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0205 - Der Wächter von Andromeda

Titel: 0205 - Der Wächter von Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erhalt des Startbefehls jeglichen jungenhaften Obermut verloren. Der achtundzwanzigjährige Offizier war entschlossen, sein eigenes Leben für die Sicherung der CREST II zu opfern, aber es ging ja nicht nur um sein Leben, sondern um das von insgesamt vierundzwanzig Mann. Die Beiboote hatten nur die notwendigste Besatzung an Bord. Dennoch war es ein hoher Preis, der gezahlt würde, käme es zu einem Gefecht mit dem schwarzen Bleistiftschiff.
    Er fragte sich soeben, ob sein Gesicht ebenso kantig und verschlossen wirkte wie die der drei jungen Männer, die ihm von den Telekomschirmen entgegenblickten.
    Leutnant Orsy Orson zeigte nichts mehr, was an den gemütlichen Typ erinnerte, als den Henderson ihn in Erinnerung hatte. Leutnant Finch Eysemann, der Idealist mit den sonst verträumten braunen Augen, nur ein zweiundzwanzigjähriger großer Junge, dessen überspitzte Humanität seine Untergebenen skrupellos auszunutzen pflegten, war der einzige Beibootkommandant, dessen Lippen ein Lächeln zeigten. Vielleicht fand er es romantisch, für sein Idol in den Tod zu gehen, aber was soll's, dachte Henderson, die Motive der Menschen sind sich selten völlig gleich. Leutnant Conrad Nosinsky wirkte anders als Eysemann, ganz anders. Der stämmige, dunkelhaarige einundzwanzigjährige war ein Fanatiker, der am liebsten alles in Grund und Boden gestampft hätte, was sich irgendwelchen terranischen Bestrebungen widersetzte.
    Sven Henderson zweifelte nicht daran, daß sich alle Kommandanten gleich gut schlagen würden, er zweifelte allerdings auch daran, daß ihr Sterben der CREST II mehr als nur einen winzigen Aufschub geben würde.
    Er lauschte auf das Orgeln der Impulstriebwerke, das schrille Pfeifen der verdrängten und hocherhitzten Atmosphäre, die bei der Berührung mit den Terkonitstahlwänden des Schiffes zu glühendem Plasma wurde. Die energetischen Schutzschirme waren noch nicht eingeschaltet. Das hätte jegliche Chance augenblicklich zunichte gemacht.
    Als das Pfeifen leiser wurde und dann schlagartig verstummte, wußte Henderson, daß sein Beiboot die Atmosphäre hinter sich gelassen hatte und jetzt durch den großen - und doch so kleinen - Abgrund dem Verderben entgegenraste. Die künstliche Sonne, letztes Überbleibsel des Fragmentraumschiffes der Posbis, leuchtete jetzt schwächer, aber der ursprünglich auf drei Kilometer konzentrierte Gasball durchmaß jetzt sicher mehr als hunderttausend Kilometer. Irgendwo dort drinnen mußte der Bleistiftraumer warten und suchen.
    Captain Henderson nickte den drei anderen Kommandanten zu.
    „Halbkreisformation einnehmen. Erst feuern, sobald der Bleistiftraumer uns entdeckt hat. Macht es gut, Jungs!"
    Perry Rhodan und Atlan sahen den schnell expandierenden glühenden Gasball, wie er sich inmitten der Schwärze des Raumes aufblähte.
    Noch konnten sie nicht wissen, ob es der Posbi oder der Bleistiftraumer gewesen war, der dort verging, aber sie ahnten, daß es das Fragmentschiff gewesen war.
    „Rufen Sie BOX-8323!" befahl Rhodan über Telekom Oberst Rudo. Die Antwort kam nach fünf bangen Sekunden.
    „BOX-8323 meldet sich nicht mehr, Sir. Es muß angenommen werden, daß die beobachtete Explosion das Ende der BOX-8323 anzeigte."
    „Danke!" war alles, was Rhodan darauf erwiderte. Er sah noch, wie Rudo erneut zum Sprechen ansetzen wollte, doch da knatterte ein dichtes Netz elektromagnetischer Störungen über den Schirm. Es war kein Wort zu verstehen.
    Rhodan blickte auf und sah sofort, weshalb die Telekomverbindung auf diese kurze Entfernung versagt hatte.
    Der orangerote Energiestrahl hatte sich ausgedehnt. Sein Leuchten war greller, intensiver geworden, und die C-8 begann erneut gegen die Glockenkuppel hin abzutreiben.
    Captain Redhorse reagierte wie ein Automat.
    Er ließ die C-8 mit gerade soviel Schub zurücklaufen, daß die stärkere Sogwirkung des Energiestrahls kompensiert wurde. Dann balancierte er sie erneut mit den Antigravfeldern aus.
    Besorgt musterte Atlan die Kuppel.
    „Es scheint nicht alles so zu gehen, wie Tolot es sich vorgestellt hatte, wie?"
    Rhodan wölbte die Brauen und sah zur Uhr.
    „Sie sind erst knapp dreißig Sekunden drin, Atlan!" meinte er vorwurfsvoll. „Wunder darfst du auch von Tolot oder den Mutanten nicht erwarten."
    Atlan schien gar nicht zuzuhören. Er hatte den Kopf gedreht und lauschte auf die von den Außenmikrophonen übertragenen Geräusche während seine Augen fragend auf den Topschirm der C-8 starrten.
    „Was hast du?"
    „Ich weiß

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