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0205 - Der Wächter von Andromeda

Titel: 0205 - Der Wächter von Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan machte ein enttäuschtes Gesicht. Sollte er sich geirrt haben? Aber er glaubte nicht an einen Irrtum; nicht nur, weil ein solcher Glaube tödlich gewesen wäre, sondern auch, weil ihm ein sechster Sinn, den er für solche Situationen besaß, sagte, daß hier und nirgendwo anders die Justierungsstation des Twin- Transmitters liegen müsse.
    Hier und nirgendwo anders...
    Eine Glocke von siebzig Meter Höhe, aus undefinierbarem Material bedeckte eine kreisrunde Bodenfläche von nur fünfzig Metern Durchmesser. Über ihr zitterte die Luft, und ringsum tobte ein Orkan, dem auf die Dauer nicht einmal die starken Triebwerke eines Beibootes widerstanden hätten. Ursache des Orkans schien der Sog des in etwa hundert oder auch fünfhundert Metern Höhe - hier versagten die Meßinstrumente - aus dem Zittern und Wabern auftauchende orangerote Energiestrahl zu sein, der sich im Raum zwischen den beiden Sonnen verlor und dort eine wahrhaft gigantische Energieballung hervorrief.
    „Nein, hier ist es!"
    Unwillkürlich hatte Perry Rhodan laut gesprochen. Atlan drehte sich mit maskenhaft starrem Gesicht zu ihm um. Seine Augen sonderten wässerige Flüssigkeit ab, eine biologische Besonderheit der Arkoniden, die stets in Erregungszuständen auftrat.
    „Du bist sehr sicher, Freund", flüsterte er. „Aber bist du es wirklich?"
    Rhodan schaute ihn ernst an. Dann machte er eine weitausholende Gebärde, die zuerst auf den in der Ausschnittvergrößerung abgebildeten und von einem grauenhaften Feuerwerk zahlloser Tausend-Gigatonnen-Geschosse umgebenen Bleistiftraumer und danach auf die Energieballung zwischen den Sonnen wies.
    „Er ist aus dem Ballungszentrum gekommen - und hier... „, seine ausgestreckte Rechte fuhr an dem orangeroten Energiestrahl hinab bis zur Kuppel, „... und hier entspringt die Kraft, die alles bewirkt."
    „Gigantische Kraftwerksanlagen, Sir!" flüsterte Wuriu Sengu.
    Rhodan fuhr wie elektrisiert herum.
    „Wo?"
    Der Mutant schien in weite Ferne zu blicken.
    „Tief unter der Kuppel. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es ist verwirrend, Sir."
    „Keine Justierungsanlagen?" fragte Rhodan gespannt.
    „Nichts, Sir. Aber... „, er stockte, und seine Stirn bedeckte sich mit einem mattglänzenden Netz feiner Schweißperlen. „... irgendwie steht alles mit der Glocke in Verbindung. Es ist schwer, dort etwas Genaues zu erkennen. Immer nur die Schaltbank, hufeisenförmig, einfach, sehr einfach in ihrer Konstruktion..."
    Der Späher-Mutant stöhnte. Wuriu Sengu besaß die Fähigkeit, mittels seines Para-Sinnes jegliche feste Materie zu durchdringen und das zu „sehen", was dahinter lag. Er hatte keine Ahnung, weshalb er nicht mehr sehen konnte als diese einfache Schaltbank.
    Aber er ahnte nicht, daß er durch das Geheimnis hindurchsah, weil er es niemals dort vermutet hätte, wo es lag.
    Icho Tolot gab den ersten Hinweis.
    „Rhodan, bitte sagen Sie Ihrem Mutanten, er soll nicht nur in die Glocke hineinsehen!"
    „Wie meinen Sie das, Tolot?"
    „Ich habe eine bestimmte Vorstellung davon, wie eine Justierungsstation für einen Sonnentransmitter derartiger Reichweite aussehen müßte. Zum reinen Schaltvorgang muß die hufeisenförmige Bank genügen. Ich käme sogar mit einem einzigen Schalter aus, Rhodan wenn irgendwo eine Orientierungsmöglichkeit für den Schaltenden vorhanden ist..."
    Perry Rhodans scharfer Verstand schaltete sehr rasch.
    „Sengu! Kontrollieren Sie die Innenseiten der Glockenwandung!"
    „Sie haben es begriffen!" Tolot lächelte.
    „Wir waren Idioten!" stöhnte Atlan. „Natürlich: Ein so weitreichender Transmitter braucht eine Übersichtskarte, und was eignet sich besser zur Darstellung des Weltraums als eine Hohlkugel?"
    „Ein Abbild, Sir!" Sengus Stimme war noch leiser geworden. „Ein naturgetreues Abbild des Leerraums und zweier Galaxien: Andromeda und Milchstraße!" Rhodan sog scharf die Luft durch die Nase. „Gucky, Gecko! Nehmt Tolot und Sengu und teleportiert in die Station! Tolot! Werden Sie es schaffen?"
    „Wenn Ihre Mutanten mich hineinbringen..." Gucky lachte schrill.
    „Er gibt zu, ohne uns hilflos zu sein!"
    „Sei still, Kleiner!" Rhodans Lippen waren nur noch dünne, blutleere Striche. Gucky duckte sich unwillkürlich. Doch da hatte Rhodan sich bereits wieder entspannt. „Sei vorsichtig, Kleiner.
    Lieber bleibe ich hier, als daß du dort..."
    Wortlos packte Gucky den Haluter und überließ Sengu Gecko.
    Dann verschwanden die drei Mutanten und Tolot in einen winzigen

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