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0206 - Die Schrecken der Hohlwelt

Titel: 0206 - Die Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte Fed.
    Josh krallte die starken Finger in den Fels und zog sich vollends hinauf. Er rollte über die rechte Schulter und blieb keuchend liegen.
    Fed beugte sich zu ihm hinunter.
    „Hast du etwas gesagt?" fragte er zum zweitenmal.
    Josh drehte den Kopf zur Seite und sah ihn an.
    „Mein Gott... „, stieß er hervor, „... mache ich so einen geschwätzigen Eindruck?"
    „Es war nicht er", hörte Fed. „Ich war es."
    Jetzt erschien auch Sturry. Er wirkte müde, schien aber keine Atembeschwerden zu haben. Fed wartete, bis er sich auf die Platte hinaufgezogen hatte. „Hat wahrscheinlich wenig Zweck, dich zu fragen", knurrte er. Sturry sah ihn überrascht an.
    „Was zu fragen?"
    „Hast du eben etwas gesagt?"
    „Na klar..."
    „Was?" Sturry kratzte sich am Kopf.
    „Moment mal", murmelte er, „ich sagte... Jetzt weiß ich's, ich sagte: Was zu fragen." Fed hätte sich auf ihn gestürzt, wäre der Raum nicht so eng gewesen. Sturry zuckte mit den Achseln, als er Feds unerklärlichen Zorn bemerkte und hockte sich neben Josh auf den Boden. „Er spinnt", brummte Josh, der immer noch flach auf der Felsplatte lag und Kräfte sammelte.
    „Laß dich nicht beeindrucken" hörte Fed. „Wie ich schon sagte, sich dich aufmerksam um!"
    Fed gehorchte. Er war so verwirrt, daß er kaum wußte, was er tat. Der Erfolg war entsprechend. Er sah Fels und Fels und noch einmal Fels. Nichts, was des Ansehens wert gewesen wäre.
    „Ich sehe nichts", gab er zu.
    „Du liebe Güte", klagte Josh, „blind ist er auch noch."
    „Halts Maul!" fuhr Fed ihn an.
    „Beruhige dich", sagte die Stimme. „Es gibt nichts zu fürchten.
    Bring deine Nerven unter Kontrolle, dann sieh dich noch mal um."
    Fed schluckte. „In Ordnung", willigte er ein.
    Sturry sah ihn von unten herauf an.
    „Sag mal, mit wem redest du eigentlich?"
    Fed gab ihm keine Antwort. Er versuchte, seine Nerven unter Kontrolle zu bringen - geradeso, wie es ihm aufgetragen worden war. Das tat er allerdings aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Er hatte Angst überzuschnappen, und wenn er bei Vernunft bleiben wollte, mußte er herausfinden, was da vor sich ging.
    Die Stimme schwieg. Außer Joshs lautem Keuchen war kein Geräusch zu hören. Sturry saß ruhig und starrte durch den Spalt hinaus auf die gegenüberliegende Talwand.
    Fed setzte sich ebenfalls hin. Er schloß die Augen und versuchte sich einzureden, daß alles mit natürlichen Dingen zugehe. Horror war ein merkwürdiger Planet. Man konnte nicht erwarten, daß sich hier alles in denselben Bahnen abspielte wie auf der Erde.
    Vielleicht gab es eingeborene Intelligenzen, deren Körper für menschliche Augen unsichtbar war. Vielleicht konnten sie seinen Gehirninhalt lesen und sich in Sekundenschnelle die Methoden seiner Denkweise aneignen, so daß es ihnen möglich war, sich mit ihm zu verständigen. Sicher, es gab Dutzende von Erklärungen.
    Als er die Augen wieder aufschlug, war er bereit, sich mit aller Sorgfalt umzusehen. Er begann am vorderen Rand der Platte, der in hellem Sonnenschein lag und aus dem Kamin etwa einen halben Meter weit ins Freie hinausragte. Drei Meter weiter links brach die Platte in einer wie mit dem Lineal gezogenen Kante ab. Dahinter lag der Spalt, durch den sie heraufgekommen waren. Mit einer Breite von knapp zwei Metern trennte er den Plattenrand von der gegenüberliegenden Wand des Kamins. Fed musterte die Wand, konnte jedoch nichts Sehenswertes finden. Dann ließ er den Blick nach rechts gleiten. Die Platte wuchs dort, nicht mehr als sechzig oder siebzig Zentimeter neben seiner Schulter, aus der anderen Wand des Spalts hervor. Auch unmittelbar neben ihm stand die Platte in Kontakt mit der Kaminwand. Hinter ihm ragte die Wand nur einen Meter weit senkrecht in die Höhe, dann neigte sie sich felseinwärts, und der Kamin begann, die Wendung zu beschreiben, die Fed zuvor mit der Krümmung eines Korkenziehers verglichen hatte.
    Er ließ die Augen wandern, Zentimeter für Zentimeter. Und schließlich fand er, wonach er suchte.
    Es lag dort, wo die Kaminwand sich zu drehen begann. Er hatte es bis jetzt nicht sehen können, weil es im Schlagschatten lag und zudem noch von der Wandkante halb verborgen wurde.
    Es war ein Spalt oder vielmehr ein längliches Loch, ungefähr anderthalb Meter hoch und gerade so breit, daß ein stämmiger Mann wie Fed Russo sich hindurchzwängen konnte.
    Hinter dem Loch gähnte schwarze Finsternis, aber dem sonnengeblendeten Auge galt alles als finster, was nicht im hellen

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