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0205 - Der Wächter von Andromeda

Titel: 0205 - Der Wächter von Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als die beiden Twin-Sonnen gleich Novae zu flammen begannen.
    Melbar Kasom, Spezialist der USO, umklammerte die Tischkante mit seinen breiten Ertruserfäusten und beugte seinen Oberkörper Rhodan entgegen.
    „Sir ich rate Ihnen dringend, die gesamte Besatzung in Unterkühlungsnarkose versetzen zu lassen!" beschwor er Rhodan.
    „Glauben Sie mir. An Bord der BOX-8323 haben wir damit ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Sie kennen den furchtbaren Transitionsschock, der von den Sonnentransmittern hervorgerufen wird."
    „Sie brauchen ihn nicht zu beschreiben", erwiderte Rhodan tonlos. Er drehte den Kopf und blickte hinaus zu den flammenden, zuckenden Ungeheuern, die noch vor Sekunden den Eindruck normaler gelber Sonnen gemacht hatten.
    „Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, Sir", drängte Kasom weiter.
    „Wir wissen nicht, wieviel derartiger Schocks die Mannschaft aushalten kann. Liegt sie aber in Unterkühlungsnarkose, garantiere ich die psychische Unversehrtheit."
    Perry Rhodan lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück.
    Erschreckend deutlich drängte sich seinem Geist das Bild der beiden von Tolot geretteten Besatzungsmitglieder der verschollenen OMARON auf. Die Männer waren keine Menschen mehr gewesen, sondern nur noch tierhaft schreiende Nervenbündel. Später hatte er selbst erlebt, was diese Veränderung der Psyche hervorrief. Das war während des Eintritts der CREST II in den Sechsecktransmitter im galaktischen Zentrum gewesen. Ein Lichtblitz aus der Energieballung zwischen den Sonnen hatte der CREST II und ihrer Besatzung einen Gravitationsschock auf fünfdimensionaler Basis versetzt. Niemand wurde bewußtlos, aber alle rasten in einem plötzlichen Irrsinnsanfall heulend und schreiend durch das Schiff. Sogar Icho Tolot war dem überraschenden Schock unterlegen.
    Rhodan wußte nicht, ob der Mensch sich an derart tiefgreifende psychische Einwirkungen gewöhnen konnte, ob er immun dagegen würde, er wußte aber, daß auch das Gegenteil eintreten konnte.
    „Also gut, Kasom. Sie haben die größte Erfahrung damit. Geben Sie unseren medizinischen Robotern den Befehl, die gesamte Besatzung in Tiefkühlnarkose zu versetzen."
    Melbar Kasom schien erleichtert.
    „Vielen Dank, Sir." Der riesenhaft gebaute, nur mit Tolot vergleichbare Ertruser schritt mit wiegendem Gang hinüber zum Hauptschaltpult.
    Als die ersten Medo-Robots in der Kommandozentrale der CREST II auftauchten, als die ersten Hochdruck-Injektionsdüsen zu zischen begannen und einer nach dem anderen auf sein zurückgeklapptes Konturlager sank, als die Klimaanlage bereits merklich kältere Luft umwälzte, wandte Atlan sich noch einmal zu Rhodan um.
    „Warum hast du so lange gezögert, Freund?"
    Perry Rhodan tat, als verstünde er den Sinn der Frage nicht.
    „Wie meinst du das, Arkonide?"
    Atlan richtete den Oberkörper auf, als ein Roboter sein Konturlager verstellte. Im Gesicht des uralten Arkoniden arbeitete es. Die rötlich schimmernden Augäpfel fühlten sich mit Erregungsflüssigkeit.
    „Du machst mir nichts vor, Barbar. Du rechnest damit, daß die Transition der CREST nicht genau nach Plan verläuft, nicht wahr?"
    Rhodan zwang sich zu einem Lächeln.
    „Warum sollte sie nicht nach Plan verlaufen? Auf Tolot und Gucky können wir uns verlassen, und..."
    Tolot, der bereits seine Injektion erhalten hatte, bewegte sich noch einmal im Dämmerzustand.
    „Ganz recht, Großadministrator! Auf mich ist Verlaß!"
    „Du hast es gehört, Arkonide. Und nun: Auf Wiedersehen im Sechsecktransmitter!"
    Eine Hochdruckdüse zischte.
    Atlan sank zurück und entspannte sich. Auf seinem Gesicht stand ein glückliches Lächeln.
    „Auf Wiedersehen in der Heimat, Barbar!"
    Die letzten Worte konnte Rhodan nur noch von seinen Lippen ablesen. Dann stand auch vor ihm ein Medorobot.
    Er warf einen letzten Blick hinaus, auf das im Hypertasterschirm dahintaumelnde bleistiftdünne Gebilde, auf die beiden flammenden Sonnen und auf die zu gespenstiger Aktivität erwachende Energieballung im Transmitterzentrum.
    Mit gefühllosen Gliedern sank er zurück.
    Die Medo-Robots hatten ihren Auftrag erfüllt.
    Unbeweglich wie Statuen standen sie überall in der CREST II, in der Kommandozentrale, dem Feuerleitstand, in den Geschützständen, im Maschinenraum - überall dort, wo es Menschen oder andere organische Lebewesen gab, die ihrer Hilfe nach der Ankunft am Zielort bedurften.
    Die Roboter machten sich keine Gedanken darüber, wo dieser Zielort liegen könnte. Sie hatten Zeit, nahezu

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