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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfassen konnte, stauten sich die Fliehenden.
    Mallmann kam mit einem Rundschlag frei.
    Aber der Wertiger war schon an ihm vorbei.
    Sein Ziel war die Bar!
    Dort saß Angela wie festgeleimt auf ihrem Hocker. Alles war so schnell gegangen, daß sie gar nicht begriff. Innerhalb von Sekunden hatte das Chaos auch sie überfallen, und sie schrie ebenfalls mit den anderen um die Wette.
    Harry fing sich schneller.
    Unter der Bar hatte er immer einen geladenen Revolver liegen.
    Für alle Fälle.
    Jetzt war so ein Fall eingetreten. Er wollte und mußte die Bestie erschießen.
    Harry riß die Waffe hervor. Sein Gesicht war angespannt, die Augen leicht verengt, so daß sie nur zwei Sicheln bildeten. Er hob den Arm, zielte und schoß.
    Angela brüllte erschreckt, als das Blei dicht an ihrem Kopf vorbeifauchte und den anstürmenden Wertiger in die Brust traf. Der Aufprall schüttelte ihn durch, Harrys Gesicht hatte sich verzerrt, halboffen stand der Mund, er stützte seinen Arm ab und schoß abermals.
    Wieder traf er gut.
    In der menschlichen linken Seite der Bestie bohrte sich das Geschoß dicht über dem Gürtel in den Leib. Auch die zweite Kugel konnte den Wertiger nicht stoppen.
    Er prallte gegen die Theke.
    Harry sah das entstellte Gesicht, die mordlüsternen Augen und wollte ein drittes Mal schießen, als der Wertiger angriff. Wie eine Puppe riß er den jetzt schreienden Clubchef hinter der Theke hoch und schleuderte ihn herum, wobei seine Beine Angela trafen und sie buchstäblich vom Hocker rissen.
    Das sah auch Will Mallmann.
    Er feuerte.
    Allerdings hatte er nicht genau zielen können, zudem mußte er auf die Flüchtenden Rücksicht nehmen, und sein geweihtes Silbergeschoß fehlte. Es hackte in die Verkleidung der Bar.
    Der Wertiger packte den angststarren Harry, hielt ihn als Schutz vor sich und riß ihm noch zudem die Waffe aus den Fingern. Das geschah mit der menschlichen Hand, der linken, und er feuerte eiskalt.
    Will Mallmann sah die tödliche Blume vor der Mündung, drehte sich und hechtete zur Seite.
    Er war nicht schnell genug.
    Die Kugel hieb schräg über seine Hüfte in den Körper. Will Mallmann knickte ein. Plötzlich wurde er kalkblaß, seine Augen weiteten sich, er verlor seine Beretta und fiel.
    Wie tot blieb er liegen.
    Die letzten Szenen hatten nur Sekunden gedauert. Eine Zeitspanne, die ich benötigte, um mich von dem Mädchen zu befreien.
    Ich mußte ihm dabei ins Gesicht schlagen.
    Sie rollte sich herum, hielt ihre Schulter fest, trampelte und schrie. Ich aber kam hoch, hörte den Schuß und sah Will Mallmann, meinen deutschen Freund, fallen.
    Für eine Zehntelsekunde erstarrte ich.
    Ich hatte freie Sicht auf die Bestie, die vor der Bar stand und sich Harry als Geisel genommen hatte. Vor ihm, halb auf dem Boden, kniete Angela, sein eigentliches Opfer.
    Fast alle Mädchen und Gäste hatten den Club verlassen. Nur die, die der Lärm in der Sauna gestört hatte, waren herausgekommen und standen angststarr im Hintergrund. Keiner traute sich, an der Bestie vorbeizulaufen.
    Auf dem Boden zwischen mir und dem Wertiger lagen zwei Menschen. Will Mallmann und dieser Mirko.
    Ich zielte auf den Wertiger.
    Sechs Schritte trennten uns vielleicht. Es war wie vor einigen Stunden. Er hatte wieder eine Geisel genommen.
    Mußte ich jetzt auch aufgeben?
    Und ich sah die Waffe in seiner linken Hand.
    Da feuerte er.
    Vielleicht hatte er bei Will Mallmann Glück gehabt, mich traf er nicht, die Kugel wischte vorbei und hieb ein Loch in die Leinwand, über die nach wie vor der Pornostreifen flimmerte.
    Ich schätzte meine Chancen ab. Wenn das Licht besser gewesen wäre, hätte ich einen Schuß riskiert, denn ich sah einen Teil der Bestie. Doch die rote Beleuchtung taugte einfach nichts, ich hätte zu leicht den Clubchef treffen können.
    Angela sagte nichts. Sie hockte am Boden und zitterte vor Angst.
    So geschockt war sie.
    Die Sekunden verrannen. Ich mußte was tun, schnell eine Entscheidung herbeiführen. Vielleicht war Will Mallmann so schwer verletzt, daß er…
    Am Luftzug merkte ich, daß eine Tür geöffnet wurde. Ich riskierte einen Blick nach rechts.
    Ein Mann kam.
    Wankend, nicht sehr sicher auf den Beinen.
    Hans König!
    »Hier bin ich, Gerd!« rief er…
    ***
    Die Lage spitzte sich tatsächlich noch einmal zu. Es mußte unweigerlich zu einer Eskalation kommen, König begab sich in Gefahr, wenn er einfach in den Raum kam.
    »Bleiben Sie zurück!« rief ich.
    Er hörte mich nicht. Er wollte mich auch sicherlich

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