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0205 - Der Wächter von Andromeda

Titel: 0205 - Der Wächter von Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Welle der Angst zurück, die ihn wie eine Ahnung überschwemmen wollte. Auf Kasom konnte er sich verlassen. Der bärenstarke Ertruser würde Mory besser beschützen können als jeder andere.
    Als die Mausbiber wieder auftauchten, stand plötzlich Atlan neben ihnen.
    „Ich komme natürlich mit", sagte er bestimmt.
    Rhodan widersprach nicht, sondern nickte Gucky nur bestätigend zu. Der fähigste Mutant des Imperiums verschwand mit Sengu und Atlan. Danach ergriff Rhodan Geckos Arm.
    In der Zentrale der C-8 tauchten sie wieder auf.
    Hinter den Sesseln der Zentralebesatzung standen diesmal schmale zerbrechlich wirkende Robotkonstruktionen. Sie waren eine Neukonstruktion und würden im Falle des Ausfalls der organischen Mannschaft das Schiff übernehmen. Rhodan wollte nichts dem Zufall überlassen. Aus diesem Grunde warteten in den Schleusen auch bereits die Spezialisten des Landungskommandos, mit schweren Waffen behängte Epsaler.
    Kommandant der C-8 war wieder Captain Don Redhorse. Der schwarzhaarige Hüne mit der Geschmeidigkeit eines Pumas räkelte sich lässig in seinem Sessel; nur die unheimlich glühenden Augen zeigten, wie sehr er bereits mitten im Einsatz war - mit jeder Faser von Geist und Körper.
    Rhodan trat neben den Telekom, dessen Verbindung mit der CREST II während des folgenden Einsatzes offenbleiben würde.
    „Was machen die Posbis, Oberst?"
    „Sie schlagen sich gut, Sir. Die Schlacht ist grauenhaft, aber noch steht die Front."
    „Hoffentlich noch recht lange", murmelte Rhodan. Er trat einen Schritt zurück und nickte Redhorse zu.
    „Start! Zielanflug wie befohlen!"
    Die Synchronautomatik hatte unterdessen das Hangartor geöffnet, und nun schleuderte das gravitatorische Abstoßfeld die Kugel der C-8 horizontal hinaus.
    In einer Entfernung von einem Kilometer und einer Höhe von nur zweihundertachtzig Metern begannen die Impulstriebwerke im Ringwulst des Beibootes ihr dröhnendes Lied zu singen.
    Im Frontschirm wuchs der orangerote Energiestrahl geisterhaft schnell und lautlos an.
    Die Geschehnisse schienen wie in Zeitlupe abzulaufen.
    Perry Rhodan konnte sich dieses Eindrucks nicht erwehren, obwohl ihm sowohl die Bordchronographen wie auch seine Spezial- Quantenuhr das Gegenteil bewiesen.
    Aber was ist schon Zeit!
    Läuft nicht zum Beispiel für eine Eintagsfliege eine ganze Lebensspanne - Geburt, Wachstum Reife, Fortpflanzung, Alterung und Tod ab, während für uns Menschen diese Zeitspanne, nämlich ein Tag, nur ein winziges Mosaik im Lebenslauf bedeutet?
    Und doch ist der Mensch, mit kosmischen Maßstäben gemessen, nicht mehr als eine Eintagsfliege des Universums, und tausend, nein Millionen menschlicher Jahre sind für dieses Universum nur wie ein Tag.
    Könnten wir unseren Lebensablauf verlangsamen, wären vielleicht hundert unserer Jahre wie ein Tag, denn Zeit mißt sich nur an der Veränderung an uns und um uns selbst. Wessen Leben voller Erlebnisse ist, der hat doppelt gelebt, wer sich langweilt, dessen Leben ist vorbeigegangen wie ein Nichts.
    Und hier und jetzt - auf dem Brennpunkt der Ereignisse im Twin- System - wurden in einer einzigen Minute soviel sich überstürzende Ereignisse zusammengedrängt, daß die beteiligten Menschen in jeweils sechzig Sekunden mehr erlebten als ein Müßiggänger in sechzig Jahren. Kein Wunder, daß ihnen jede Minute wie eine kleine Ewigkeit vorkam.
    Die Ringwulsttriebwerke arbeiteten mit nach oben gerichteten Felddüsen - und doch vermochte Don Redhorse die C-8 nur mit Mühe in der Waage zu halten.
    Der in die Augen beißende orangerote Energiestrahl, der unverändert in das Ballungszentrum der Twin-Sonnen hineinraste, schien die C-8 in seinen Sog zerren zu wollen.
    „Mit halber Kraft zurück!" befahl Rhodan. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen. Er beobachtete das seltsame Gebilde, das vor fünf Minuten aufgetaucht war und jetzt nur zweihundert Meter von der C-8 entfernt auf dem Boden lag wie eine umgestülpte Glasglocke.
    Nur war diese Glocke trotz ihrer Ähnlichkeit mit Glas undurchsichtig für normale menschliche Augen und auch für die infrarotempfindlichen Augen Icho Tolots.
    Nur nicht für die Wuriu Sengus, des Späher-Mutanten!
    „Was sehen Sie?" fragte Rhodan, während Redhorse die C-8 millimeterweise zurückbugsieren konnte.
    „Eine hufeisenförmige Schaltbank." Sengus Stimme klang tonlos, als spräche er die Worte in einer Art Dämmerzustand aus. Das war die Nebenwirkung einer angespannten Konzentration.
    Perry

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