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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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großen Mühen gelungen, das abgewrackte Boot zu finden. Allerdings war ich nicht mit meinem Bentley bis dicht an das Wasser herangefahren, sondern hatte mich seitlich dem Schiff genähert, und der Wagen stand so, daß er vom Boot aus nicht gesehen werden konnte.
    Sir James wußte Bescheid und auch die Verantwortlichen der Flußpolizei. Auf mein Signal hin würden sie angreifen. In letzter Zeit hatten wir oft mit den Kollegen der River Police zusammengearbeitet, und es war immer sehr fruchtbar gewesen. Ich hoffte, daß es heute auch so sein würde.
    Wie ein Indianer auf Kriegspfad hatte ich mich angepirscht. Allerdings nicht auf zwei Beinen, sondern im Schlauchboot. Es war mit einer dunklen Tarnfarbe gestrichen und hob sich vom Wasser kaum ab. Man mußte schon sehr genau schauen, um es zu sehen.
    Ungesehen, so hoffte ich, war ich bis an die Bordwand gekommen. Dort stieß der Wulst des Bootes an. Das Geräusch war nicht zu hören, und ich richtete mich vorsichtig auf, was gar nicht so einfach war, denn das Boot schwankte im Rhythmus der anlaufenden Wellen. Fast wäre ich gefallen und in den kalten Fluten der Themse gelandet. Ich machte meine Arme lang und bekam die Bordwand zu fassen. Ein paar Zoll weiter befand sich eine senkrecht verlaufende Stützstange der Reling.
    Sie umklammerte ich und bekam so Halt. Jetzt drückte ich mir selbst die Daumen, damit ich ungesehen an Bord kam.
    Vorsichtig hangelte ich mich hoch. Obwohl das Schiff in völliger Ruhe lag, war ich sicher, daß meine Gegner es besetzt hielten. Bestimmt hatten sie auch Wachen aufgestellt, die es erst einmal zu überrumpeln galt.
    Ich kletterte an Bord. Dort blieb ich flach auf den Planken liegen. Viel Platz befand sich nicht zwischen den hohen Aufbauten und der Reling.
    Nur ein schmaler Gang.
    Trotz der Dunkelheit konnte ich sehen, daß dieser ehemalige Ausflugsdampfer ziemlich verrottet war. Es gab keine heile Scheibe mehr, der Lack war von den Aufbauten verschwunden, und die dicken Röststellen konnte ich einfach nicht übersehen.
    Wo lauerten sie?
    Wenn es eben ging, wollte ich nicht schießen. Ein Schuß hätte andere nur aufgeschreckt. Ich zog eine Pistole, die ich lange nicht mehr eingesetzt hatte.
    Es war die Druckluftwaffe, die Eichenbolzen verschießt. Eine lautlose Art zu töten, genau richtig bei diesem Einsatz.
    Behutsam bewegte ich mich auf den Bug des Kahns zu. Dabei hielt ich mich zwischen. Reling und Aufbauten, schaute auch des öfteren zurück, weil ich nicht wollte, daß die Gegner plötzlich in meinem ungeschützten Rücken erschienen.
    Die etwas ungewohnte Druckluftwaffe lag gut in meiner Hand. Ich hoffte auch, daß ich damit treffen konnte.
    Das Klatschen des Wassers und das Knarren der Aufbauten waren meine Begleitmusik, als ich mich über das Deck des Schiffes bewegte und eine seitliche Tür erreichte, die in das Restaurant führte.
    Sie stand offen.
    Der Wind, er fuhr über das Deck, spielte mit ihr. Sie schwang hin und her und quietschte in den verrosteten Angeln.
    Die Tür versperrte mir den weiteren Weg. Ich mußte sie zudrücken, um voranzukommen.
    Als ich sie berühren wollte, griff der erste Gegner an. Er hatte hinter der offenen Tür gelauert und mußte mich schon eine Zeit beobachtet haben, denn die Wucht, mit der er die Tür zustieß, überraschte mich völlig.
    Zum zweitenmal innerhalb weniger Stunden bekam ich zu spüren, was es heißt, von einer Tür getroffen zu werden. Zwar konnte ich noch den Kopf zur Seite drehen und mich selbst auch, an der Schulter allerdings bekam ich den Stoß, der mich nach links katapultierte und damit in das auf Deck liegende Schiffsrestaurant hinein.
    Ich stolperte, hörte hinter mir einen triumphierenden Schrei und fiel über eine querstehende Bank, die ebenso wie die Tische fest im Boden verankert war.
    Der Aufprall verlängerte sich, schwang mich über die Tischplatte und kam auf der anderen Seite wieder mit den Füßen zuerst auf.
    Da sah ich schon meinen Gegner.
    Er stürzte förmlich auf mich zu und machte dabei den Fehler seines Lebens. Ich kannte den Vampir, denn ich hatte ihn unter den Gästen des Dr. Easton gesehen. Er trug noch die gleiche Kleidung, nur sah sein Smoking ein wenig verschmutzt aus, denn er schien einiges hinter sich zu haben.
    Ich wurde eiskalt. Den rechten Arm hob ich an und legte die Hand auf die Tischplatte. Der Vampir wollte es sich leicht machen und hechtete über den Tisch.
    Da schoß ich.
    Es gab wirklich kaum ein Geräusch, nur ein leises pffft, als der

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