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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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verschlechtern, wenn er nicht sorgfältig zusammengeflickt wird. Guten Morgen, G-men.«
    »Einen Augenblick, Lund«, stoppte ich ihn. »Ich habe auch noch ein paar Fragen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Beeilen Sie sich«, sagte er spöttisch. »Ich habe wenig Zeit.«
    »Hat Ihr Butler Ihnen nicht ausgerichtet, dass ich Sie zu sprechen wünschte?«
    »Doch, aber ich hielt es nicht für wichtig. Sie hätten sich sicherlich noch 20 einmal gemeldet, wenn es von Bedeutung gewesen wäre.«
    »Werden Sie die Hände von Steven Warden lassen, Lund?«
    Er grinste höhnisch. »Ich bedauere unendlich, G-man, aber ich habe diesen Namen noch nie gehört.«
    Mein Kragen platzte mit einem hörbaren Knall. Ich flitzte um den Tisch herum und hatte Lund bei den Aufschlägen seiner schönen Jacke, bevor er die geringste Gegenbewegung machen konnte.
    »Lund«, zischte ich, »wenn Warden…«
    »Jerry«, rief Phil warnend. Ich begriff, dass ich nahe daran war, eine Dummheit zu begehen. Meine Hände lösten sich von dem Gangsterboss.
    Lund klopfte sich demonstrativ die Aufschläge ab und stoppte mit einer Handbewegung seinen Schwergewichts-Leibwächter, der sich auf mich zu in Bewegung gesetzt hatte.
    Eine Schlägerei in einem FBI-Büro, verursacht durch einen G-man im Dienst, wäre ein grandioser Fraß für die Zeitungen gewesen.
    Anwalt Waterman zeterte: »Sie können den Mann belangen, Mr. Lund. Das war ein tätlicher Angriff und Körperverletzung.«
    »Halten Sie den Mund, Waterman«, sagte Lund und richtete den Blick auf mich.
    »Was ist, wenn Warden…?«, fragte er ruhig.
    Es gibt Niederlagen, die bitter sind und die man hinnehmen muss. Ein Mann, der sich an die Vorschriften des Gesetzes hält, ist oft einem Mann unterlegen, der über die Gesetze lacht. Wenigstens sieht es manches Mal so aus.
    Ich holte tief Luft. Meine Nerven beruhigten sich.
    »Meiner Meinung nach, Lund, gehören Sie auf den elektrischen Stuhl.«
    »Sie werden mich so bald nicht hinbringen, G-man.«
    »Ja«, nickte ich, »es sieht leider so aus. Aber Sie haben keine große Chance, eines natürlichen Todes zu sterben. Sie sind als Gangster zu groß geworden, Lund. Irgendeiner von Ihren Kumpanen, der sich an Ihre Stelle wünscht, wird eines Tages probieren, ob er sich nicht mit einer raschen Kugel eine steile Karriere verschaffen kann.«
    Wieder huschte das Grinsen über sein Gesicht.
    »Sie haben keine Ahnung, G-man, wie feige die Leute sind, mit denen ich zu tun habe«, sagte er. »Nochmals, guten Morgen!«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Tür. Waterman hastete voraus und riss vor ihm die Tür auf. McCoster wuchtete gleich einem wandelnden Berg hinterher.
    Phil schlug mit der Faust auf den Schreibtisch.
    »Es gibt Augenblicke, in denen ich es verwünsche, ein G-man zu sein. Jeder weiß, dass John Lund einer der größten Ganoven ist, der je einen amerikanischen Pass besaß, und dennoch vermögen wir nicht den Kerl zur Strecke zu bringen. Die Gesetze selbst binden uns die Hände. Wären wir keine G-men, wir lüden die Smith & Wesson durch, stellten Lund, die Angelegenheit erledigte sich in Sekundenschnelle und…«
    »…und wir wären von dieser Sekunde an genau das, was er sein Leben lang war: Gangster.«
    Phil starrte mich einen Moment verblüfft an, dann zog ein Grinsen über sein Gesicht.
    »Stimmt«, sagte er. »Mann, Jerry, John Lund hat eine Art, die auch ruhiges Blut in Wallung bringen kann. Du gehst ihm an die Krawatte, und ich spiele mit dem Gedanken, ihm an einer Straßenecke die Figur zu durchlöchern.«
    »Solange wir uns noch gegenseitig im Zaum halten, können wir uns einen theoretischen Zornesausbruch leisten.«
    Phil schnippte mit den Fingern. Seine gute Laune kehrte zurück.
    »Wir haben immer noch eine Chance, dem Super-Boss einen Strick zu drehen. Wann sind wir mit Warden verabredet?«
    »Um halb zehn!« Ich blickte auf die Uhr. »Höchste Zeit, dass wir uns auf die Socken machen.«
    ***
    Seit dem Zusammenstoß mit der Halbstarken-Bande waren vier Tage vergangen.
    Der Hafengangster war auf unseren Vorschlag eingegangen, und er schien sich an d;e Spielregeln zu halten. Wir trafen ihn jeden Tag um die gleiche Zeit in einem winzigen Drugstore der 4th Street, und er berichtete uns über den Fortgang der Verhandlungen mit Lund.
    Genauer gesagt: Warden verhandelte noch nicht mit Lund, sondern mit einem Mann, der sich Ryper nannte und der so etwas wie ein Distriktsleiter Lunds war.
    Ryper war wenige Stunden nach dem Brand in

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