus zu Hilfe kam, um ihm die Gurte zur Landung anzulegen.
    »Ich fürchte, ich werde alt«, brummte er Nicole ins süße öhrchen. »Bei mir will keine mehr landen. Nich’ ma ’ne Stewardeß, die das eigentlich doch schon Berufs wegen öfter mal trainieren müßte…«
    »Na, so was«, empörte sich Nicole mit ihm. »Warte, ich werde dir helfen…«
    Sprach’s und langte nach Zamorras Gurt.
    »Haaalt!« schrie er. »Willst du mir die Luft abschnüren? Der Gurt ist doch viel zu eng!«
    »Oh, entschuldige.« Seine Geliebte blickte ihm unschuldsvoll ins Gesicht. »Das wollte ich nicht.«
    »Heuchlerin!« schimpfte Zamorra, konnte sich aber nicht dem faszinierenden Wechselspiel ihrer Augen entziehen, wo sich die goldenen Pünktchen auf wunderbare Weise vergrößerten und wieder zusammenschrumpften, als seien sie von eigenständigem Leben erfüllt.
    »Kuß!« verlangte Nicole.
    Aber Zamorra winkte ab. »Tut mir leid, aber wie ich schon bemängelte: der Gurt ist zu eng. Es dürfte mir momentan unmöglich sein, mich zu dir hinüberzubeugen, um deinem durchaus verständlichen Begehren Folge zu leisten.«
    »Spinner!« schmollte Nicole. Und tat es, bis das Flugzeug sicher gelandet war und sie den Flughafen-Zoll passiert hatten.
    Dann schmollte sie nicht mehr.
    »Balder!« rief sie, weil sie den Freund noch vor Zamorra gesichtet hatte, da Herr Professor gerade einem wohlgerundeten Mädchenpo hinterhergesehen hatte.
    Die Begrüßung mit dem hochgewachsenen, sportlichen Pentagon-Mann, der in vielem Zamorra glich, fiel ausgesprochen herzlich aus. Dabei hatte es zu Beginn ihres Kennenlernens nicht unbedingt danach ausgesehen, als könnten sie Freunde werden. Diese Hürde war mittlerweile längst überwunden, und es gab niemanden, der das bedauerte. Außer denen, die von einem Einverständnis zwischen Odinsson und Zamorra alles andere als profitierten. Aber die fragte auch keiner.
    »Gut, daß ihr da seid«, sagte Balder nach der Begrüßungsorgie. »Es sieht noch ernster aus, als zunächst vermutet. Von dem SOS-Spruch des Touristenkreuzers und den Parallelen zu früheren Meegh- und Cyborg-Uberfällen habe ich euch ja schon am Telefon berichtet. Mittlerweile wurde das Schiff, die ESMERALDA von einem Prisenkommando des australischen Küstenschutzes aufgebracht und bis in den letzten Winkel durchsucht.«
    »Und?« fragte Nicole gespannt.
    »Nichts und. Beim Durchsuchen blieb es, aus dem Finden wurde leider nichts.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, daß es auf dem ganzen verdammten Schiff keine Menschenseele mehr gibt - nicht mal Tote!« erklärte Colonel Odinsson.
    »Das ist neu«, meinte Nicole, »wenn es um unsere schwarzen Freunde geht. Was hat das wohl zu bedeuten?«
    Odinsson zuckte die Achseln, blickte fragend zu Zamorra. Der hatte bei den Worten des Freundes unwillkürlich zur Brust gegriffen, wo sich das Amulett unter dem Hemd konturenhaft abzeichnete, bisher aber noch keine Spur reagiert hatte.
    »Bring uns erstmal in ein anständiges Hotel, Balder«, schlug er vor. »Danach können wir uns in Ruhe unterhalten und die nächsten Schritte festlegen.«
    Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
    Aber

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