0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten
einer ausziehbaren Kampe ein Panzerwagen gerollt wurde, der unserem ganz genau glich. Das Polizeiauto stand mit eingeschaltetem Rotlicht dahinter. Dann wurde unser Panzerwagen in den Möbelwagen gefahren und die Tür geschlossen, so daß ich nichts mehr beobachten konnte. Das Geld wurde erst später ausgeladen. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, wann und wo, da ich zwischendurch immer wieder für einige Zeit bewußtlos wurde.«
Phil, der mittlerweile auch herangekommen war, nahm mich auf die Seite und flüsterte:
»Weißt du, was mir an der Geschichte merkwürdig vorkommt? Daß die Clumsy-Gang angeblich auf offener, vielbefahrener Straße ein Auto überfallen und nach Herzenslust herumgeschossen haben soll, ohne daß es jemand bemerkt!«
»Das ist überhaupt nicht merkwürdig. Der Transporter entwickelt einen derartigen Lärm, daß Schüsse glatt übertönt werden. Außerdem stand doch der Streifenwagen recht auffällig bei der Fahrzeugansammlung. Nur ein Hellseher hätte da Verdacht schöpfen können.«
Phil gab mir recht, und ich wandte mich wieder an den Verletzten:
»Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wohin der Möbelwagen jetzt fahren sollte?«
»Wenn ich mich nicht ganz irre, habe ich beim Ausladen der Geldsäcke eine Bemerkung aufgeschnappt, wonach der ganze Lastzug mitsamt unserem Panzerwagen und uns irgendwo in den Long Island Sund gekippt werden sollte.«
»Das könnte stimmen«, nickte ich. »Die Bundesstraße Nr. 1 führt unmittelbar an der Küste entlang.«
»Warum hat Clumsy den Lastwagen dann in die Luft gesprengt, wenn er ihn ursprünglich versenken wollte?« wunderte sich Phil. »Der explodierte Transporter wirbelt bedeutend mehr und vor allem viel schneller Staub auf, als wenn er spurlos im Meer verschwunden wäre!«
Ich hob die Schultern:
»Es bleibt für uns immer unbegreiflich, was für verrückte Ideen in einem Gangstergehirn entstehen. Mir scheint, Clumsy hat eine Schwäche für dramatische Knalleffekte. Von lautlosen Verbrechen hält er offenbar nichts. Es ist auch gut möglich, daß er sich abermals zweier Teilhaber und Mitwisser entledigen wollte. Wenn wir noch ein paar Tage zuwarten, ist von der ganzen Gang unter Garantie nur mehr Clumsy selbst übrig. Jetzt glaube ich nicht mehr daran, daß der gansterbesetzte Streifenwagen durch Zufall explodiert ist.«
»Obwohl diese Gangster wahrscheinlich doch auf dem elektrischen Stuhl gelandet wären und Clumsy somit dem Henker nur zuvorgekommen ist, müssen wir ihm sein schmutziges Handwerk so schnell wie möglich legen. Leider wissen wir immer noch nicht, wo er sich herumtreibt. Ah, endlich kommt wieder mal ein Auto. Das halte ich an. Es muß den Verletzten und uns nach New York bringen.«
Phil sprang mitten auf die Straße, wedelte mit dem einem Arm, während er mit dem anderen auf den noch rauchenden Transporter zeigte.
Der Wagen stoppte, Polizeibeamte sprangen heraus, Phil wies sich aus und prüfte vorsichtshalber seinerseits deren Papiere.
Nur mit Mühe und dem energischen Hinweis auf unsere Zugehörigkeit zum FBI konnten wir ein langes Palaver und eine großangelegte Untersuchung über den Vorfall verhindern.
Das störrische Verhalten der Polizisten war verständlich, denn schließlich kann man einen haibausgebrannten Lastwagen, sieben Tote — daß mit dem Fahrerhaus des Transporters zwei Männer in die Luft geflogen waren, konnten die Polizisten nicht sehen, aber wir sagten es ihnen — und einen Verletzten, sowie einen aufgebrochenen Panzerwagen einer Bank, das alles kann man nicht mit einem Achselzucken abtun.
Endlich saßen wir im Wagen, der Verletzte lag quer über den Fondsitzen, zwei Beamte blieben als Wache am Lastzug zurück.
»Jetzt hätte ich die nötige Bettschwere!« verkündete Phil, wärend wir kurz vor dem Lebanon Hospital in Bronx hielten, um den Verletzten in chirurgische Behandlung abzuliefern.
»Nichts da!« widersprach ich. »Erst muß Clumsy hinter Gittern sein, dann können wir den versäumten Schlaf nach Belieben nachholen.«
»Du hast Humor«, meuterte Phil. »Wenn wir Clumsy diese Nacht nicht und vielleicht sogar in einem Monat noch nicht gefaßt haben, was dann? Du weißt ja noch nicht mal, wo er steckt!«
»Sicheres weiß ich freilich nicht, aber ich vermute, daß er sich in der Nähe der Rialto-Bar herumtreibt. Der Möbeltransporter stand doch keineswegs zufällig dort in der Gegend, In dem Lastwagen war das Panzerauto, in dem Panzerauto war das Geld, und wo das Geld ist, da ist auch
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