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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Gefühl, in einen regelrechten Schlund zu schauen. In den Eingang der Hölle, in einen Teufelsrachen.
    Sie schüttelte sich…
    »Blut…Blut«, drang es aus dem Rachen. »Ich will dein Blut. Ich brauche es…«
    Mabel verging fast vor Angst. Das Gesicht vor ihr verschwamm. Es rotierte und wurde zu einem Kreisel, der sich immer schneller drehte und der in seinen Ausläufern auch ihren Körper erfaßte, bis zu den Knien gelangte und sie weich und zittrig werden ließ.
    Die Welt um sie herum verschwamm, und sie wartete auf den für sie tödlichen Biß.
    Mabel Jenkins sah die Gestalt nicht, die plötzlich im Türrechteck erschien. Ein dunkles Wesen, schlank und biegsam, dessen Augen einen leicht grünlichen Farbton bekommen hatten, weil die Wut hochgestiegen war.
    Sie hatte beide Arme angewinkelt und hielt in ihren Fäusten einen länglichen Gegenstand.
    Eine Maschinenpistole. Und sie war das Markenzeichen für Pamela Scott, alias Lady X!
    Sie hatte sich bereits gewundert, wo Vampiro-del-mar geblieben war.
    Jetzt schaute sie nach, und ihr Verdacht bestätigte sich. Er wollte die Frau, deren Blut für sie gedacht war.
    Dagegen hatte Lady X etwas.
    Bevor Vampiro-del-mar mitbekam, was sich hinter seinem Rücken anbahnte, griff sie ein.
    Auch als Vampir hatte Lady X nichts von ihrer ehemaligen Schnelligkeit verloren. Sie wuchtete sich förmlich in das Verlies hinein und schwang die schwere Waffe über ihrem Kopf.
    Dann hämmerte sie zu.
    Es war ein Rundschlag, seitlich geführt, und er traf auch dort, wo er treffen sollte.
    Bevor Vampiro-del-mar zubeißen konnte, bekam er einen mörderischen Hieb gegen die linke Wange. Sein Kopf flog zur anderen Seite, die Zähne waren nicht mehr in der Lage, sich im Hals der jungen Frau festzubeißen, und bevor der Supervampir überhaupt wußte, wie ihm geschah, bekam er den zweiten Schlag.
    Dieser Treffer war ebenso hart, und er schleuderte den unheimlichen Blutsauger gegen die Wand, die unter diesem Aufprall erzitterte.
    »Du Parasit!« brüllte Lady X. »Du verdammter Parasit! Sie gehört mir, hast du verstanden? Nur mir. Ich will ihr Blut, und ich werde es auch bekommen!«
    Ein Mensch wäre bewußtlos, wenn nicht tot gewesen. Der Supervampir jedoch hatte den Hieb überstanden, ohne Schaden zu nehmen. Er schüttelte nur seinen häßlichen Schädel und schaute seine Artgenossin aus funkelnden Augen an.
    »Ich brauche Blut!« flüsterte er. »Ja, ich auch!«
    »Aber ich habe ältere Rechte!«
    Da lachte Lady X. »Erzähle mir nichts. Unsere Rechte sind gleich. Und ich war als erste da!«
    »Treib es nicht zu weit«, flüsterte der Uralt-Vampir. »Verdammt, treib es nicht zu weit. Ich werde dich zerreißen. Ich…«
    »Gar nichts wirst du.« Lady X trat einen Schritt vor und senkte den Waffenlauf. »Irgendwann setze ich meinen Plan in die Tat um und lade diese Maschinenpistole mit geweihten Silberkugeln.« Sie kicherte irr..
    »Das ist der Gag. Ein Vampir, der selbst eine Waffe mit geweihten Silberkugeln besitzt. Dann möchte ich dich sehen, Vampiro-del-mar. Ich bin dir ebenbürtig, ich kenne mich in der Welt aus, während du nur ein blutgieriges Monstrum bist.«
    Innerhalb von Sekunden war zwischen den beiden die Feindschaft aufgeflammt. Freunde waren sie wirklich nicht. Ihr Zusammenhalt beruhte auf einer reinen Zweckgemeinschaft, dessen Band das Blut der Menschen war.
    Mabel Jenkins jedoch war vergessen. Die Frau konnte es selbst nicht fassen, daß es ihr gelungen war, den Schrecken zu überwinden. Sie hörte die Worte, bekam den Streit mit, und verstand sogar, um was es dabei ging.
    In ihrem Hirn wurde ein Gedanke geboren, der ihre Rettung bedeuten konnte.
    Flucht!
    Noch stand die Tür offen, die Chance war vorhanden.
    Während sich die beiden stritten, bewegte sich Mabel zur Seite. Die Frau war verkrampft, die Nervenanspannung hielt sie fest, aber sie schlich in Richtung Ausgang.
    Schritt für Schritt legte sie zurück. Lady X wandte ihr den Rücken zu, Vampiro-del-mar sah sie auch nicht. Mabels ausgestreckte rechte Hand, die an der Wand entlangfuhr, tastete plötzlich ins Leere. Sie hatte den Ausgang erreicht.
    Blitzschnell drehte sie sich und verschwand aus dem Verlies. Die Flucht schien zu klappen..
    ***
    Die Särge waren geschlossen, aber nicht leer. In fünf Totenkisten befand sich der makabre Inhalt.
    Zwei Frauen und drei Männer. Vampire.
    Sie hatten von Lady X den Befehl bekommen, ihre Ruhestätten aufzusuchen, was sie nur allzugern taten, denn Särge hatten für sie

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