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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eichenbolzen die Mündung verließ.
    Ich hatte gut gezielt.
    Der Vampir besaß plötzlich ein drittes Auge, genau zwischen den beiden ersten.
    Er schrie gellend, schlug um sich und knallte auf die Tischplatte, wo er sich ein paarmal wild drehte, aufheulte, die Hände gegen sein Gesicht preßte und durch seine heftigen Bewegungen von der Platte fiel.
    Regungslos blieb er auf dem Boden liegen.
    So, den ersten hatte ich.
    Mein Optimismus allerdings verflog schnell, als ich die keifende Frauenstimme hörte.
    »Sinclair, du Hund!«
    Das war Lady X! Eine gefährliche Todfeindin. Nicht nur, weil sie eine Blutsaugerin war, nein, sie hatte auch die alten Angewohnheiten aus ihrem menschlichen Leben nicht abgelegt. Noch immer schleppte sie ihre Maschinenpistole mit sich herum.
    Und diese Kugelgarben waren tödlich, wenn sie trafen.
    »In die Zange, wir nehmen den Hund in die Zange!« brüllte sie. »Los, Easton!«
    Ich wußte nicht, wie viele Gegner ich noch hatte, aber es konnte sehr kritisch werden. Wenn alle bewaffnet waren, würden sie durch die zerstörten Scheiben ein Zielschießen auf mich veranstalten. Das wiederum fand ich gar nicht gut, und ich dachte auch daran, daß ich so schnell wie möglich Deckung nehmen mußte.
    Ein kurzer Feuerstoß ratterte.
    Ich sah noch das Aufblitzen des Mündungsfeuers und kroch hastig unter einen Tisch. Etwa zwei Yards von mir entfernt, hackte die Bleigarbe das Holz auf.
    Lady X lachte. Dann schickte sie die anderen vor. »Holt euch den Bastard. Ich gebe euch Rückendeckung. Ich schieße ihn zusammen, darauf könnt ihr euch verlassen. Der wird keine Sekunde Ruhe bekommen.« Sie machte ihr Versprechen wahr, denn abermals ratterte eine Garbe aus der. Waffenmündung.
    Diesmal allerdings stellte es meine Gegnerin raffinierter an. Sie schoß nicht gezielt auf eine Stelle, sondern drehte sich dabei im Kreis.
    Wie bösartige Hornissen jaulten die Kugeln durch das Deckrestaurant des ehemaligen Ausflugschiffes. Mir wurde angst und bange. Ich hatte mich flach gemacht, lag unter einem Tisch und hoffte, daß ich weder von einer Kugel noch von einem Querschläger getroffen wurde.
    Man sagt oft, daß Kugeln pfeifen. Ich empfand es mehr als tödliches Singen, wenn die Geschosse irgendwo gegen eine Metallstrebe hieben und abprallten.
    Noch hatte ich Glück.
    Die Garben lagen zu hoch.
    Dann aber hackte eine heran. Sie riß den Boden auf, Splitter flogen, einige sogar bis zu meinem Gesicht, und ich schloß die Augen.
    Verdammt, ich lag hier und konnte nichts tun.
    Feuerpause.
    Danach der Befehl. »Los, packt ihn euch. Er hat doch Schiß. Ich gebe euch weiter Feuerschutz.«
    Ich hatte mich in der kurzen Schießpause zur Seite gewälzt, war unter dem Tisch hervorgekommen und suchte Lady X.
    Sie stand an der Bugseite, denn dort blitzte es auf.
    In kniender Haltung hockte ich auf dem Boden und feuerte. Zweimal drückte ich. Zwei tödliche Bolzen suchten ihren Weg zum Ziel. Ich wußte nicht, ob ich getroffen hatte, auf jeden Fall hörte das Schießen auf, dafür kamen die beiden Vampire. Der eine sprang flach durch ein zerstörtes Fenster. Er hatte mich gesehen und hielt einen länglichen Gegenstand in der Hand, mit dem er zuschlagen wollte.
    Ich schoß.
    Zu hören war kaum etwas, aber der Bolzen jagte in seine Brust und war nicht mehr zu sehen.
    Noch in der Luft brüllte der Untote wie am Spieß. Ich sah sein helles Gesicht als weißen Fleck und den weit aufgerissenen Mund. Dann klatschte er zu Boden.
    Schnell glitt ich zur Seite.
    Wie viele Gegner noch?
    Da sah ich den zweiten. Er stand auf dem Tisch und sprang, als ich hochkommen wollte. Diesmal hatte ich nicht soviel Glück. Mit beiden Füßen traf er meinen Rücken, drückte mich auf die Planken, und ich hörte seine wilde, sich überschlagende Stimme.
    »Ich habe ihn. Ich habe ihn!« Er gebärdete sich wie toll und schlug auch sofort zu.
    Da ich mich jedoch bewegte, hatte er Pech und ich Glück. Seine Faust verfehlte meinen Kopf und hieb dicht neben meinem Ohr gegen den Boden.
    Als er zum zweitenmal zuhämmern wollte, drückte ich ihm meine Waffe ins Gesicht.
    Er zuckte zurück. Halten konnte er sich nicht mehr und krachte auf den Rücken.
    Jetzt sah ich ihn zum erstenmal. Es war. Dr. Easton, der mir ans Leben gewollt hatte.
    Als ich schießen wollte, bekam er meine Hand zu packen und drehte sie zur Seite, so daß es mir nicht gelang, abzudrücken. Wir wälzten uns über die Planken. Sehr nahe beieinander, so daß ich in sein verzerrtes Gesicht schauen

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