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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich ein Bombenschlag. Ich hörte ein Krachen, ein Bersten, ein gewaltiges Rauschen. Um mich herum war plötzlich die Hölle los. Es pfiff und heulte, die nähere Umgebung wurde zu einem Chaos aus Trümmern und zerberstendem Holz. Balken prasselten auf mich herab, harte Gegenstände, und ich bekam plötzlich eine mörderische Angst, unter den Schiffstrümmern mein Leben zu verlieren.
    Irgendwo spürte ich Blut, ein harter Schlag traf meinen Kopf, ich verlor sekundenlang das Bewußtsein, und es war plötzlich still.
    Ich aber lag begraben unter den Trümmern und konnte mich nicht rühren. Daß noch einmal Schüsse fielen, registrierte ich kaum…
    ***
    Sie holten mich unter den Trümmern hervor.
    Mehr tot als lebendig, klingt zwar übertrieben, aber bei mir traf es in etwa zu. Ich mußte fürchterlich ausgesehen haben. Ich blutete am Kopf, und meine Kleidung war auch nicht mehr zu gebrauchen. Ich hatte blaue Flecken und Prellungen und dabei ein unwahrscheinliches Glück gehabt, daß mich die Splitter der Granate nicht zerrissen hatten.
    Der Teil des Schiffes, wo ich mich befunden hatte, war zerrissen worden.
    Die Granate hatte ein Leck gerissen. Wasser strömte hinein. Ich wurde an die Teufelsdschunke erinnert, die einmal auf der Themse gefahren war.
    Und damit dachte ich auch an Suko. »Wo ist mein Kollege?« fragte ich, als man mich an Deck geführt hatte.
    Es lag in gleißender Helligkeit Ein Feuerwehrboot hatte angelegt. Die Besatzung des Bootes hatte mich auch aus den Trümmern geholt.
    »Wo ist mein Freund?« keuchte ich. Da deutete einer der Männer nach rechts.
    Dort stand ein Sarg.
    Meine Augen wurden groß, der Herzschlag stockte, ich lief taumelnd hin und sah, wie sich eine Gestalt aus der offenen Totenkiste aufrichtete.
    Suko!
    Er grinste. »Hi, Partner, hast dir verdammt lange Zeit gelassen.«
    »Suko, Mensch, ich…«
    »Die Hunde haben mich in einen Sarg gesteckt, nachdem sie mich bewußtlos schlugen. Vampiro-del-mar wollte sich wohl einen Nachtisch aufheben.«
    »Was, der war auch da?«
    »Sicher.«
    »Und jetzt?«
    Suko verzog das Gesicht, befühlte seinen Nacken und kletterte aus der Totenkiste. »Ich weiß nicht. Anscheinend haben es Lady X und er geschafft. Sie sind entkommen. Der Trubel war auch zu groß. Verdammter Mist.« Er verzog das Gesicht.
    Ein Arzt trennte uns. Er behandelte zuerst mich und wollte mich in ein Krankenhaus stecken, worauf ich ihn für verrückt erklärte.
    Dann holten die Feuerwehrmänner noch jemand aus dem. Bauch des Schiffes. Eine blondhaarige Frau. Sie war völlig erledigt, schluchzte und konnte sich allein nicht auf den Beinen halten.
    »Sie wäre fast zu einem Vampir geworden«, sagte Suko.
    »Ich kenne sie. Es ist, so glaube ich, Easton’s Sprechstundenhilfe gewesen.«
    Sir James Powell traf auch ein. Da allerdings hockte ich in meinem Bentley und leitete eine Großfahndung nach Lady X und Vampiro-del-mar ein. Ich wollte nichts unversucht lassen. Wenn sie allerdings den Würfel des Unheils besaßen, war es ihnen ein Leichtes, zu entkommen.
    Um es vorweg zu nehmen. Die Fahndung brachte nichts. Die Untoten schafften es wieder einmal, in dem unübersichtlichen Gelände an der Themse das Weite zu suchen.
    Dabei war mir die Scott so nahe gewesen. Es ging wirklich mit dem Teufel zu, daß ich sie nicht in die Finger bekam. Aber ich würde sie packen, das stand fest.
    Wenn nicht morgen, dann übermorgen. Und mit ihr die verfluchte Brut der übrigen Mordliga.
    Eins wußten wir jedoch. Die Vampirpillen waren ungeheuer gefährlich, und ich glaubte nicht daran, daß alle vernichtet waren. Mit ihnen würde Lady X noch sehr viel Unheil anrichten, falls wir ihr nicht das Handwerk legen konnten.
    Sir James erkundigte sich bei uns, ob alles okay wäre.
    Ich schaute Suko an, er mich. Dann gab ich die Antwort. »Sicher, Sir, alles ist in Ordnung. Wir leben, mehr auch nicht.«
    Das Lächeln gefror meinem Chef in den Mundwinkeln. Es war verständlich.
    Am liebsten hätte ich alles hingeschmissen. Das war keine Lösung. Also weitermachen. Der nächste Fall, der kam bestimmt.
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 014 »Tokatas Todesspur«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 188 »Horrortrip zur Schönheitsfarm«
    [3] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 013 »Hexenwahn«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 130 »Mr. Mondos Monster«
    [5] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 013 »Hexenwahn«

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