Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0206 - Die Schrecken der Hohlwelt

Titel: 0206 - Die Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aber außer den schwachen Energien, die dem roten Licht innewohnten, erhielt er keine Anzeige. Nach halbstündigem Marsch erreichten sie schließlich eine Stelle, an der sich eine kaminartige Kluft schräg durch die Felswand zag. Es schien Fed außerdem, als läge die obere Kante der Wand nun in geringerer Höhe als zuvor. Er durchquerte das Tal, um den Kamin von der gegenüberliegenden Seite besser überblicken zu können. Als er zurückkehrte, war die Befriedigung von seinem Gesicht abzulesen.
    „Führt bis hinauf", sagte er knapp. „Nicht immer bequem, aber gangbar. Wir werden's versuchen - nach einer kleinen Pause."
    Sie stiegen in den Kamin ein. Der Spalt hatte eine Neigung von etwa sechzig Grad, aber die Wände waren rauh und boten Händen und Füßen ausreichend Halt. Etwa zwanzig Meter über der Talsohle beschrieb der Kamin einen Knick und bildete dabei eine Felsplatte von vier mal sechs Metern Fläche. Die Kaminwände schützten die Platte vor dem grellen Licht des Energiekerns - falls das rote Gewitter jemals aufhören sollte und das Kernlicht wieder durchdrang. Auf jeden Fall hielt Fed die Platte für einen geeigneten Lagerplatz und entschied, daß hier wenigstens vier Stunden lang ausgeruht werden sollte.
    Sein Beschluß stieß auf keinen Widerspruch. Der Marsch durch das glühendheiße Tal hatte die Männer ausgelaugt. Sie legten das Gepäck ab und waren kurz darauf eingeschlafen.
    Sie schliefen so fest, daß sie nicht bemerkten, wie das rote Gewitter plötzlich aufhörte und der weiße Himmel wieder erschien.
    Die Reparatur der Generatoren nahm fünf Stunden in Anspruch.
    Während dieser Zeit waren mehr als neunzig Prozent der Schiffsbesatzung mit Wiederinstandsetzungsarbeiten beschäftigt.
    Der Rest hatte Alarmwache, und nur zwei Mann, Major Bert Hefrich und Leutnant Nosinsky, widmeten ihre Zeit dem Problem Horror selbst - nämlich der Frage, was diese unmögliche Welt am Leben erhielt und welches ihre Eigentümlichkeiten waren.
    Mit anderen Worten: wie Horror funktionierte.
    Bert Hefrich nahm den Energiekern in näheren Augenschein und ermittelte, daß er kein materielles Gebilde im Sinne der vierdimensionalen Mechanik war. Ein Mikrowellenbündel drang geradewegs durch ihn hindurch. Er besaß keinerlei reflektierende Substanz. Auf Grund der Beobachtungen, die der Mutant Wuriu Sengu gemacht hatte, stellte Hefrich eine Reihe von Berechnungen an und ermittelte, daß der Energiekern wahrscheinlich eine Teilprojektion der drei Sonnen sei, die den Planeten jenseits der äußeren Hülle umkreisten. Das Sonnendreieck stellte der Projektion genügend Energie zur Verfügung, um die innerste Kugelschale von Horror mit Licht und Wärme ausreichend zu erfüllen.
    Nicht nur diese Energie wurde von den Sonnen bezogen. Die Gravitation, die auf der inneren Kugelschale herrschte und deren Vektor nach außen, also zu den äußeren Hüllen hin, zeigte, war künstlich erstellt.
    Inzwischen erarbeitete Conrad Nosinsky eine Theorie, wonach der Energiekern nicht nur die innere Kugelschale, sondern auch alle Zwischenschalen mit Energie versorgte. Der Kern war der Hüter einer Energiebilanz, die strikt eingehalten werden mußte.
    Wurde ihm, wie zum Beispiel in der Folge des Angriffs der Leuchtwesen gegen die CREST, mehr Energie zugeführt, als der Bilanz entsprach, mußte der Überschuß wieder abgestrahlt werden.
    Diese Abstrahlung diente gleichzeitig dem Zweck, die weiter außen gelegenen Zwischenschalen mit Energie zu versorgen.
    Nosinsky ließ es damit nicht bewenden. Er schätzte den Energiebedarf der drei Zwischenschalen ab, wobei er wiederum von den Beobachtungen des Spähers ausging, und gelangte von da aus zu einer Strukturformel, die den Aufbau jener Energieentladungen, die auf das menschliche Auge den Eindruck roter Strahlblitze erweckten, genau beschrieb. Anhand der Strukturformel justierte er ein paar Meßgeräte die, wenn seine Hypothese richtig war, bei der nächsten Blitzentladung den genauen Energiegehalt der Strahlung ermitteln würden.
    Bert Hefrich war von Nosinskys Eifer stärker beeindruckt als von seiner Vorstellungskraft. Denn selbst wenn, so folgerte er, die drei Zwischenschalen ihre Energie vom zentralen Kern hätten beziehen sollen, so fehlte der Energie doch ein Weg, die zentrale Hohlkugel zu verlassen.
    Mit anderen Worten: Es hätte irgendwo ein Loch in der Wandung der inneren Schale geben müssen. Von einem solchen Loch aber hatte bislang niemand auch nur eine Spur gesehen.
    An anderem Ort,

Weitere Kostenlose Bücher