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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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die eine Gruppe von Cops um den Tatort gezogen hatte. Hin und wieder blitzte die Kamera eines Fotoreporters auf.
    Der Lieutenant des 8. Reviers hieß Harper, und obwohl er noch jung war, schnitten tiefe Falten in sein übernächtigtes Gesicht. Es gibt keinen Job, der einen Mann weniger zur Ruhe kommen lässt, als der eines leitenden Cops in einem Revier der Bowery.
    Trotz seiner Übermüdung war Lieutenant Harper stolz.
    »Ich glaube, ich übergebe Ihnen einen ziemlich glatten Fall, Agent Cotton. Borway und Cont kamen aus der Bar dort unten. Der Laden nennt sich Sweet 16 Hell, und eine Hölle ist er sicherlich, wenn ich auch seine Süße bezweifeln möchte. Die beiden hatten einiges getrunken und gelangten bis zu dieser Toreinfahrt, in der der Mörder lauerte. Er fiel ohne Warnung über sie her und zertrümmerte Borway mit einem einzigen Hieb den Schädel. Er benutzte dazu ein kurzes Eisenstück. Wir fanden es und haben es sichergestellt. Cont zerschlug er die Schulter, der aber konnte seine Pistole ziehen und sich den Mörder vom Leib halten. Er verballerte das ganze Magazin, aber ich glaube nicht, dass er den Mann getroffen hat. Wir fanden keine Blutspur, und es regnete noch nicht, als wir ankamen. Die Schüsse hatten die Männer einer Streife alarmiert. Sie waren ziemlich schnell zur Stelle, aber der Mörder war schon in der Dunkelheit verschwunden. Larry Cont lag besinnungslos am Boden. Der Mörder hatte ihm zum Schluss noch das Eisenstück über den Schädel gefeuert. Conts Nasenbein ging dabei in Trümmer. Er war so mit den Nerven herunter, dass er sofort auspackte, als er wieder zu sich kam und der Arzt an ihm herumdokterte. Cont sagte, es sei der ›Hässliche‹ gewesen. Ich habe bei der Zentralkartei nachgefragt. Sie haben einen Gangster mit Namen Jim Brack in der Kartei, der auf diesen Spitznamen hört.«
    »Ich weiß«, nickte ich und warf einen langen Blick auf die reglose Gestalt unter der Plane. »War Ted Borway auch bewaffnet?«
    »Ja, aber seine Pistole steckte unangerührt im Halfter. Hören Sie, Agent Cotton, wer ist der ›Hässliche‹? Ich finde, es gehört einiges dazu, nur mit einem Stück Eisen in der Faust zwei Gangster anzugreifen, die Kanonen bei sich tragen. War das ein Racheakt?«
    »Ja, wahrscheinlich. Cont und Borway und noch zwei Leute Lunds versuchten, Jim Brack am Tag seiner Entlassung aus dem Zuchthaus zu kidnappen. Phil und ich kamen zufällig hinzu und konnten es gerade noch verhindern. Trotzdem wundere ich mich, dass Brack die beiden Männer überfallen hat. In Wahrheit ist er auf John Lund scharf, und er weiß genau, dass Cont und Borway nur Handlanger sind, denen Lund nicht einmal eine Träne nachweint. Lund ist nicht dadurch zu treffen, dass jemand damit beginnt, seine Gorillas aus dem Weg zu räumen. Er hat Geld genug, sich jederzeit Neue zu kaufen.«
    Ein Gedanke durchfuhr mich.
    »Lieutenant, haben Sie eine Ahnung, wo der Schwarzmarktpreis für eine gut funktionierende Pistole mit Munition augenblicklich steht?«
    Harper zeigte mit dem Daumen nach oben.
    »Mächtig hoch, seit vor zwei Monaten der Waffenschmuggelring auff log. Ein wirklich gutes Schießeisen ist illegal überhaupt nicht unter achthundert Dollar zu haben. Munition soll knapper sein als Wasser in der Sahara. Bei diesem Kurs kann es nicht mehr lange dauern, bis irgendwelche Burschen versuchen, sich die Dinger durch Überfall auf ein Waffengeschäft zu beschaffen.«
    »Ich glaube, Brack hat es schon versucht«, sagte ich. »Allerdings hielt er sich an Leute aus der eigenen Zunft. Gut, dass es ihm nicht gelungen ist, sonst würde sich John Lund ernsthaft Sorgen machen müssen.«
    »Warum sagen Sie, dass es gut ist?«
    »Weil ich schade als G-man nicht sagen darf, Lieutenant. Wenn Lund auch den Tod verdient haben mag, so kann ich doch nicht wünsehen, dass er von einem Gangster umgelegt wird. Unsere Aufgabe ist es, ihn vor ein Gericht zu bringen. Was Brack angeht, so hat er seinem Feind mit diesem Unternehmen nur einen Gefallen getan. Das FBI ist gezwungen, John Lund die Arbeit abzunehmen. Bei seinem Gesicht hat der ›Hässliche‹ wenig Chancen, länger als drei Wochen der Fahndung zu entgehen. Wo ist Larry Cont, Lieutenant?«
    »Im Arztwagen. Übrigens, er besitzt natürlich keinen Waffenschein. Sie können ihn wegen illegalen Besitzes einer Waffe belangen, obwohl er ohne das Ding sicherlich ein toter Mann wäre.«
    Der Arztwagen war ein mittelgroßer Lastwagen, dessen geschlossener Laderaum wie ein Mittelding

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